Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Gedanken zum Thema "Absolute Beginner", Erlebnisse und was einem auf dem Herzen liegt
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Wayfaring_Stranger15
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Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Hallo Leute,
ich habe gestern ein Video gesehen auf Youtube, von einem bekannten Influencer, den ich manchmal gucke, der hat ein Statement veröffentlicht zu irgendeinem Youtube-Drama. Konkret ging es in diesem Drama um ein Ehepaar mit Kindern, bei dem der Mann exzessiv häusliche Gewalt gegen die Frau ausgeübt hat. Inzwischen leben sie glücklicherweise getrennt voneinander.

Kurzer Disclaimer: Ich will hier jetzt kein Victim Blaming (Täter-Opfer-Umkehr) betreiben oder das, was ich mitbekommen habe zu dem Vorfall, relativieren! Häusliche Gewalt gegenüber Frauen würde ich niemals akzeptieren, entschuldigen oder relativieren!

Als ich das Video geguckt und so die Relativierungsversuche vom Mann in Clips gesehen habe, dachte ich mir "Ja großartig... so einer mal wieder :roll: " Hat in seinen Video-Statements noch mit Freestyle Rap versucht, sich als das Opfer darzustellen und die Frau in einer Tour beleidigt. Hirn? Fehlanzeige.

Und an der Stelle frage ich mich; Warum finden solche Männer eine Frau? Warum kriegen solche Männer Kinder und ich, die Ruhe in Person, nicht?
Aber wieso binden sich Frauen auch an solche Männer? Sieht man den Herren der Schöpfung erst gar nicht an, was für Ar...löcher dahinter stecken? Oder steht man einfach auf harte Kerle und böse Buben und rechnet einfach nicht damit, dass das auch so eskalieren kann? Und ich mein, die müssen ja Jahre zusammen gewesen sein. Verheiratet sein und Kinder haben, das ist ja nicht eine Beziehung, die man über drei Monate mal ausprobiert, sondern man muss sich ja wirklich schon gut und tief gekannt und inniglich geliebt haben...
Es ist traurig, dass Frauen sowas passiert, und ich wünsche das wirklich niemandem, sowas durchzumachen.
Aber wie schon gesagt, dann frag ich mich halt auch, warum solche Ar...löcher immer jede kriegen, die ihn finden können, egal wie viele Vorbestrafungen er hat und was für ein ekliges Verhalten, und ich immer noch nach der ersten Beziehung suche.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Automobilist »

Eine rationale Erklärung dafür zu finden wird wohl kaum möglich sein.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit ein Beispiel anführen : vermutlich kennt jeder Henri Landru, den Frauenmörder. Selbst während seiner Untersuchungshaft bekam er viele Zuschriften von Damen und nicht wenige Heiratsanträge.

Logik in Menschen zu suchen - ist eine undankbare Aufgabe.
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Tania
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 10:37 Aber wie schon gesagt, dann frag ich mich halt auch, warum solche Ar...löcher immer jede kriegen, ...
Wahrscheinlich weil man nur lernt, dass man mit Arschlochverhalten durchkommt, wenn man einige Eigenschaften mitbringt, die Menschen irgendwie anziehend finden, und manipulativ genug ist, um sie die Arschloch-Komponenten immer wieder verzeihen zu lassen.

Serienkiller Ted Bundy wurde z.B. als sehe attraktiver, charmanter und gewinnender Mann beschrieben. Wäre er das nicht gewesen, hätte er kaum die Chance gehabt, so viele Opfer zu finden.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von oldfield2283 »

Automobilist hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 10:42 Eine rationale Erklärung dafür zu finden wird wohl kaum möglich sein.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit ein Beispiel anführen : vermutlich kennt jeder Henri Landru, den Frauenmörder. Selbst während seiner Untersuchungshaft bekam er viele Zuschriften von Damen und nicht wenige Heiratsanträge.

Logik in Menschen zu suchen - ist eine undankbare Aufgabe.
Ich denke, es ist einfach die menschliche Natur und ein Bleibsel aus der Evolution, daß das Starke nicht notwendig aber gerne auch Böse mehr anziehend ist als das Schwache, Liebe, Gute. Und vielen Dank an den TE, daß er "Menschen" formuliert hat - denn natürlich gibt es das (wenn auch vermutlich sehr viel seltener) umgekehrt, daß die böse tyrannische Frau den Mann mehr anzieht als andere und er sogar im Leben dann vieles erleidet, teils gerne, teils still und hadernd aber es niemals in den Sinn kommt abzugehen.
Wir würden uns oft unserer edelsten Taten schämen, wenn die Welt alle ihre Motive kennte.
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Tania
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

oldfield2283 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:06 Und vielen Dank an den TE, daß er "Menschen" formuliert hat - denn natürlich gibt es das (wenn auch vermutlich sehr viel seltener) umgekehrt, daß die böse tyrannische Frau den Mann mehr anzieht als andere
So selten ist das gar nicht. Denn auch die hübschen beliebten Mädchen entwickeln sich oft zu zickigen Prinzesschen - einfach weil sie allein durch ihr Aussehen immer wieder jemanden finden, der ihnen die Handtasche samt Chihuahua hinterher trägt. (5 Euro in die Klischeekiste ;) )
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Automobilist
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Automobilist »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:24
So selten ist das gar nicht. Denn auch die hübschen beliebten Mädchen entwickeln sich oft zu zickigen Prinzesschen - einfach weil sie allein durch ihr Aussehen immer wieder jemanden finden, der ihnen die Handtasche samt Chihuahua hinterher trägt. (5 Euro in die Klischeekiste ;) )


Aber natürlich. Ich glaube nicht, daß man das prägnanter sagen kann, als Cläre Waldoff in ihrem Couplet : Ach Jott, wat sind die Männer dumm ! " ( 1917 )

Die Chose mit der Optik hat " Sirenenwirkung " - wer könnte sich davon freisprechen ? Nicht einmal ich....
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Pocolino »

Zur Frage warum solche Männer Frauen abkriegen: Ich vermute, dass Gewalttäter generell auch Selbstbewusstsein ausstrahlen. Und das werden sicherlich viele Frauen erstmal mögen.

Und später zeigt sich dann die hässliche Seite. Aber das passiert wohl nicht sofort in voller Extremität, sondern, dass wird sich langsam steigern, Schritt für Schritt. Erstmal aggressiverer Tonfall, später richtiges Schreien, dann unsanftes Anpacken und letztlich Schläge. Ggf. ist das dann der Grund, warum man oder in diesem Fall Frau immer wieder hofft: "Er war am Anfang anders, vielleicht wird er ja wieder besser."

Und natürlich spielt auch einfach Angst eine Rolle. Wenn dir mit dem Tod gedroht wird, dann machst du nicht einfach mal Schluss.

Und natürlich sind solche Menschen wahrscheinlich auch sehr gut darin, die Frau dann als eigentlichen Übeltäter darzustellen und ihr einzureden, dass sie daran Schuld ist.
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:03
Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 10:37 Aber wie schon gesagt, dann frag ich mich halt auch, warum solche Ar...löcher immer jede kriegen, ...
Wahrscheinlich weil man nur lernt, dass man mit Arschlochverhalten durchkommt, wenn man einige Eigenschaften mitbringt, die Menschen irgendwie anziehend finden, und manipulativ genug ist, um sie die Arschloch-Komponenten immer wieder verzeihen zu lassen.
oldfield2283 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:06 Ich denke, es ist einfach die menschliche Natur und ein Bleibsel aus der Evolution, daß das Starke nicht notwendig aber gerne auch Böse mehr anziehend ist als das Schwache, Liebe, Gute. Und vielen Dank an den TE, daß er "Menschen" formuliert hat - denn natürlich gibt es das (wenn auch vermutlich sehr viel seltener) umgekehrt, daß die böse tyrannische Frau den Mann mehr anzieht als andere und er sogar im Leben dann vieles erleidet, teils gerne, teils still und hadernd aber es niemals in den Sinn kommt abzugehen.
Natürlich. Auch wenn ich hier von einem Fall spreche, wo der Mann der Gewalttäter ist, will ich nicht ausschließen dass es das andersrum nicht auch gibt. Sonst würd ich mir ja auch ein Stück weit selbst ins Knie schießen ;)

Aber wenn ihr sagt, manipulatives Verhalten, evolutionsbedingt, der Stärkere gewinnt - Unterstellt man dann damit der Frau in diesem Fall, oder Opfern häuslicher Gewalt generell, auch eine gewisse Naivität?
Ich tue mich schwer damit zu glauben, dass Personen unweigerlich an solche missbräuchlichen Menschen geraten, weil es ja evolutionsbedingt so ist und sie leicht verführbar sind. Das spricht in gewisser Weise diesen Menschen ja auch den freien Willen und die Selbstständigkeit ab (Selbstständigkeit i. S. v. kann seine eigenen Entscheidungen treffen, nicht das steuerrechtlich relevante :D Ich denke, ihr versteht). :gruebel:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Außenseiter »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:03 Serienkiller Ted Bundy wurde z.B. als sehe attraktiver, charmanter und gewinnender Mann beschrieben. Wäre er das nicht gewesen, hätte er kaum die Chance gehabt, so viele Opfer zu finden.
Das impliziert, dass der einzige Faktor, der für das Knüpfen von Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich von Bedeutung ist, ein Bündel aus relativ klar determinierten manipulativen Verhaltensweisen ist, das dazu dient, das Bild, das andere Menschen von einem selbst erzeugen, zu lenken und zu deuten. Das würde auch erklären, warum es für viele in bestimmten Lebensphasen Korridore gibt, in denen es günstiger ist, Partner kennenzulernen. Sprich: ich muss als AB nur lang und oft genug lügen, mir irgendwelche Dating-Coach-Tipps, Selbstbewusstseinsseminare und Rollenvorbilder suchen, um kurzzeitig der Mensch zu sein, den ich anderen vorspielen will. Das klappt dann besonders gut, wenn das Angebot hoch ist und der Pool an verfügbaren individuellen Attraktivitätsvorstellungen klein. Ob danach die Maske fällt, ist egal. Da jeder im sozialen Bereich anscheinend ein kleiner Künstler ist und sich in erster Linie seiner eigenen Bilder von anderen gewiss sein will, hängt es am entsprechenden Selbstbewusstsein des Gegenübers, ob er ein einmal gefestigtes Bild vom jeweiligen Manipulator später wieder in Frage stellt. Wenn sich der andere doch nicht so verhält, wie man es von ihm gedacht hat, z.B. weil er plötzlich ein Messer zieht und einen ausweidet, wird halt erstmal geprüft, ob das überhaupt sein kann, ob nicht vielleicht andere Gründe für sein Verhalten vorliegen (im Falle des Beispiels starke Kurzsichtigkeit...), ob nicht vielleicht er einen Fehler gemacht hat, bevor man selbst die Möglichkeit in Betracht zieht, dass man sich getäuscht hat. Deswegen bleiben vielleicht auch so viele Opfer bei ihren Peinigern, wenn es um häusliche Gewalt geht: sie halten lieber an ihrem Bild von dem anderen fest und hoffen darauf, die guten Seiten, die sie an ihm vermuten wieder dominieren zu sehen, anstatt sich selbst und ihre Entscheidungskompetenz im Zwischenmenschlichen zu hinterfragen.

Daraus ergibt sich für mich folgendes Fazit:

[*]Ein überwiegender Teil von Mann-Frau-Beziehungen beruht auf Manipulation und falschen Vorstellungen
[*]Glück wird nicht daran gemessen, einen anderen Menschen mit seinen schönen und schlechten Seiten anzunehmen und kennenzulernen, sondern am Erfolg, sein eigenes gewünschtes Charakterbild möglichst weitumfänglich durchgesetzt zu kriegen (der Weg ist hier Manipulation-Erfolg-Glück)
[*]die Chance jemanden kennenzulernen, der sich nicht verstellt, weil er meint in einer bestimmten Situation bestimmte Rollenvorstellungen erfüllen zu müssen, ist sehr gering
[*]die Chance von jemandem geliebt zu werden, der sich nicht verstellt, weil er meint in einer bestimmten Situation bestimmte Rollenvorstellungen erfüllen zu müssen, ist noch sehr viel geringer
[*]dafür ist die Anzahl an Wegwerfbeziehungen mit Menschen, die einen wegen einer falschen Annahme/eines falschen Bildes vermeintlich mögen oder hassen ungleich höher...und sie wird noch viel höher durch irgendwelche Datingplattformen, die gezielt Selbstdarstellerei und das Produzieren falscher Bilder von sich aus markttechnischen Gründen fördern und fordern
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 13:04 Aber wenn ihr sagt, manipulatives Verhalten, evolutionsbedingt, der Stärkere gewinnt - Unterstellt man dann damit der Frau in diesem Fall, oder Opfern häuslicher Gewalt generell, auch eine gewisse Naivität?
Naivität sicher nicht. Aber es gibt sicher ein paar Eigenschaften, die auf potentielle Täter anziehend wirken bzw. die es diesen ermöglichen, ihre aggressiven Tendenzen auszuleben. Ist wahrscheinlich ähnlich wie beim Mobbing in der Schule - da trifft es ja auch oft dieselben Menschentypen. Ich weiß nicht, welche Kombination von Eigenschaften da so verlockend ist - aber "Naivität" würde mir da nicht einfallen.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Außenseiter hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 13:30
Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:03 Serienkiller Ted Bundy wurde z.B. als sehe attraktiver, charmanter und gewinnender Mann beschrieben. Wäre er das nicht gewesen, hätte er kaum die Chance gehabt, so viele Opfer zu finden.
Das impliziert, dass der einzige Faktor, der für das Knüpfen von Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich von Bedeutung ist, ein Bündel aus relativ klar determinierten manipulativen Verhaltensweisen ist, das dazu dient, das Bild, das andere Menschen von einem selbst erzeugen, zu lenken und zu deuten.
Meiner Meinung nach impliziert es das nicht. Wie kommst Du darauf?

Ich würde ein "Frauen an abgelegene Orte locken und dort umbringen" auch nicht unbedingt als "Knüpfen einer Beziehung" bezeichnen.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Außenseiter »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 13:48
Meiner Meinung nach impliziert es das nicht. Wie kommst Du darauf?

Ich würde ein "Frauen an abgelegene Orte locken und dort umbringen" auch nicht unbedingt als "Knüpfen einer Beziehung" bezeichnen.
Das Locken erfordert einen Köder. So komme ich darauf.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Außenseiter hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 14:08
Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 13:48
Meiner Meinung nach impliziert es das nicht. Wie kommst Du darauf?

Ich würde ein "Frauen an abgelegene Orte locken und dort umbringen" auch nicht unbedingt als "Knüpfen einer Beziehung" bezeichnen.
Das Locken erfordert einen Köder. So komme ich darauf.
Ja, als "Köder" taugt ein "Bündel aus relativ klar determinierten manipulativen Verhaltensweisen" durchaus. Aber wie kommst Du darauf, dass das "der einzige Faktor, der für das Knüpfen von Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich von Bedeutung ist" sei? Ich hätte gesagt, es impliziert, dass ein Bündel aus relativ klar determinierten manipulativen Verhaltensweisen eine Möglichkeit ist, Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu motivieren. Zum Beispiel, sie in eine abgelegene Gegend zu locken.

Aber ich finde es faszinierend, wie schnell Du von dieser (m.E. fehlerhaften) Anfangsimplikation zur Darstellung eines kompletten, auf dieser Implikation beruhenden, Weltbildes gekommen bist. Oder war das Weltbild vorher schon da, und hat Dich zu der Implikation verleitet?
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Außenseiter »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 14:39 Ja, als "Köder" taugt ein "Bündel aus relativ klar determinierten manipulativen Verhaltensweisen" durchaus. Aber wie kommst Du darauf, dass das "der einzige Faktor, der für das Knüpfen von Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich von Bedeutung ist" sei? Ich hätte gesagt, es impliziert, dass ein Bündel aus relativ klar determinierten manipulativen Verhaltensweisen eine Möglichkeit ist, Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu motivieren. Zum Beispiel, sie in eine abgelegene Gegend zu locken.

Aber ich finde es faszinierend, wie schnell Du von dieser (m.E. fehlerhaften) Anfangsimplikation zur Darstellung eines kompletten, auf dieser Implikation beruhenden, Weltbildes gekommen bist. Oder war das Weltbild vorher schon da, und hat Dich zu der Implikation verleitet?
Das hat mit Weltbild nichts zu tun. Dafür reicht eine Beschäftigung mit True Crime und Täter-Opfer-Psychologie aus. Die daraus gezogenen Schlüsse in bez. auf Beziehungen sind mein Fazit.

Das "einzige" ist bewusst zugespitzt nach der Devise Ausnahmen bestätigen die Regel. Ausnahmen zum Zustandekommen sozialer Beziehungen auf anderem Weg sind sicher vorhanden (z.B. aufgrund von Glaubenssätzen, Erziehung, Moral oder weil derjenige plötzlich in der Wohnung stand und abgetrocknet werden wollte). Aber auch da wird in der Regel irgendwann die Komponente reinspielen, dass sich er oder sie verstellt, um den Vorstellungen des anderen Genüge zu leisten. Je mehr schon an Zeit und Mitteln dafür aufgewendet wurde, umso wahrscheinlicher.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von RomNey »

Außenseiter hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:00 Aber auch da wird in der Regel irgendwann die Komponente reinspielen, dass sich er oder sie verstellt, um den Vorstellungen des anderen Genüge zu leisten. Je mehr schon an Zeit und Mitteln dafür aufgewendet wurde, umso wahrscheinlicher.
Ich glaube das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Und ich denke es ist eher andersrum, am Anfang wird sich eher verstellt um zu gefallen, umso weniger die Angst wird, den anderen zu "verlieren" umso weniger verstellen wir uns.

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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Pocolino »

RomNey hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:06
Außenseiter hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:00 Aber auch da wird in der Regel irgendwann die Komponente reinspielen, dass sich er oder sie verstellt, um den Vorstellungen des anderen Genüge zu leisten. Je mehr schon an Zeit und Mitteln dafür aufgewendet wurde, umso wahrscheinlicher.
Ich glaube das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Und ich denke es ist eher andersrum, am Anfang wird sich eher verstellt um zu gefallen, umso weniger die Angst wird, den anderen zu "verlieren" umso weniger verstellen wir uns.

Zumindest wenn man von einer funktionierenden Beziehung sprechen möchte.
Dem schließe ich mich an. Man wandelt sich ja auch einfach in einer Beziehung bzw. bleibt ja nicht sein Leben lang hinsichtlich der eigenen Eigenschaften konstant, geht miteinander Kompromisse ein. Ich finde sowieso den Gedanken sehr einschränkend unbedingt "man selbst bleiben zu müssen". Ich glaube nicht, dass einem ein solcher Grundsatz unbedingt zu einem erfüllten Leben verhilft.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Automobilist »

RomNey hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:06 umso weniger die Angst wird, den anderen zu "verlieren" umso weniger verstellen wir uns.

Zumindest wenn man von einer funktionierenden Beziehung sprechen möchte.
Das nennt man dann wohl " sein wahres Gesicht zeigen "; je mehr man das macht, desto größer die Chance, daß Dieses nicht gut " ankommt " - und somit zum Scheitern der bis dahin funktionierenden Beziehung führen kann.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von RomNey »

Automobilist hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:14
RomNey hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:06 umso weniger die Angst wird, den anderen zu "verlieren" umso weniger verstellen wir uns.

Zumindest wenn man von einer funktionierenden Beziehung sprechen möchte.
Das nennt man dann wohl " sein wahres Gesicht zeigen "; je mehr man das macht, desto größer die Chance, daß Dieses nicht gut " ankommt " - und somit zum Scheitern der bis dahin funktionierenden Beziehung führen kann.
Meiner Erfahrung nach ist der Gegenteil der Fall.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 10:37 Hallo Leute,
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Und an der Stelle frage ich mich; Warum finden solche Männer eine Frau? Warum kriegen solche Männer Kinder und ich, die Ruhe in Person, nicht?
Aber wieso binden sich Frauen auch an solche Männer? Sieht man den Herren der Schöpfung erst gar nicht an, was für Ar...löcher dahinter stecken? Oder steht man einfach auf harte Kerle und böse Buben und rechnet einfach nicht damit, dass das auch so eskalieren kann? Und ich mein, die müssen ja Jahre zusammen gewesen sein. Verheiratet sein und Kinder haben, das ist ja nicht eine Beziehung, die man über drei Monate mal ausprobiert, sondern man muss sich ja wirklich schon gut und tief gekannt und inniglich geliebt haben...
Es ist traurig, dass Frauen sowas passiert, und ich wünsche das wirklich niemandem, sowas durchzumachen.
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Leute,
hört auf den ganzen Mist von der sogenannten "Arschlochtheorie" , den der männliche Teil der sogenannten "Flirtcoaches" immer wieder absondert, für bare Münze zu nehmen.
Das ist nichts weiter als selektive Wahrnehmung und lupenreine Küchentischpsychologie.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

oldfield2283 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 11:06

Ich denke, es ist einfach die menschliche Natur und ein Bleibsel aus der Evolution, daß das Starke nicht notwendig aber gerne auch Böse mehr anziehend ist als das Schwache, Liebe, Gute. Und vielen Dank an den TE, daß er "Menschen" formuliert hat - denn natürlich gibt es das (wenn auch vermutlich sehr viel seltener) umgekehrt, daß die böse tyrannische Frau den Mann mehr anzieht als andere und er sogar im Leben dann vieles erleidet, teils gerne, teils still und hadernd aber es niemals in den Sinn kommt abzugehen.
Evolutionstheoretische Erklärungen klingen allesamt erst mal primär plausibel und schlüssig, jedoch halten de meisten keiner seriösen Prüfung stand.
Gerade die männlichen "Flirtcoaches", die in den meisten Fällen selbsternannte Psychologen sind, erklären alles mit der "Evolution" - was ganz großer Stuss ist.
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