Gehört das Thema nicht eher in "Erste Beziehung"?
Nicht wirklich:
Diese Angst hatte ich vor 30 oder 40 Jahren. Inzwischen weiß ich, dass ich da nirgends mehr ankommen werde. Die Zeit dazwischen war ich dann verbittert über die Situation. Was ein Fehler war.
.relay hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. April 2024, 10:55 So richtig wollte ich keine Überschrift für das Thema finden.
Habt ihr manchmal Angst das ihr schon zu lange AB seit um überhaupt noch in einer Partnerschaft "anzukommen"?
Ich sehe es aktuell bei mir das diesbezüglich doch recht viele Ängste da sind ob ich dies überhaupt schaffen kann. Ich bin jetzt 41 und hatte noch nie eine echte Partnerschaft.
Dafür das ich ja eigentlich immer dachte mich wohl nie jemand überhaupt in Erwägung ziehen schlage ich mich wohl einigermaßen aktzeptabel. Auch wenn die "Abbruchquote" nach dem zweiten Date doch recht hoch ist.
.Einerseits stresst es mich andererseits sehe ich bei mir eine (ungesunde) Tendenz mich zu schnell zu stark auf eine Person zu konzentrieren. Bei mir schwingen da recht schnell Emotionen mit (ne keine Liebe, aber halt mehr als nichts)
.so eine reine Trennung von Sex und Gefühlen will mir gar nicht gelingen.
.Entsprechend trifft mich dann jeder Kontaktabbruch doch stärker als eigentlich gedacht. Anstatt einfach weiter zu ziehen fühle ich einen Verlust und hinterfrage alles.
.
Trotzdem stellt sich mir aktuell manchmal auch die Frage ob man als Langzeit ABler überhaupt noch beziehungsfähig sein kann. Das eine Beziehung Kompromisse erfordert ist mir klar, aber um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
Klar. Aber die haben andere Leute mit mehr Erfahrung auch. Wichtiger scheint mir die Erkenntnis, wie viele seiner Macken man dem anderen zumuten darf und was man besser verbirgt bzw. wo man sich besser anpassen sollte. Außerdem habe Erfahrene in ihrem Beziehungsleben wahrscheinlich eine Erwartungshaltung entwickelt, wie sich Menschen in einer Partnerschaft verhalten, und so als ahnungs- und erfahrungsloser Tor verhält man sich halt manchmal konträr dieser Erwartungen.
Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen. Nach so vielen Jahren des alleinseins entwickelt man halt seine Routinen und Macken.
Beziehungsunfähigkeit hängt für mich nicht von der Dauer des Alleinseins ab. Zugegeben, es dürfte mit der Zeit schwieriger werden sich auf jemand neuen einzulassen und mit ihm zusammen zu ziehen, weil dabei muss man immer Kompromisse machen. Aber schwierig heißt nicht unmöglich. Doch solche Schwierigkeiten kann man ja zusammen lösen. Das ist das Gute, man ist ja nicht allein, natürlich sofern der Partner die Toleranz dafür aufbringt.relay hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. April 2024, 10:55
…. um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
Geht mir ähnlich. Und nicht nur, wenn eine Person in meinem Bett schläft, es reicht, wenn sie im selben Zimmer schläft. Und merkwürdigerweise ist das auch noch von der Person abhängig - bei den meisten Leuten (einschließlich sehr guten Freundinnen/Freunden, bei denen ich mich wirklich sicher fühlen kann) schlafe ich quasi "mit einem offenen Auge", bei anderen (manchmal relativ unbekannten) klappt das Ein- und Durchschlafen problemlos. War immer eine Überraschung, wenn ich mir auf (Dienst-)Reisen mit jemandem ein Zimmer geteilt habe ...
Wenn jemand neues neben mir schläft, dann ist das denke ich auch ganz normal. Ist bei mir jedenfalls nicht anders. Nicht unbedingt wegen einer Angst die andere Person beim schlafen zu stören, sondern viel mehr weil ich den Körperkontakt genieße und dadurch nicht schlafen kann.relay hat geschrieben: ↑Mittwoch 17. April 2024, 10:55 Das eine Beziehung Kompromisse erfordert ist mir klar, aber um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
Also ich kenne zwar eine ganze Reihe schwuler Pärchen (oder zumindest eine Hälfte davon), aber was bei denen im Bett läuft, weiß ich natürlich nicht, und es interessiert mich auch nicht. Beim Klassentreffen vor ein paar Jahren echauffierte sich aber beispielsweise jemand, dass er als Homo-sexueller kein Blut spenden dürfe, dabei wäre er doch seit 7 Jahren in einer monogamen Beziehung...relay hat geschrieben: ↑Donnerstag 18. April 2024, 07:57 Vielen vielen Dank für eure Antworten, mir hilft das echt weiter und macht mir Mut . Ist halt alles irgendwie neues Territorium.
@Egil du fragtest ob die Trennung Sex / Gefühle erstrebenswert ist. Manchmal habe ich schon den Eindruck, das mag aber vielleicht eher in der Dynamik Mann/Mann liegen. Die paar schwulen Paare die ich kenne führen alle eine offene Beziehung hab manchmal das Gefühl Monogamie ist hier praktisch total ungewöhnlich. Ich selbst musste bei mir feststellen das ich nur schlecht trennen kann. Sooooo viel Erfahrung habe ich natürlich nicht aber ein reines Treffen zum Sex lässt mich emotional recht unberührt, was bei mir nur schlecht geht ist Daten,Sex,Kontaktabbruch. Ich glaube wirklich man ist da ausgehungert nach Nähe (und damit meine ich nicht sexuelle). Ich bin da ganz ehrlich, 2 Stunden kuscheln auf der Couch bringen mir da oft "mehr".