Bei mir war das schon sehr früh, nämlich in der Grundschule. Zumindest wenn die damaligen Gerüchte stimmen, dass eine Mitschülerin in mich verknallt war. Die zurückhaltende, unauffällige Mitschülerin, mit der ich bestimmt super zusammengepasst hätte, weil ich genauso war. Aber ich habe mich natürlich schon für eine andere Mitschülerin interessiert, die genau das Gegenteil davon war. Ich glaube ich habe mich wirklich lange für Frauen interessiert, die eher ein Kontrast zu mir darstellten, warum auch immer. Vielleicht weil ich früher noch selbst so sein wollte, eher extrovertiert. Wenn ich heute daran denke, wie meine zukünftige Freundin sein sollte, dann ist mir eine ruhigere, zurückhaltendere Frau mittlerweile lieber. Ich glaube einfach, dass das viel besser harmoniert. Ich wünschte, damals hätte ich schon so gedacht. Auch wenn Grundschulalter jetzt nicht gerade das Alter für
ernsthafte Beziehungen ist - wer weiß, was sich daraus später noch hätte entwickeln können. Selbst wenn ich sie damals nicht so ignoriert hätte und wir vielleicht uns erstmal nur angefreundet hätten.
Das beschäftigt mich auch schon seit ein paar Jahren. Ich denke, das hat angefangen, als mir klar wurde, dass ich mich doch eher nach einer Frau sehne, die mir charakterlich ähnlicher ist und nicht komplett anders. Habe dann sogar mal von ihr geträumt, dass wir uns zum ersten Mal seit der Grundschule - zum ersten Mal als Erwachsene - wiedergesehen haben. Was wirklich schön gewesen wäre, aber es war nur ein Traum...