Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Gedanken zum Thema "Absolute Beginner", Erlebnisse und was einem auf dem Herzen liegt
Tabeo
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Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Tabeo »

Um mich herum sprechen die Menschen von einem erfüllenden Job. "Hauptsache der Job macht dir Spaß". Ich gehe arbeiten, um Geld zu verdienen. Weder das mich mein Job erfüllt, noch das er mir anderweitig gefällt, außer das er Geld bringt.

Da frage ich mich, ob es an der Bubble liegt in der ich mich aufhalte oder ob wirklich viele Menschen ihren Job gerne machen.
Wie ist das bei euch?
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NeC
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von NeC »

Also, ich zumindest mache meinen Job wirklich sehr gern! :klassiker:

Ich sehe es für mich sogar ein wenig als eine Art Konsequenz der AB-Karriere. Da nach Feierabend und am Wochenende niemand zuhause auf mich gewartet hat, konnte ich mich stattdessen mit Genuss um die spannenden beruflichen Themen kümmern. Und da ich Lebensplanung etc. mit keiner Partnerin absprechen muss, kann ich mitunter auch "unvernünftige" berufliche Entscheidungen treffen, wie z.B. einen unbefristeten und gut bezahlten Job zu kündigen, weil er mir mit dem erlebten Verhalten der Chefetage eben keinen Spaß mehr macht. Um anschließend für einen Hungerlohn nochmal was ganz anderes auszuprobieren.

Tatsächlich denke ich, dass der Mensch seine Zeit mit etwas füllen sollte, was ihm "erfüllt" und damit "Spaß macht". Das muss nicht unbedingt der Job sein - aber wenn er es nicht ist, sollte sich idealerweise etwas anderes (Partnerschaft, Familie, soziale Interaktionen, Sport, Hobby, etc.) finden, damit man den Job als Mittel sehen kann, sich diesem anderen Ding umso mehr mit Freude widmen zu können.
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Pocolino
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Pocolino »

NeC hat geschrieben: Sonntag 14. Juli 2024, 15:09 Tatsächlich denke ich, dass der Mensch seine Zeit mit etwas füllen sollte, was ihm "erfüllt" und damit "Spaß macht". Das muss nicht unbedingt der Job sein - aber wenn er es nicht ist, sollte sich idealerweise etwas anderes (Partnerschaft, Familie, soziale Interaktionen, Sport, Hobby, etc.) finden, damit man den Job als Mittel sehen kann, sich diesem anderen Ding umso mehr mit Freude widmen zu können.
Respekt. Ich glaube, besser kann man es nicht sagen. :daumen:
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

Tabeo hat geschrieben: Sonntag 14. Juli 2024, 14:04 Um mich herum sprechen die Menschen von einem erfüllenden Job. "Hauptsache der Job macht dir Spaß". Ich gehe arbeiten, um Geld zu verdienen. Weder das mich mein Job erfüllt, noch das er mir anderweitig gefällt, außer das er Geld bringt.

Da frage ich mich, ob es an der Bubble liegt in der ich mich aufhalte oder ob wirklich viele Menschen ihren Job gerne machen.
Wie ist das bei euch?
Ich persönlich gehöre zur Klasse der Angestellten, die sich im oberen Mittelfeld bewegen was die Nettobezahlung und sonstige Konditionen wie Zusatz- und Sozialleistungen des Arbeitgebers angeht.
Dadurch gehöre ich zu den "Glücklichen" denen am Monatsende genug zum Leben und für Hedonismus (wenn man ihn denn will) zur Verfügung steht.
Aber ob ich den Job deswegen wirklich liebe?
Ich respektiere meinen Job und bin dankbar, ihn zu diesen Konditionen zu haben.
randomguy
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von randomguy »

Naja kommt drauf an.
Gibt gute Tage, gibt weniger gute Tage.
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Undomiel
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Undomiel »

Hurz_der_Schrei hat geschrieben: Sonntag 14. Juli 2024, 17:40 Ich persönlich gehöre zur Klasse der Angestellten, die sich im oberen Mittelfeld bewegen was die Nettobezahlung und sonstige Konditionen wie Zusatz- und Sozialleistungen des Arbeitgebers angeht.
Dadurch gehöre ich zu den "Glücklichen" denen am Monatsende genug zum Leben und für Hedonismus (wenn man ihn denn will) zur Verfügung steht.
Aber ob ich den Job deswegen wirklich liebe?
Ich respektiere meinen Job und bin dankbar, ihn zu diesen Konditionen zu haben.
Trifft es gut. Bin absolut dankbar für meinen Job. Als Erfüllung würde ich ihn nicht betrachten. Aber er hat auch viel Gutes, wie z.B. super Kollegen.
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Tabeo hat geschrieben: Sonntag 14. Juli 2024, 14:04 Um mich herum sprechen die Menschen von einem erfüllenden Job. "Hauptsache der Job macht dir Spaß". Ich gehe arbeiten, um Geld zu verdienen. Weder das mich mein Job erfüllt, noch das er mir anderweitig gefällt, außer das er Geld bringt.

Da frage ich mich, ob es an der Bubble liegt in der ich mich aufhalte oder ob wirklich viele Menschen ihren Job gerne machen.
Wie ist das bei euch?
Ich beginne jetzt ab August eine feste Anstellung und mir graut es ja auch schon ein bisschen davor. Es ist im Sektor der Sozialen Arbeit, was ich studiert habe und was ich eigentlich auch wirklich gern mache, gerade die Praktika haben mir richtig gut getan und gefallen. Trotzdem, nach meinen Erfahrungen im Arbeitsmarkt (obwohl ich ja bis heute nie so wirklich im klassischen Arbeitnehmer-Verhältnis war und gutes Geld verdient hab) hab ich auch ein bisschen Angst davor, wieder durchzustarten demnächst. Aus der Angst, mir die Soziale Arbeit auch noch madig zu machen (oder gemacht zu kriegen...)

Also ich kann es nicht so direkt beantworten. Meine Praktika haben mir Spaß gemacht, das Fachwissen zur Sozialen Arbeit auch. Was der Arbeitsalltag jetzt mit sich bringt... Ich werd's erleben.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Vogel »

Der Job an sich macht Spass. Es sind die Umstände, die wenig Spass machen: Ständig Überstunden schieben; die stille Erwartung auch an Wochenenden zu arbeiten; die stille Erwartung, das dies für einen Single ohne Kinder normal zu sein hat.

Erfüllt mich der Job? Weiss nicht, ich definiere mich nur viel zu oft darüber. Die Folge, wenn man im Leben sonst nix gebacken bekommt. :sadman:
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von LesHommes »

Ach, ich mag meinen Job auch grundsätzlich sehr gern, wie ich ihn in den letzten Jahren so ausgestaltet habe. Wenn dann noch ein nettes Team zusammenwächst, ist es ein gutes Los. Ich möchte Freude und Interesse an meinem Job haben, wenn ich da schon so viel Zeit und nerven lasse! Es ist ein großer Part meines Lebens. Ich denke aber auch, dass das kommt, weil ich keine Partnerschaft und/oder Familie habe.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Seb-X »

Keinen. Und auch keiner der anderen Jobs davor.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Egil »

Mein ausgeübter Beruf ist meine Berufung. Ja, es frisst furchtbar viel Energie und Zeit, und er hat zu einem guten Teil auch zu meinem AB-Status beigetragen, aber es gibt viel zu viele schöne Seiten, als dass ich ihn je missen wollte. Ich wäre im Büro, in meinem eigentlich studierten Beruf (Physiker) immer unglücklich gewesen.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von LöwinNRW »

Mein Job macht mir sehr viel Spaß! Manchmal mag ich bestimmte Umstände nicht. Mal ein Kollege, der nicht mein liebster ist, oder ein zu großes Arbeitspensum oder ein nötiger Wechsel der Stelle, was mich stresst. Das ändert aber nichts daran, dass ich meinen Beruf sehr mag.
Wie andere schon schrieben, bedingen sich wohl ABtum und Job bei mir gegenseitig: Ich hatte keinen Freund, also habe ich viel in den Job investiert. Ich investiere mit Freude viel in den Job, also habe ich weniger Gelegenheit neue Menschen kennenzulernen.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Godyy »

Spaß? .... Neee. Ist eintönig, dadurch ermüdend, immer derselbe Papierkram. Was ich mache, ist irgendwie wichtig. Nicht nur für meinen Chef, irgendwo auch für die Daseinsfürsorge.
Aber wie das oft so ist. Wer nah am Menschen arbeitet (außer man ist Arzt) bekommt wenig finanzielle Wertschätzung.
Vor ein paar Wochen hat die Branche regional in NRW gestreikt. Gebracht hat es bisher nichts.

Aber wenn ich stark in mich gehe, würde ich behaupten, dass viele andere Tätigkeiten, die auf den ersten Black besser interessanter erscheinen, schnell auch auf den Sack gehen.

Das ist wohl ein Charakter oder Wesenszugding.

Ich mag z. B. keine Hierarchien. Deutsche Arbeitsplätze (die meisten) sind sehr hierarchisch geprägt.
Ein anderer Punkt wäre, dass ich unterbewusst ein starkes Sicherheitsbedürfnis habe, was dazu führt, dass für mich Selbstständigkeit auch nicht denkbar ist, mich gedanklich auch einfach überfordern würden. Risiko Scheu?
Ich mag auch keine allzu großen Veränderungen vor allem in der Arbeitswelt. Darum bleibe ich einfach bei dem, was ich mache. Ich habe und hasse das Gefühl (es macht irgendwo Angst) irgendwie immer Bittsteller zu sein.
Mir fehlen Ambitionen. Ich kann mit Konkurrenzdenken höher, schneller weiter nichts anfangen.
Natürlich weiß ich das diese Innovationskraft überhaupt erst möglich macht, ich finde es nur traurig des Menschen, die dieses "Gen" nicht haben, irgendwie nicht so richtig Platz haben in dieser Gesellschaft.

Da fällt mir ein alter Zeitartikel, den ich mal gelesen habe, ein. Arbeitspsychologie Tim Hagemann kam zu Wort. Der titel
Sinnsuche: "Nicht jeder Mensch ist für Arbeit geboren"

Ich bin zwar kein Langzeitarbeitsloser, aber das Gefühl, was hinter folgendem Zitierten steckt, habe ich so ähnlich.
Ich gehe davon aus, dass nicht jeder Mensch für die Arbeit geboren ist – zumindest nicht für unsere moderne Arbeitswelt. Schauen Sie sich die Biografien von Langzeitarbeitslosen an. Das sind Menschen, die entweder nie auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben oder die irgendwann rausgefallen sind. Für sie scheint es keinen Platz mehr zu geben. Früher war das anders. Ich nenne einmal ein Beispiel aus dem akademischen Bereich: Für jene, die sehr lange wissenschaftliche Mitarbeiter waren, aber es nie zu einer Professur schafften, gab es früher trotzdem Anstellungen sogar auf Lebenszeit. Man hat diesen Menschen Freiraum gegeben und sie auch aus sozialen Gründen mitgetragen. Diese Stellen wurden wegrationalisiert. Solche Nischenjob gab es früher auf allen Ebenen, auch in der freien Wirtschaft. Jetzt haben wir unvermittelbare Langzeitarbeitslose, die gesellschaftlich stigmatisiert sind.
Die moderne Arbeitswelt macht, für mich den Eindruck, als besteht alles nur noch daraus ständig neue Bildungstitel, zu erwerben, um nicht abgehängt zu werden. Es ist ein Rattenrennen, das gefühlt immer mehr nicht mehr mitlaufen können.
Sie die Zahl steigender psychischer Erkrankungen, die man mit der Arbeitswelt in Verbindung bringen kann.

Auch folgender Absatz regt mein Denken stark an.
Unsere Leistungsgesellschaft definiert ein glückliches Leben als eines, in dem ein erfüllender Job Wohlstand und Ansehen einbringt, zugleich braucht es noch einen Traumpartner, eine Traumwohnung, Traumkinder und einen Traumfreundeskreis. Menschen, die sich diesem gängigen Idealbild verweigern, müssen ein großes Selbstwertgefühl haben. Stellen wir uns eine junge Akademikerin vor, die statt einer Laufbahn als Ärztin, statt Ehe und Kindern, einfach lieber in einer WG wohnt und als Kellnerin jobbt. Sie wird diesen Lebensentwurf verteidigen müssen, und sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach als beruflich gescheitert abgestempelt.
Auch hier erkenne ich mich irgendwie wieder im Auswahlparadox.
Hagemann: Junge Menschen können heute unter vielfältigen Lebensentwürfen wählen. Blicken wir mal auf die fünfziger Jahre zurück: Nach dem Weltkrieg hatten die Menschen ein großes Bedürfnis nach Sicherheit. Entsprechend waren bürgerliche Berufe hoch angesehen, die ein sicheres Auskommen und ein angepasstes Leben versprachen. Dann kamen die 68er, die nach Selbstverwirklichung strebten. In den siebziger Jahren entstanden neue kreative und soziale Berufsbilder. Ob Werbung und Medien, Sozialpädagogik – auf einmal ging es um ideelle Selbstverwirklichung. Parallel dazu sorgte die Emanzipation für neue Lebensentwürfe. Frauen mussten sich nicht mehr mit der Rolle als Hausfrau und Mutter begnügen. Mit den Wahlmöglichkeiten stieg jedoch die Erwartungshaltung, etwas aus dem eigenen Leben zu machen. Es ging nicht mehr nur darum, einen Beruf zu ergreifen, sondern etwas Sinnvolles zu tun und gleichzeitig materiell abgesichert zu sein. Diese Entscheidung wird in einer digitalen, hoch komplexen, flexibilisierten und globalisierten Welt immer schwieriger. Keine Wahl zu treffen, ist auch eine Verweigerung, ein Protest – und ein Zeichen der Überforderung.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

Godyy hat geschrieben: Montag 15. Juli 2024, 20:44
Hagemann: Junge Menschen können heute unter vielfältigen Lebensentwürfen wählen. Blicken wir mal auf die fünfziger Jahre zurück: Nach dem Weltkrieg hatten die Menschen ein großes Bedürfnis nach Sicherheit. Entsprechend waren bürgerliche Berufe hoch angesehen, die ein sicheres Auskommen und ein angepasstes Leben versprachen. Dann kamen die 68er, die nach Selbstverwirklichung strebten. In den siebziger Jahren entstanden neue kreative und soziale Berufsbilder. Ob Werbung und Medien, Sozialpädagogik – auf einmal ging es um ideelle Selbstverwirklichung. Parallel dazu sorgte die Emanzipation für neue Lebensentwürfe. Frauen mussten sich nicht mehr mit der Rolle als Hausfrau und Mutter begnügen. Mit den Wahlmöglichkeiten stieg jedoch die Erwartungshaltung, etwas aus dem eigenen Leben zu machen. Es ging nicht mehr nur darum, einen Beruf zu ergreifen, sondern etwas Sinnvolles zu tun und gleichzeitig materiell abgesichert zu sein. Diese Entscheidung wird in einer digitalen, hoch komplexen, flexibilisierten und globalisierten Welt immer schwieriger. Keine Wahl zu treffen, ist auch eine Verweigerung, ein Protest – und ein Zeichen der Überforderung.

Gerechterweise muss man allerdings auch ergänzen, dass in den 1950er Jahren, trotz (oder wegen) der ernsten Ursache, nahezu paradiesische Zustände in demographischer Hinsicht herrschen;
bedingt durch den Krieg gab es einen Frauenüberschuss bei gleichzeitigem "Mangel" an jungen Männern im heiratsfähigen Alter.
Was zu Folge hatte dass bis zum sogenannten "Pillenknick" die Zahl der Eheschliessungen und der Geburtenraten ("Boomerjahr" 1963) eine Höhe erreichten, von der Demographen heute nur noch träumen können.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Seb-X »

Godyy hat geschrieben: Montag 15. Juli 2024, 20:44 Dann kamen die 68er, die nach Selbstverwirklichung strebten.
Wie bitte??? :lach:
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

Godyy hat geschrieben: Montag 15. Juli 2024, 20:44 Dann kamen die 68er, die nach Selbstverwirklichung strebten.
Dem Begriff "Selbstverwirklichung" haftet zu Unrecht das negative Image von Esoterikspinnern und Alt-68en an - viele in meinem Bekanntenkreis hatten sich, als sie durch Abfindungen und Erbschaften finanziell unabhängig waren, mit ihren Hobbys selbstständig gemacht und alle sagen übereinstimmend, dass sie nie wieder in die Tretmühle und das Hamsterrad des Angestelltendaseins zurückkehren würden - und das trotz der unbestreitbaren Vorteile, die das Leben als Angestellter mit sich bringt.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von GivemeLove »

Mir macht mein Job wirklich viel Spaß. Fühle mich teilweise richtig high auf Arbeit. Also anscheinend werden da Glückshormone bei mir ausgestoßen.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Tabeo »

NeC hat geschrieben: Sonntag 14. Juli 2024, 15:09 Also, ich zumindest mache meinen Job wirklich sehr gern! :klassiker:
Tatsächlich denke ich, dass der Mensch seine Zeit mit etwas füllen sollte, was ihm "erfüllt" und damit "Spaß macht". Das muss nicht unbedingt der Job sein - aber wenn er es nicht ist, sollte sich idealerweise etwas anderes (Partnerschaft, Familie, soziale Interaktionen, Sport, Hobby, etc.) finden, damit man den Job als Mittel sehen kann, sich diesem anderen Ding umso mehr mit Freude widmen zu können.
Ja, umso höher muss der Ausgleich ausfallen sonst zerbricht man.
Hurz_der_Schrei hat geschrieben: Sonntag 14. Juli 2024, 17:40 Ich persönlich gehöre zur Klasse der Angestellten, die sich im oberen Mittelfeld bewegen was die Nettobezahlung und sonstige Konditionen wie Zusatz- und Sozialleistungen des Arbeitgebers angeht.
Dadurch gehöre ich zu den "Glücklichen" denen am Monatsende genug zum Leben und für Hedonismus (wenn man ihn denn will) zur Verfügung steht.
Aber ob ich den Job deswegen wirklich liebe?
Ich respektiere meinen Job und bin dankbar, ihn zu diesen Konditionen zu haben.
Das ist ein wichtiger Punkt für sich selbst, dass man seine Arbeit respektiert und bestrebt ist einen guten Job zu machen. Das ist bei mir auch so. Das hat etwas mit Selbstrespekt zu tun. Wenn man sich selbst aufgibt und somit seinen Anspruch an sich selbst auf ein Minimum reduziert, wird einem gerne alles egal und dann geht es einem noch beschissener, verliert Selbstvertrauen etc.
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von time4change »

Mir haben meine Jobs zum größten Teil - sagen wir während ca. 15 Jahren von insgesamt gut 20 Jahren Berufstätigkeit - durchaus Spaß gemacht!
Und ohne diese wäre das Leben doch etwas langweilig gewesen...

Aber 20 Jahre sind dann auch mal genug:
Hurz_der_Schrei hat geschrieben: Dienstag 16. Juli 2024, 15:53 ... - viele in meinem Bekanntenkreis ..., als sie ... finanziell unabhängig waren, ... sagen übereinstimmend, dass sie nie wieder in die Tretmühle und das Hamsterrad des Angestelltendaseins zurückkehren würden
dito

Und jedes Jahr gutverdienende Berufstätigkeit sollte ja ausreichend sein, je ein weiteres Jahr Leben in Freiheit zu finanzieren!
(zumindest wenn man NICHT Frau und Kinder mit durchfüttern musste!)
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Re: Wie viel "Spaß" macht euch euer Job?

Beitrag von Tania »

time4change hat geschrieben: Dienstag 16. Juli 2024, 23:29
Und jedes Jahr gutverdienende Berufstätigkeit sollte ja ausreichend sein, je ein weiteres Jahr Leben in Freiheit zu finanzieren!
(zumindest wenn man NICHT Frau und Kinder mit durchfüttern musste!)
... oder Mann und Kinder ...

Allerdings verbringt man dann besagte Freiheit auch ziemlich allein.
Alle unsere Streitereien entstehen daraus, dass einer dem anderen seine Meinung aufzwingen will. (Mahatma Gandhi)
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