AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Gedanken zum Thema "Absolute Beginner", Erlebnisse und was einem auf dem Herzen liegt
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relay
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AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von relay »

So richtig wollte ich keine Überschrift für das Thema finden.

Habt ihr manchmal Angst das ihr schon zu lange AB seit um überhaupt noch in einer Partnerschaft "anzukommen"?
Ich sehe es aktuell bei mir das diesbezüglich doch recht viele Ängste da sind ob ich dies überhaupt schaffen kann. Ich bin jetzt 41 und hatte noch nie eine echte Partnerschaft.

Auf dem Dating "Markt" bin ich recht neu (wenige Monate). Früher hatte ich praktisch kaum soziale Kontakte.
Dafür das ich ja eigentlich immer dachte mich wohl nie jemand überhaupt in Erwägung ziehen schlage ich mich wohl einigermaßen aktzeptabel. Auch wenn die "Abbruchquote" nach dem zweiten Date doch recht hoch ist.
Einerseits stresst es mich andererseits sehe ich bei mir eine (ungesunde) Tendenz mich zu schnell zu stark auf eine Person zu konzentrieren. Bei mir schwingen da recht schnell Emotionen mit (ne keine Liebe, aber halt mehr als nichts) so eine reine Trennung von Sex und Gefühlen will mir gar nicht gelingen. Entsprechend trifft mich dann jeder Kontaktabbruch doch stärker als eigentlich gedacht. Anstatt einfach weiter zu ziehen fühle ich einen Verlust und hinterfrage alles.

Ein wenig erkläre ich es mir ja mit der Aufmerksamkeit die man plötzlich erfährt. Als AB'ler ist man diese ja nicht unbedingt gewohnt. Ich hatte nie Probleme mit dem allein sein, im Gegenteil ich war oft froh wenn ich meine Ruhe hatte und mir hat nur selten etwas "gefehlt". Jetzt wo ich auch die andere Seite des Lebens etwas kennengelernt habe spüre ich die Einsamkeit dann sehr stark und empfinde diese als extrem belastend. Einen abend allein zu hause der früher völlig normal war ist da jetzt schon eine Niederlage und weckt ungute Gefühle.

Trotzdem stellt sich mir aktuell manchmal auch die Frage ob man als Langzeit ABler überhaupt noch beziehungsfähig sein kann. Das eine Beziehung Kompromisse erfordert ist mir klar, aber um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen. Nach so vielen Jahren des alleinseins entwickelt man halt seine Routinen und Macken.

Hat jemand von euch ähnliches erlebt, ähnliche Ängste? Vielleicht auch Strategien damit umzugehen.
dufte_biene
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von dufte_biene »

hm .... ich kann Deine Fragen / Ängste gut nachvollziehen - würde aber Deine Frage grundsätzlich mit "Ja" beantworten wollen. Beziehungskompetenz kann sich doch auch innerhalb einer Beziehung / Partnerschaft entwickeln?!

Was heißt denn "Beziehungsfähigkeit"? (... überlege ich grade) Meines Erachtens reicht erst einmal ein Beziehungswunsch (mit einem Partner / einer Partnerin) und die Bereitschaft, an sich zu arbeiten /sich weiter zu entwickeln aus.
Und wie man dann eine individuelle Beziehung gestaltet, muss ja das Paar miteinander aushandeln - da gibt's ja auch unter den Normalos eine große Variationsbreite (z.B. getrennten Wohnungen, getrennte Schlafzimmer, ...)

Um etwas konkreter auf Dein Beispiel einzugehen: Ich selbst übe mich grade in ersten Schritten - und auch er hatte Schwierigkeiten aus ähnlichen Gründen wie Du neben mir zu schlafen... Hinzu kommt, dass wir sehr unterschiedliche Schlafrhythmen haben (ich bin eine "Lerche", er eher eine "Eule" ;-) ) Wir haben das so gelöst, dass es immer die Möglichkeit eines Ausweichbettes gibt (im gleichen Raum oder auch in einen anderen Raum). Außerdem haben wir z.B. kleine Experimente gemacht (wie z.B. dass er meinen Schlaf bewusst stört - damit er auch selbst feststellen konnte, dass ich selbst nach einem evtl. kurzen Aufwachen schnell wieder eingeschlafen bin ) etc. . Inzwischen klappt das immer öfter mit dem "nebeneinander schlafen" und wir genießen es beide, wenn wir mal (aufgrund der Entfernung) die Möglichkeit dazu haben.... :shylove:

Ich löse die Frage nach meiner Beziehungsfähigkeit bzw. der Entwicklung derselben für mich in der Praxis so: ich traue mich Schritt für Schritt hinein, mache nichts wozu ich nicht wirklich bereit bin & habe (für den Fall aufkommender psychischer Themen meinerseits) professionelle Unterstützung an meiner Seite.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von MrHankey »

dufte_biene hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 12:11 ...
Gehört das Thema nicht eher in "Erste Beziehung"?
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time4change
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von time4change »

Die Frage, ob ich beziehungsunfähig bin, würde ich mir stellen NACHDEM ich mehrere (+/- ein halbes Dutzend) Beziehungen hatte, wenn diese ALLE nach ein paar Wochen gescheitert sind ...
relay
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von relay »

Ja schön für Dich.
Aber ich stelle mir die Frage halt vorher weil ich wissen will wie andere mit dieser Herausfordung/Fragestellung umgegangen sind. Mir hilft sowas manchmal weiter, ich bin sowieso schon sehr unsicher und komplexbehaftet im zwischenmenschlichen unterwegs und mache mir halt Gedanken über die abstrusesten Sachen.


@dufte_biene danke für deine Antwort :-). Macht mir Mut.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von time4change »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 14:22 Ja schön für Dich.
...
Nicht wirklich:

Von den +/- einem halben Dutzend Beziehungen, die ich bräuchte um ggfs. zur Frage zu kommen, ob ich beziehungsunfähig bin, hatte ich bislang genau NULL

Die akute Frage ist ja, ob (und wenn ja: WIE) ich überhaupt (noch) jemand hierfür finde???
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Versingled »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 10:55 So richtig wollte ich keine Überschrift für das Thema finden.

Habt ihr manchmal Angst das ihr schon zu lange AB seit um überhaupt noch in einer Partnerschaft "anzukommen"?
Diese Angst hatte ich vor 30 oder 40 Jahren. Inzwischen weiß ich, dass ich da nirgends mehr ankommen werde. Die Zeit dazwischen war ich dann verbittert über die Situation. Was ein Fehler war.
Ich kann nur sagen, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist und man die Situation annehmen sollte. Die Chancen sind dann vermutlich größer an selbiger etwas zu ändern.
In Gedenken an Leben, das heute zu Ende ging. Ein unwiederbringlicher Verlust.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Reinhard »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 10:55 Habt ihr manchmal Angst das ihr schon zu lange AB seit um überhaupt noch in einer Partnerschaft "anzukommen"?

:yes:
Ich gehe davon aus.
Angst macht mir das keine. Ich bin da mehr so der "na dann halt nicht" Typ.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Videl »

Dass es ne Umstellung wird, denke ich auf jeden Fall. Ist ja auch normal. Aber war es ja auch als man von zuhause ausgezogen ist oder seinen ersten Job angefangen hat. Das sind auch große Umstellungen gewesen und man hat Fehler gemacht, aber mit der Zeit ist man da reingewachsen. Man muss halt offen dafür sein und sich darauf einstellen. Und so stelle ich mir das mit einer Beziehung auch vor. Ich würde auch nie sofort zusammen ziehen, sondern erst mal langsam mit übernachten anfangen. Ich kenne sogar Paare die nie zusammen gezogen sind und es läuft bei denen trotzdem sehr gut. Also falls man nicht in der Lage ist, mit jemandem zusammen zu wohnen, muss das nicht das Ende der Beziehung bedeuten.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Egil »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 10:55 So richtig wollte ich keine Überschrift für das Thema finden.

Habt ihr manchmal Angst das ihr schon zu lange AB seit um überhaupt noch in einer Partnerschaft "anzukommen"?
Ich sehe es aktuell bei mir das diesbezüglich doch recht viele Ängste da sind ob ich dies überhaupt schaffen kann. Ich bin jetzt 41 und hatte noch nie eine echte Partnerschaft.

Dafür das ich ja eigentlich immer dachte mich wohl nie jemand überhaupt in Erwägung ziehen schlage ich mich wohl einigermaßen aktzeptabel. Auch wenn die "Abbruchquote" nach dem zweiten Date doch recht hoch ist.
.
Bis ich 38 war, lag meine Abbruchquote nach dem ersten Date bei 100%.
Einerseits stresst es mich andererseits sehe ich bei mir eine (ungesunde) Tendenz mich zu schnell zu stark auf eine Person zu konzentrieren. Bei mir schwingen da recht schnell Emotionen mit (ne keine Liebe, aber halt mehr als nichts)
.
Habe ich meiner ersten Freundin damals auch so kommuniziert. Wenn man emotional ausgehungert ist, ist jede Zuwendung wie ein Kanten hartes altes Brot für einen Verhungernden. Der würde auch schwören, nie etwas besseres gegessen zu haben.
so eine reine Trennung von Sex und Gefühlen will mir gar nicht gelingen.
.
Findest du das denn erstrebenswert?
Entsprechend trifft mich dann jeder Kontaktabbruch doch stärker als eigentlich gedacht. Anstatt einfach weiter zu ziehen fühle ich einen Verlust und hinterfrage alles.
.
Völlig normal. Ich habe mich jedes Mal für ein Jahr oder so zurückgezogen.


Trotzdem stellt sich mir aktuell manchmal auch die Frage ob man als Langzeit ABler überhaupt noch beziehungsfähig sein kann. Das eine Beziehung Kompromisse erfordert ist mir klar, aber um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
.
Ging mir total so. Ich glaube, die erste Nacht neben einer Frau habe ich maximal eine halbe Stunde geschlafen. Ich hatte diesbezüglich im Treff damals dazu auch einen extra Thread eröffnet. Aber das gibt sich mit der Zeit.

Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen. Nach so vielen Jahren des alleinseins entwickelt man halt seine Routinen und Macken.
Klar. Aber die haben andere Leute mit mehr Erfahrung auch. Wichtiger scheint mir die Erkenntnis, wie viele seiner Macken man dem anderen zumuten darf und was man besser verbirgt bzw. wo man sich besser anpassen sollte. Außerdem habe Erfahrene in ihrem Beziehungsleben wahrscheinlich eine Erwartungshaltung entwickelt, wie sich Menschen in einer Partnerschaft verhalten, und so als ahnungs- und erfahrungsloser Tor verhält man sich halt manchmal konträr dieser Erwartungen.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Aurel »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 10:55
…. um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
Beziehungsunfähigkeit hängt für mich nicht von der Dauer des Alleinseins ab. Zugegeben, es dürfte mit der Zeit schwieriger werden sich auf jemand neuen einzulassen und mit ihm zusammen zu ziehen, weil dabei muss man immer Kompromisse machen. Aber schwierig heißt nicht unmöglich. Doch solche Schwierigkeiten kann man ja zusammen lösen. Das ist das Gute, man ist ja nicht allein, natürlich sofern der Partner die Toleranz dafür aufbringt.

Beziehungsunfähig ist für mich aber, wenn der Partner mir nicht sagen würde, dass ihn etwas „stört“, oder er mir unterstellen würde, ich könnte nicht sagen, wenn mich etwas „stört“, und er daraufhin Situationen vermeidet, die möglicherweise mich „stören“ könnten. So etwas bezeichne ich auch gerne als „Entmündigung“, weil man angeblich nicht fähig wäre, das eigene Empfinden zu äußern. Deswegen hat so etwas nichts mit Rücksichtnahme etc. zutun.
Das konkret beziehungsunfähige dabei ist, dass das Vermeiden den anderen zu „stören“, tendenziell dazu führt, dass man Nähe(!) vermeidet, weil dann wird man den anderen ja eher nicht „stören“. Wer auf Abstand bleibt, stört auch nicht, ob im Bett oder anderswo in der Beziehung…

Strategien zur Lösung: vor allem REDEN! und lernen, Nähe zuzulassen, denn darum geht es eigentlich. Das kann unter Umständen nicht allein mit dem Partner gelöst werden, sondern braucht therapeutische Hilfe. Noch besser, wenn man von sich solches Verhalten kennt (Stichwort „Entmündigung“) dann am besten auch schon vorher therapeutisch daran arbeiten, mit der zentralen Frage, wovor hat man eigentlich Angst, das Nähe verhindert, und vor allem, ist diese Angst berechtigt?
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Tania »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 10:55 ... ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
Geht mir ähnlich. Und nicht nur, wenn eine Person in meinem Bett schläft, es reicht, wenn sie im selben Zimmer schläft. Und merkwürdigerweise ist das auch noch von der Person abhängig - bei den meisten Leuten (einschließlich sehr guten Freundinnen/Freunden, bei denen ich mich wirklich sicher fühlen kann) schlafe ich quasi "mit einem offenen Auge", bei anderen (manchmal relativ unbekannten) klappt das Ein- und Durchschlafen problemlos. War immer eine Überraschung, wenn ich mir auf (Dienst-)Reisen mit jemandem ein Zimmer geteilt habe ...

Das hilft Dir jetzt wahrscheinlich nicht wirklich weiter - ich wollte auch nur mal erwähnen, dass das Schlafproblem nicht unbedingt nur ABs betrifft und Du bei Deiner (künftigen) Freundin durchaus Verständnis erwarten darfst.

Allgemein gibt es verschiedenste Schlaftypen - von Kuschelschläfer, die die ganze Nacht zufrieden unter der gemeinsamen Decke löffeln, bis zu Paaren, die bei aller Liebe getrennte Schlafzimmer bevorzugen. Insofern bringt es wenig, sich da vor einer Beziehung den Kopf zu zerbrechen. Erstmal eine Partnerin finden, und dann könnt ihr gemeinsam bereden, welche Schlafpräferenzen ihr habt und wie sich da ein Kompromiss finden lässt. Und wie dufte_biene schon schrieb: an manche Dinge kann man sich mit der Zeit auch gewöhnen.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Levyn »

relay hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2024, 10:55 Das eine Beziehung Kompromisse erfordert ist mir klar, aber um ein Beispiel zu nennen, ich habe ja schon Probleme wenn (schlafend) jemand im Bett neben mir liegt. Ich bin das einfach nicht gewöhnt und schlafe dann extremst schlecht weil ich mich total verkrampfe um die Person nebenan nur nicht im Schlaf zu stören.
Wenn jemand neues neben mir schläft, dann ist das denke ich auch ganz normal. Ist bei mir jedenfalls nicht anders. Nicht unbedingt wegen einer Angst die andere Person beim schlafen zu stören, sondern viel mehr weil ich den Körperkontakt genieße und dadurch nicht schlafen kann.
Erfahrungsgemäß legt sich das aber nach einigen Malen.

Beziehungsunfähigkeit würde ich jetzt auch nicht daran festmachen, ob man schon generell Erfahrungen in Beziehungen hatte. Jeder Mensch tickt anders und genau so unterschiedlich sind auch die Beziehungserfahrungen. Die Frage, die man sich stellen sollte, ist doch viel eher, ob man der anderen Person eine Chance gibt und ob man generell in der Lage ist mit Menschen zu kommunizieren. Die Fähigkeit zu kommunizieren ist doch viel entscheidender und das lernt man auch außerhalb von Beziehungen.
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von relay »

Vielen vielen Dank für eure Antworten, mir hilft das echt weiter und macht mir Mut :-). Ist halt alles irgendwie neues Territorium.

@Egil du fragtest ob die Trennung Sex / Gefühle erstrebenswert ist. Manchmal habe ich schon den Eindruck, das mag aber vielleicht eher in der Dynamik Mann/Mann liegen. Die paar schwulen Paare die ich kenne führen alle eine offene Beziehung hab manchmal das Gefühl Monogamie ist hier praktisch total ungewöhnlich. Ich selbst musste bei mir feststellen das ich nur schlecht trennen kann. Sooooo viel Erfahrung habe ich natürlich nicht aber ein reines Treffen zum Sex lässt mich emotional recht unberührt, was bei mir nur schlecht geht ist Daten,Sex,Kontaktabbruch. Ich glaube wirklich man ist da ausgehungert nach Nähe (und damit meine ich nicht sexuelle). Ich bin da ganz ehrlich, 2 Stunden kuscheln auf der Couch bringen mir da oft "mehr".
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Re: AB-> Weg in Beziehungen -> Beziehungsunfähigkeit ?

Beitrag von Egil »

relay hat geschrieben: Donnerstag 18. April 2024, 07:57 Vielen vielen Dank für eure Antworten, mir hilft das echt weiter und macht mir Mut :-). Ist halt alles irgendwie neues Territorium.

@Egil du fragtest ob die Trennung Sex / Gefühle erstrebenswert ist. Manchmal habe ich schon den Eindruck, das mag aber vielleicht eher in der Dynamik Mann/Mann liegen. Die paar schwulen Paare die ich kenne führen alle eine offene Beziehung hab manchmal das Gefühl Monogamie ist hier praktisch total ungewöhnlich. Ich selbst musste bei mir feststellen das ich nur schlecht trennen kann. Sooooo viel Erfahrung habe ich natürlich nicht aber ein reines Treffen zum Sex lässt mich emotional recht unberührt, was bei mir nur schlecht geht ist Daten,Sex,Kontaktabbruch. Ich glaube wirklich man ist da ausgehungert nach Nähe (und damit meine ich nicht sexuelle). Ich bin da ganz ehrlich, 2 Stunden kuscheln auf der Couch bringen mir da oft "mehr".
Also ich kenne zwar eine ganze Reihe schwuler Pärchen (oder zumindest eine Hälfte davon), aber was bei denen im Bett läuft, weiß ich natürlich nicht, und es interessiert mich auch nicht. Beim Klassentreffen vor ein paar Jahren echauffierte sich aber beispielsweise jemand, dass er als Homo-sexueller kein Blut spenden dürfe, dabei wäre er doch seit 7 Jahren in einer monogamen Beziehung...
Ich bitte um Verzeihung, falls ich jetzt Klischees reproduziere, aber ich denke, es ist als Schwuler relativ einfach, an Sex zu kommen, aber eine stabile Beziehung zu finden, ist nicht einfacher als bei Heteros. Und du schriebst ja selbst so etwas in der Art, dass die Männer, mit denen du dich getroffen hättest, "tolle Hechte" gewesen wären. Ich vermute, das ist genau der gleiche Typ Männer, auf den die Frauen schimpfen und auf die sie doch immer wieder reinfallen: charismatisch und gleichzeitig ohne Skrupel, sich durch die Betten zu vögeln - gemeinhin als "Alpha" bezeichnet. Gut möglich, dass du da als "Frischfleisch" ein angenehmes Vergnügen für zwischendurch geboten hast.
"Uns... hilft kein Gott... uns're Welt... zu erhalten."
- Karat, "Der blaue Planet "
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