Schlechte Menschen haben mehr Glück?

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Don Rosa
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Don Rosa »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 09:51
Oft ist es doch so, dass die Gewalt in der Beziehung erst auftritt, wenn die Beziehung eben nicht mehr funktioniert und die Frau sich trennen will. Den Männern fällt dann nichts mehr ein als der Frau mit Gewalt solche Gedanken an Trennung auszutreiben.
@Egil und an dieser Stelle möchte ich dich mal bitten, über dieses Zitat zu reflektieren. Du wirst es sicher nicht so gemeint haben, also ich will dir keine bösen Absichten unterstellen, aber diese zwei Sätze implizieren, wenn eine Frau unter Gewaltexzessen ihres Ehemannes leidet, ist sie u. U. selbst Schuld, weil sie sich ja vorher trennen wollte. Das halte ich für überaus fragwürdig.
Keine Ahnung, warum du da die Schuldfrage implizierst. Im Zitat wird eine Bedingung (Beziehung läuft schlecht), Aktion (einseitiger Wunsch nach Trennung) und die darauf folgende nicht akzeptable Reaktion des Partners (Gewalt). Keine Vorhaltungen oder Victim blaming.

Vielleicht denkst du mal darüber nach, warum du eine gewalttätige Beziehung zu haben mit Glück haben (Thread-Titel) gleich setzt und damit implizierst, dass das erstrebenswert sei.
Se ebel Portolkyz!
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Mit müden Augen
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Mit müden Augen »

Partnerschaften sind viel wert
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:hallo:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 12:30 Nur frage ich mich, was kam dann an der Stelle zuerst; die Hochzeit und gemeinsamen Kinder, oder die Gewaltexzesse?
Wenn Ersteres; hat sie nicht schon dieses Monster in ihrem Mann kommen sehen?
Wenn Letzteres; warum hat sie ihn dann noch geheiratet und ihm Kinder geschenkt?
Da muss ich Dich mal zitieren: Ich denke, diese Frage kann man pauschal nicht beantworten.

"Du hättest das doch kommen sehen können / ahnen müssen" wird Opfern oft vorgeworfen. Die einfachste Antwort ist "Hab ich aber nicht." Und letztlich ist irrelevant, ob der spätere Täter sich einfach nur gut verstellt hat, oder ob er sich lange Zeit erfolgreich beherrscht hat oder ob es tatsächlich gewisse Zeichen gab, die das spätere Opfer aber getreu der Maxime "Im Zweifel für den Angeklagten" bewertet hat ...

Und ist es erstmal zu unleugbarer Gewalt gekommen, fallen Sätze wie "Ich liebe ihn doch", "Er hat so viele gute Seiten", "Es tut ihm doch leid", "Er macht ne Therapie", "Das war nur ein Ausrutscher" - oder manchmal auch "Männer machen das eben so" oder "Ich hatte das Essen anbrennen lassen".

Und scheinbar kann es wirklich jede/n treffen. Google mal die Bilder von Rhianna - Jahre später hat sie dem Mann verziehen, der sie grün und blau geschlagen hat, und war wieder mit ihm zusammen.



Und warum ist es zur Gewalt gekommen eigentlich?
Beantwortest Du das nicht selbst? Abgesehen von ein paar Fällen, die einfach Spaß an Gewalt haben, dürfte es auf
... es gibt halt solche, die so sozialisiert wurden, dass sie für Konflikte nur eine Lösung kennen; Gewalt.
hinauslaufen.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Don Rosa hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 18:09
Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 09:51
Oft ist es doch so, dass die Gewalt in der Beziehung erst auftritt, wenn die Beziehung eben nicht mehr funktioniert und die Frau sich trennen will. Den Männern fällt dann nichts mehr ein als der Frau mit Gewalt solche Gedanken an Trennung auszutreiben.
@Egil und an dieser Stelle möchte ich dich mal bitten, über dieses Zitat zu reflektieren. Du wirst es sicher nicht so gemeint haben, also ich will dir keine bösen Absichten unterstellen, aber diese zwei Sätze implizieren, wenn eine Frau unter Gewaltexzessen ihres Ehemannes leidet, ist sie u. U. selbst Schuld, weil sie sich ja vorher trennen wollte. Das halte ich für überaus fragwürdig.
Keine Ahnung, warum du da die Schuldfrage implizierst. Im Zitat wird eine Bedingung (Beziehung läuft schlecht), Aktion (einseitiger Wunsch nach Trennung) und die darauf folgende nicht akzeptable Reaktion des Partners (Gewalt). Keine Vorhaltungen oder Victim blaming.

Vielleicht denkst du mal darüber nach, warum du eine gewalttätige Beziehung zu haben mit Glück haben (Thread-Titel) gleich setzt und damit implizierst, dass das erstrebenswert sei.
Bitte jetzt nicht toxisch werden, ich verurteile hier doch keinen. :oops:

Ich habe Egils Aussage so gelesen, zusammengefasst in meinen Worten:

"Männer neigen oft erst dann zu Gewaltexzessen, wenn die Frau sich trennen will aufgrund einer dysfunktionalen Beziehung."

Was ist passiert? Der Mann wird gewalttätig.
Warum ist es passiert? Weil die Frau sich trennen will (weil die Beziehung dysfunktional ist, aber das ist an der Stelle unerheblich) = Schuld, weil der Mann ja "nur" auf das Handeln der Frau reagiert

Natürlich geh ich doch nicht davon aus, dass Egil das gemeint hat oder dass das irgendwer hier ernsthaft als Meinung vertreten könnte. Ich hoffe, das ist uns allen bewusst, dass das so nicht haltbar ist.

Im Übrigen sage ich auch an keiner Stelle, dass gewalttätige Beziehungen erstrebenswert seien und man Glück hat, in einer gewalthaltigen Beziehung zu sein. Wenn dich meine Interpretation bei Egils Aussage erzürnt, ok, aber das ist jetzt denke ich haltlose Überinterpretation. Keiner von uns kann halt in die Köppe von uns andern gucken, wir können uns nur über Sprache verständigen.

Ich habe die Frage gestellt, warum Menschen, die zu einem späteren Zeitpunkt im Verlauf der Beziehung zu Gewaltexzessen gegenüber dem Partner neigen, die Menschen sind, die eher überhaupt erst einen Partner finden. Ihr werft hier wieder zwei Zeitpunkte also total durcheinander. Wir haben doch ziemlich früh festgestellt, dass Menschen in Partnerschaften mit Hängen zur Gewalt sich oftmals zu Anfang verstellen und positive Eigenschaften in den Vordergrund rücken, die dann attraktiv wirken, so entstehen Beziehungen (Hier hat der später schlechte Mensch also das "Glück"), in diesen Beziehungen entsteht aus Gründen Was-auch-immer Gewalt (hier wird der Mensch zum schlechten Menschen oder zeigt zumindest sein wahres Ich, wenn er es schon vorher war).
Daher meine Frage; Warum haben schlechte Menschen mehr Glück als so Leute wie ich, die keiner Fliege was zuleide tun würden (tatsächlich hatte ich witzigerweise für 2 Tage mal hier eine Fliege als "Haustier" xD war witzig, hab ich auch nen Video von gemacht), sicher auch ne Menge positiver Eigenschaften mit auf den Beziehungsmarkt bringen, aber immer noch vergebens auf ihre erste Chance warten, während Leute wie Ted Bundy ganz viele Frauen kennen lernen konnten und insoweit ein Vertrauensverhältnis aufbauen konnte, dass er mit ihnen ... Dinge tun konnte?
Tania hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 19:30 Da muss ich Dich mal zitieren: Ich denke, diese Frage kann man pauschal nicht beantworten.

"Du hättest das doch kommen sehen können / ahnen müssen" wird Opfern oft vorgeworfen. Die einfachste Antwort ist "Hab ich aber nicht." Und letztlich ist irrelevant, ob der spätere Täter sich einfach nur gut verstellt hat, oder ob er sich lange Zeit erfolgreich beherrscht hat oder ob es tatsächlich gewisse Zeichen gab, die das spätere Opfer aber getreu der Maxime "Im Zweifel für den Angeklagten" bewertet hat ...
Das stimmt, das ist wohl wirklich einzelfallabhängig und letztlich irrelevant ... muss ich dir recht geben.
Obwohl es mich ja halt schon irgendwie interessieren würde. Nicht, weil ich das gut finde oder so. Aber ja ... ist wahrscheinlich einfach müßig, sich nach der einen Antwort darauf umzuschauen. Denn die wird es nicht geben.
Mit müden Augen hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 18:53 Partnerschaften sind viel wert
doch manchmal sind sie auch verkehrt
wird geschrien oder gehauen
sollte man sich ganz schnell trauen
wegzulaufen und anzuzeigen
sonst kann man sich alles vergeigen


:hallo:
Ich finde jetzt leider kein Emote, der diese lyrische Leistung besser würdigt, deswegen lass dies hier einfach dir gelten: :gewinner:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Ich glaube nicht mal unbedingt, dass sich die gewalttätigen Männer zu Anfang wirklich verstellen. Zu Anfang hat doch quasi jeder die rosarote Brille auf, da gibt es keinen Grund zu prügeln. Die Gewalttätigkeit der Männer ist doch in der Regel eine Antwort auf eben Dinge, die aus ihrer Sicht nicht funktionieren. Frau ist zu selbstständig, will sich trennen, meckert, whatever. Weil sie nicht weiter wissen, schlagen sie zu (und dann gibt's auch noch welche, die im Suff prügeln). Und oft, kann ich mir vorstellen, stabilisiert das die Beziehung sogar für eine Zeit. Erste Möglichkeit: Mann bereut, "oh, es tut mir so leid, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, ich liebe dich so, bitte glaube mir, es wird nie wieder passieren", dann kann Versöhnung einfach schön sein, und die Frau verzeiht ihm - bis zum nächsten Mal, usw.. Zweite Möglichkeit: sie ist so eingeschüchtert, dass sie sich ihm fügt. Aus Sicht des Mannes ist dann alles in Ordnung - und er hat auch noch gezeigt, "wer das Sagen hat".
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Tania
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 21:40 Die Gewalttätigkeit der Männer ist doch in der Regel eine Antwort auf eben Dinge, die aus ihrer Sicht nicht funktionieren. Frau ist zu selbstständig, will sich trennen, meckert, whatever.
Oder auch "Frau ist einfach anwesend und wird als Ventil benutzt, weil man den Chef (oder worüber man sich gerade ärgert) nicht verprügeln kann."
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Tania hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 22:22
Egil hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 21:40 Die Gewalttätigkeit der Männer ist doch in der Regel eine Antwort auf eben Dinge, die aus ihrer Sicht nicht funktionieren. Frau ist zu selbstständig, will sich trennen, meckert, whatever.
Oder auch "Frau ist einfach anwesend und wird als Ventil benutzt, weil man den Chef (oder worüber man sich gerade ärgert) nicht verprügeln kann."
Stimmt, das ist auch eine Möglichkeit. In dem Fall wäre es wohl tatsächlich so, dass der Mann sich am Anfang zusammenreißt.
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