Chance gehabt – Liegen gelassen

[Peter]

Der ein oder andere wird vermutlich was dazu berichten können. Das Spektrum ist ja groß, wie man eine kleine oder gar große Chance verstreichen lassen kann.
Ich war da etwas drauf spezialisiert, gerade dann eine Möglichkeit zu bekommen, wenn ich gerade an einer anderen Damen interessiert war. Ergebnis: Mit beiden wurde nichts.

Wie war es bei euch?

[Automobilist]

Es gab nur e i n e Chance. Daß daraus noch etwas wird - ist jetzt sehr unwahrscheinlich geworden.

Alles Andere : vertane Zeit. In d i e s e m Spiele habe i c h nichts verloren.

[dfg82]

Ende vorletzten Jahres wollte eine Frau etwas von mir. Wir konnten stundenlang miteinander telefonieren und lachen. Irgendwann meinte sie, es wäre doch nun schön, wenn ich neben ihr läge, damit sie mein Bein streicheln könne. Sie wollte mich auch unbedingt treffen und schlug vor, dass ich sie doch besuchen kommen könnte. Mir kam das aber alles zu sinnlos vor, da sie in Wien wohnt und mir gesagt hatte, dass sie dort auch wegen ihres Jobs nicht weg möchte. So lief das dann irgendwann aus. Sie bot mir auch an, erstmal bei ihr zu wohnen, bis ich dann was Eigenes gefunden habe etc.

Der Kontakt schlief dann relativ schnell ein. Wahrscheinlich wurde ihr auch bewusst, dass es keinen Sinn macht. Hätte ich das forciert, wäre das sicherlich etwas geworden, aber ich kann ja nicht mein gesamtes Umfeld hier aufgeben.

[time4change]

Chancen hätte ich - während des Studiums und solange ich danach noch am Studienort gelebt hatte - mit dort reichlichem Freundeskreis und viel Weggehen - einige gehabt ... vielleicht 5 vielleicht 15 ...
(hab nicht mitgezählt, und wohl nicht jede Chance, die ich gehabt HÄTTE überhaupt registriert - deshalb mal so grob geschätzt)

Nachdem ich mit Anfang 30 zwecks Job knapp 200 km weit weg gezogen bin kaum noch ...

Deshalb ist mein Problem JETZT mir WIEDER Chancen zu schaffen ...

... UND wenn mir das gelingt diese dieses Mal auch zu nutzen!

[DocSumisu]

Ich hatte mal eine Chance in der Nähe von Magdeburg. Vor mittlerweile auch rund zehn Jahren.
Sie war alleinerziehende Mutter, wir haben sehr deutlich explizit geschrieben und telefoniert.
Auch sie bot mir an, das ein oder andere WE dort zu verbringen, Wohnung zu suchen, hinzuziehen.
Zwei Dickschädel haben sich ein bisschen gestritten. Und ich lag mental sowieso auf dem Boden und konnte, wollte nicht kämpfen, den Zwist bereinigen. Daher auch nichts darauf geworden.

In meiner Jugend war ich gerade etwas aufgelöst von einer Abfuhr. Ich benötige dafür schon etwas länger. Da das noch lange im Kopf herumspukt. Jedenfalls bot sich eine weitere Gelegenheit. Nur dieses Mal blockierte ich, nicht die Dame. Ich glaube, deutlicher als sie es damals gemacht hat, kann man heißes Verlangen nicht deutlicher machen, ohne die Klamotten vom Leib zu reißen. Sagen wir es so: Ich wusste seitdem, wie sich eine Hand anfühlt, die ein sehr konkretes Ziel hatte. Und mehr als nur "sehr nah" war. Das ärgert mich noch heute - nicht mehr so arg wie einst, aber dennoch.

[Versingled]

Chancen ... die hatte ich sicher. Nur erkannt habe ich sie nicht, ich wusste nicht was die viel beschworenen Zeichen waren. Weiß ich heute auch noch nicht, aber das ist in meinem Alter auch nicht mehr wichtig.

[Mit müden Augen]

Ich weiß ganz ehrlich nicht ob sich jemals ein weibliches Wesen für mich interessiert hat. Wenn ja habe ich es nicht gemerkt (oder wollte es nicht merken?), wenn nein würde mich das auch nicht wundern.

[Automobilist]

Chancen ... die hatte ich sicher. Nur erkannt habe ich sie nicht, ich wusste nicht was die viel beschworenen Zeichen waren. Weiß ich heute auch noch nicht, aber das ist in meinem Alter auch nicht mehr wichtig.

Für mich waren die " Zeichen " ganz eindeutig: nein, nein und nochmals nein, ( außer....)... das Satzende unterschreibe ich ohne zu zögern.

[sonderbärchen]

Bis mit 25 Jahren hatte ich keinerlei Signale wahrgenommen.
Später erfuhr ich, dass mindestens 3 Frauen mit der Situation sehr unglücklich waren.

Von da an hatte ich immer meine "Kandidatinnen", meistens eine oder zwei, zeitweise auch 4 bis 6...
Ich könnte so weit über 20 Namen aufzählen.
Mit einigen lief das sehr eng, endete aber auf der Kumpelschiene.
Bei vielen sahen die Menschen um uns, dass es gewaltig funkt...

Einige hab ich oftmals besucht oder sie mich. Nächtelang telefoniert.
Wir haben viele schöne Erlebnisse gehabt, von denen ich mir Chancen erwartet hatte. Bin oftmals jahrelang drangeblieben.

Und ich hatte die Chancen. War mir bloß nicht sicher. Hab mich nicht getraut.
Manche haben sich unglücklich abgewandt, mit vielen verbinden mich wunderbare Freundschaften.

Bei anderen hab ich es nicht so weit gebracht. Hab Situationen gesucht, in ihrer Nähe zu sein, dass sie merken sollten, was für ein Glücksfall ich für sie bin.

Zu Hause hab ich vor Glück getanzt, wenn es sich hoffnungsvoll anfühlte, bitterlich geheult an jedem Tag an dem es zu nichts geführt hat,
Und jedes Mal gedacht, ich bin ein bisschen reifer, mutiger, näher dran...

Mein Fehler.
Ich hab mich nicht gewagt, eine gewisse Grenze zu überschreiten, zu zeigen, dass da sexuelles Begehren oder partnerschaftliches Interesse ist.
Das hätte sich übergriffig und verletzend angefühlt.
Lieber war ich da, hab mich durch Anwesenheit angeboten, durch Witz und Nähe und Vertrauen und geistigen Austausch und gemeinsame Unternehmungen zu überzeugen versucht. Versucht, eindeutige Signale zu erkennen.

Die eine oder andere hätte mich bloß über diese unsichtbare Linie ziehen müssen...
Aber das haben sie wohl von mir erwartet.


Ab Anfang 40er Lebensjahre hab ich mir mehr zugetraut, aber da waren die Kandidatinnen rar geworden..

[Settembrini]

Vermutlich hatte ich Chancen. Bei zwei Frauen habe ich das tatsächlich wahrgenommen, bei allen anderen hingegen nicht.

Es ist nicht eben einfach, im fortgeschrittenen Alter mit einer Sozialphobie und einer Sexualphobie erfolgreich zu sein.

[Undomiel]

Ich wüsste da spontan nur zwei Gelegenheiten, die ich als echte Chance sehen würde. Als ich vor acht Jahren nach einem schönen ersten Date ein zweites Date aus Angst hab sausen lassen, obwohl wir beide Interesse aneinander hatten.Und vor vier Jahren, als ich in der Beziehungsanbahnung sitzen gelassen wurde. Also ein ausgeglichenes Verhältnis. In allen anderen Fällen war das Interesse (nach meiner Kenntnis) immer einseitig.

[Tania]

Das Blöde an verpassten Chancen ist ja, dass man meist gar nicht weiß, dass es sie gab.

Ich hab mich einmal fürchterlich geärgert, als bei einem Klassentreffen in einer "auf wen standest Du damals"-Runde ausgerechnet der Junge meinen Namen genannt hat, den ich fast die komplette 11.Klasse hindurch heimlich angeschmachtet habe ... Inzwischen war er natürlich verheiratet

Allerdings habe ich seitdem konsequent selbst nachgefragt, wenn mich jemand interessiert hat, von dem keine Signale kamen. So was passiert mir nicht noch einmal!

[LonesomeWolf]

Also wenn ich je Chancen gehabt hätte in meinem bisherigen Leben habe ich sie konsequent übersehen da ich mir das auch nicht wirklich vorstellen kann ist das glaube ich auch nicht so schwer diese zu übersehen

[sonderbärchen]

Allerdings habe ich seitdem konsequent selbst nachgefragt, wenn mich jemand interessiert hat, von dem keine Signale kamen. So was passiert mir nicht noch einmal!

Gute Strategie.
Das möcht ich mich auch trauen können...

[sit_anon]

Chancen ... die hatte ich sicher. Nur erkannt habe ich sie nicht, ich wusste nicht was die viel beschworenen Zeichen waren.

Vor fast 30 Jahren hat sich eine Mitstudentin ziemlich um mich bemüht (wie mir jetzt bewusst ist). Sie hat sich beispielsweise unter anderem extra zu einer Vorlesung angemeldet, die sie nicht hätte besuchen müssen (und die auch gar nicht zu ihrem Curriculum gehörte) und sich dann meiner Arbeitsgruppe für die Übungen angeschlossen. Mir ist erst Jahre später klargeworden, dass es ihr bei einem Zweiertreffen, um das sie mich gebeten hatte, um die Übungsaufgaben durchzugehen, wahrscheinlich nicht primär um den Inhalt der Aufgaben gegangen ist. Leider habe ich das damals nicht realisiert und die Chance war vertan.

[Tania]

Allerdings habe ich seitdem konsequent selbst nachgefragt, wenn mich jemand interessiert hat, von dem keine Signale kamen. So was passiert mir nicht noch einmal!

Gute Strategie.
Das möcht ich mich auch trauen können...

Die ersten Male war es am schlimmsten. Danach habe ich mich an die Körbe gewöhnt. Immerhin haben sie mir eine Menge Zeit erspart - ich hätte alternativ ja auch monatelang für einen uninteressierten Herren schwärmen können. Und es half, das Ganze nicht allzu persönlich zu nehmen. Niemand kann jedem gefallen - und wenn ich jemandem nicht gefalle, dann ist das zwar blöd, aber macht mich nicht zu einem schlechten Menschen. Nur zu einem, der genau dieser Person eben nicht gefällt. Da kannste nix machen - nur den Rückzug antreten

Kacke ist es nur, wenn von Dutzenden Leuten, die man gefragt hat, einfach keiner ein "Treffer" ist

[TheSilence]

Bei mir war das schon sehr früh, nämlich in der Grundschule. Zumindest wenn die damaligen Gerüchte stimmen, dass eine Mitschülerin in mich verknallt war. Die zurückhaltende, unauffällige Mitschülerin, mit der ich bestimmt super zusammengepasst hätte, weil ich genauso war. Aber ich habe mich natürlich schon für eine andere Mitschülerin interessiert, die genau das Gegenteil davon war. Ich glaube ich habe mich wirklich lange für Frauen interessiert, die eher ein Kontrast zu mir darstellten, warum auch immer. Vielleicht weil ich früher noch selbst so sein wollte, eher extrovertiert. Wenn ich heute daran denke, wie meine zukünftige Freundin sein sollte, dann ist mir eine ruhigere, zurückhaltendere Frau mittlerweile lieber. Ich glaube einfach, dass das viel besser harmoniert. Ich wünschte, damals hätte ich schon so gedacht. Auch wenn Grundschulalter jetzt nicht gerade das Alter für ernsthafte Beziehungen ist - wer weiß, was sich daraus später noch hätte entwickeln können. Selbst wenn ich sie damals nicht so ignoriert hätte und wir vielleicht uns erstmal nur angefreundet hätten.

Das beschäftigt mich auch schon seit ein paar Jahren. Ich denke, das hat angefangen, als mir klar wurde, dass ich mich doch eher nach einer Frau sehne, die mir charakterlich ähnlicher ist und nicht komplett anders. Habe dann sogar mal von ihr geträumt, dass wir uns zum ersten Mal seit der Grundschule - zum ersten Mal als Erwachsene - wiedergesehen haben. Was wirklich schön gewesen wäre, aber es war nur ein Traum...

[NeC]

...

Ooh, das ist so bitter-sweet...
Gab es bei euch mal ein Klassentreffen mit den Leuten aus der Grundschule?
Vielleicht wäre es mal an der Zeit dafür?

(So ein Klassentreffen habe ich selber vor Jahren mal gemacht und sogar mitorganisiert. Es war eine interessante Runde, und auch sehr erhellend - auch was meine eigenen Schwärmereien aus/für die Zeit angeht.)

[TheSilence]

Nein, ein Klassentreffen hat es nie gegeben. Viele meiner damaligen Mitschüler habe ich tatsächlich zuletzt in der Grundschule gesehen. Das ist schon Ewigkeiten her.

[Zwerg]

Rückblickend würde ich sagen, dass es die nicht gab. Sofern man darunter nämlich die reife Frucht versteht, die nur gepflückt werden braucht. Möglichkeiten aber gab es sicher. Vielleicht gar nicht so wenig. Dazu hätte man sich eben eine Leiter besorgen müssen. Oder eine solche bauen. Oder erst das Holz schneiden, mit der man sie zusammenbaut.

Schwierig, wenn man gar nicht weiß, ob da oben im Obstbaum überhaupt etwas Essbares gibt weil man es nicht sieht. Dann ist die Arbeit umsonst und man muss es woanders versuchen.

So etwa kam ich mir damals vor.