Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Gedanken zum Thema "Absolute Beginner", Erlebnisse und was einem auf dem Herzen liegt
Reinhard
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Reinhard »

Außenseiter hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 13:47 Richtig und ich habe auch geschrieben, dass ich meine persönliche Meinung in Threads nicht mehr darstellen werde. Die Frage von WFS war natürlich eine, mit der ich mich vorher mal beschäftigt und mir meine Gedanken gemacht hatte, also verzeih mir diesen Prinzipienbruch. Angesichts der derzeitigen Lage wird es kein einmaliger sondern ein letztmaliger gewesen sein.

Schade, dass du zu solchem zurückziehend-defensiven Verhalten neigst ... :sadman:
Mach einfach nur keine schlechten Mäusewitze mehr.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 14:55 Die vermeintliche Korrelation zwischen Weltbild und allgemeiner Theorie besteht nur, wenn man alleine die Informationen der eigenen selektiven Wahrnehmung zur Entscheidung ranzieht.

Nah.
Es ist durchaus möglich, ein Weltbild zu haben, das sich den beobachteten Fakten ziemlich gut annähert. :hierlang:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Reinhard hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 19:20
Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 14:55 Die vermeintliche Korrelation zwischen Weltbild und allgemeiner Theorie besteht nur, wenn man alleine die Informationen der eigenen selektiven Wahrnehmung zur Entscheidung ranzieht.

Nah.
Es ist durchaus möglich, ein Weltbild zu haben, das sich den beobachteten Fakten ziemlich gut annähert. :hierlang:
Aus ausschließlich eigener Erfahrung in unserer hochkomplexen Welt? Das scheint mir dann doch etwas optimistisch
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Automobilist hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:14
RomNey hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 15:06 umso weniger die Angst wird, den anderen zu "verlieren" umso weniger verstellen wir uns.

Zumindest wenn man von einer funktionierenden Beziehung sprechen möchte.
Das nennt man dann wohl " sein wahres Gesicht zeigen "; je mehr man das macht, desto größer die Chance, daß Dieses nicht gut " ankommt " - und somit zum Scheitern der bis dahin funktionierenden Beziehung führen kann.
Oft ist es doch so, dass die Gewalt in der Beziehung erst auftritt, wenn die Beziehung eben nicht mehr funktioniert und die Frau sich trennen will. Den Männern fällt dann nichts mehr ein als der Frau mit Gewalt solche Gedanken an Trennung auszutreiben.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Automobilist hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 10:42 Ich möchte bei dieser Gelegenheit ein Beispiel anführen : vermutlich kennt jeder Henri Landru, den Frauenmörder.
Ich kenne nur Landru, einen außerirdischen Computer, mit dem Captain Kirk es zu tun bekommt :lol:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Automobilist »

Egil hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 21:33 Ich kenne nur Landru, einen außerirdischen Computer, mit dem Captain Kirk es zu tun bekommt :lol:
Hiervon habe ich wiederum niemals gehört - ich ging davon aus, daß der " moderne Blaubart " allgemein bekannt sei.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Automobilist »

Egil hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 21:30
Oft ist es doch so, dass die Gewalt in der Beziehung erst auftritt, wenn die Beziehung eben nicht mehr funktioniert und die Frau sich trennen will. Den Männern fällt dann nichts mehr ein als der Frau mit Gewalt solche Gedanken an Trennung auszutreiben.
Es ging mir an sich primär um eine Art " Rückfall " in gewohntes Verhalten; sozusagen ohne Theaterspielerei - weniger um ggf. zum schlechten Ende hin daraus resultierender Gewalt.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 19:20
Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 14:55 Die vermeintliche Korrelation zwischen Weltbild und allgemeiner Theorie besteht nur, wenn man alleine die Informationen der eigenen selektiven Wahrnehmung zur Entscheidung ranzieht.

Nah.
Es ist durchaus möglich, ein Weltbild zu haben, das sich den beobachteten Fakten ziemlich gut annähert. :hierlang:
Was bedeutet "ziemlich gut annähert"? Es ist wohl eher so, dass man ganz oberflächlich von den Themen eine Ahnung hat, aber jeder promovierte Fachmann auf dem Gebiet, wird einem dann schon eher zeigen, dass es doch mehr Faktoren gibt, über die man möglicherweise noch gar nicht nachgedacht hat. So ist das halt mit der selektiven Wahrnehmung. Wir nehmen nur die Dinge war, die wir wahrnehmen möchten und interpretieren Tatsachen als "Habe ich doch gewusst".
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 21:54
Reinhard hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 19:20
Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 14:55 Die vermeintliche Korrelation zwischen Weltbild und allgemeiner Theorie besteht nur, wenn man alleine die Informationen der eigenen selektiven Wahrnehmung zur Entscheidung ranzieht.

Nah.
Es ist durchaus möglich, ein Weltbild zu haben, das sich den beobachteten Fakten ziemlich gut annähert. :hierlang:
Was bedeutet "ziemlich gut annähert"? Es ist wohl eher so, dass man ganz oberflächlich von den Themen eine Ahnung hat, aber jeder promovierte Fachmann auf dem Gebiet, wird einem dann schon eher zeigen, dass es doch mehr Faktoren gibt, über die man möglicherweise noch gar nicht nachgedacht hat. So ist das halt mit der selektiven Wahrnehmung. Wir nehmen nur die Dinge war, die wir wahrnehmen möchten und interpretieren Tatsachen als "Habe ich doch gewusst".
Wobei das bei den Fachleuten auch nicht so viel anders ist, gerade im sozioökonomischen und psychologischen Bereich. Sonst hätten wir nicht so viele verschiedene konkurrierende Lehrmeinungen, sondern die Fachleute wären sich weitgehend. In den Naturwissenschaften ist es da anders, an grundlegenden physikalischen Theorien gibt es kaum ernstzunehmende Abweichler.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

Egil hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 22:07
Wobei das bei den Fachleuten auch nicht so viel anders ist, gerade im sozioökonomischen und psychologischen Bereich. Sonst hätten wir nicht so viele verschiedene konkurrierende Lehrmeinungen, sondern die Fachleute wären sich weitgehend. In den Naturwissenschaften ist es da anders, an grundlegenden physikalischen Theorien gibt es kaum ernstzunehmende Abweichler.
Heuristiken bilden die Grundlage, wie wir dazu tendieren uns Meinungen zu bilden, die mit der sogenannten "Bestätigungstendenz" zur Überzeugung werden können.
Das trifft unter anderem bei den Evolutionstheorien zu, die gerne als Erklärungsversuch bei der Partnersuche und
-wahl herangezogen werden;
die unübersehbar immer härtere weibliche Selektion bei der Wahl der männlichen Partner ist nämlich ein Phänomen, das erst mit den Liberalisierungen aufkam, die die gesellschaftlichen Veränderungen seit den Neunzehnhundertsechzigern mit sich brachten.
Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein wurden Ehen durch die Familien arrangiert und dabei war es völlig egal ob der/die Partner/in für den jeweils anderen attraktiv war oder nicht.
In vielen Kulturen und Ländern wird das nämlich bis heute noch praktiziert und die Geburten- bzw. Reproduktionsraten sprechen eindeutig dafür, dass dieses Modell für den "Arterhalt" sogar wesentlich erfolgreicher ist, als die weibliche Selektion in modernen libertären Gesellschaften, wo die Geburtenraten nur eine Richtung kennen: steil nach unten.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 21:54
Reinhard hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 19:20 Nah.
Es ist durchaus möglich, ein Weltbild zu haben, das sich den beobachteten Fakten ziemlich gut annähert. :hierlang:
Was bedeutet "ziemlich gut annähert"? Es ist wohl eher so, dass man ganz oberflächlich von den Themen eine Ahnung hat, aber jeder promovierte Fachmann auf dem Gebiet, wird einem dann schon eher zeigen, dass es doch mehr Faktoren gibt, über die man möglicherweise noch gar nicht nachgedacht hat. So ist das halt mit der selektiven Wahrnehmung. Wir nehmen nur die Dinge war, die wir wahrnehmen möchten und interpretieren Tatsachen als "Habe ich doch gewusst".

Das ist ja kein Widerspruch. Man kann ein Weltbild haben, das eine gute Näherung darstellt angesichts dessen, dass man nur beispielsweise nur 30% von dem weiß, was man über ein Gebiet wissen könnte.

Nur selten eine gute Näherung ist hingegen, wenn man nur 10% eines Gebiets überblickt, aber das schon zum Anlass nimmt, die ganzen Fachmänner zu ignorieren und es besser zu wissen. :roll:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Reinhard »

Hurz_der_Schrei hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 22:27 In vielen Kulturen und Ländern wird das nämlich bis heute noch praktiziert und die Geburten- bzw. Reproduktionsraten sprechen eindeutig dafür, dass dieses Modell für den "Arterhalt" sogar wesentlich erfolgreicher ist, als die weibliche Selektion in modernen libertären Gesellschaften, wo die Geburtenraten nur eine Richtung kennen: steil nach unten.

Da weiß ich jetzt gar nicht, wo ich anfangen soll, darauf zu antworten. :twisted:
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Mit müden Augen »

Hurz_der_Schrei hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 22:27In vielen Kulturen und Ländern wird das nämlich bis heute noch praktiziert und die Geburten- bzw. Reproduktionsraten sprechen eindeutig dafür, dass dieses Modell für den "Arterhalt" sogar wesentlich erfolgreicher ist, als die weibliche Selektion in modernen libertären Gesellschaften, wo die Geburtenraten nur eine Richtung kennen: steil nach unten.
Ob das jetzt mal wieder ein "DIE Frauen sind Schuld!!!"-Beitrag ist kann ich nicht sagen, dafür ist er mir zu komplex geschrieben; daher nur eins: Geburtenraten die sinken sind gut, die Erde ist total überbevölkert!
wir rennen dem Leben hinterher

ich glaub wir müssen fort


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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 22:28
Levyn hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 21:54
Reinhard hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 19:20 Nah.
Es ist durchaus möglich, ein Weltbild zu haben, das sich den beobachteten Fakten ziemlich gut annähert. :hierlang:
Was bedeutet "ziemlich gut annähert"? Es ist wohl eher so, dass man ganz oberflächlich von den Themen eine Ahnung hat, aber jeder promovierte Fachmann auf dem Gebiet, wird einem dann schon eher zeigen, dass es doch mehr Faktoren gibt, über die man möglicherweise noch gar nicht nachgedacht hat. So ist das halt mit der selektiven Wahrnehmung. Wir nehmen nur die Dinge war, die wir wahrnehmen möchten und interpretieren Tatsachen als "Habe ich doch gewusst".

Das ist ja kein Widerspruch. Man kann ein Weltbild haben, das eine gute Näherung darstellt angesichts dessen, dass man nur beispielsweise nur 30% von dem weiß, was man über ein Gebiet wissen könnte.

Nur selten eine gute Näherung ist hingegen, wenn man nur 10% eines Gebiets überblickt, aber das schon zum Anlass nimmt, die ganzen Fachmänner zu ignorieren und es besser zu wissen. :roll:
Naja, wenn die Zahlen so fix wären und es eine objektive Skala gebe, anhand der man seine Kompetenz ablesen könnte, dann würde man das so bewerten können. Jedoch bewertet das ja jeder für sich und "Ich weiß viel von dem Gebiet" ist da letztendlich auch nur eine subjektive Laienmeinung. Für jemand anderen hast du vielleicht dann auch nur 10% im Blick, aber glaubst dich an die 30% anzunähern. Wer bestimmt aber was nun eine korrekte Darstellung ist? Wissen wir nicht.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Hurz_der_Schrei »

Mit müden Augen hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 22:38 Ob das jetzt mal wieder ein "DIE Frauen sind Schuld!!!"-Beitrag ist kann ich nicht sagen, dafür ist er mir zu komplex geschrieben; daher nur eins: Geburtenraten die sinken sind gut, die Erde ist total überbevölkert!
Frauen sind unbestritten die größten Nutznießer der immer weiter voranschreitenden Liberalisierung der Sexualmoral und immer größeren Sittenfreiheit in libertären Gesellschaften.
Und auch als "Dreibeiner" muss ich offen zugeben:
wäre ich eine Frau, würde ich genauso agieren und unter den Bewerbern gnadenlos "aussortieren".
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Hurz_der_Schrei hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2024, 22:27
Heuristiken bilden die Grundlage, wie wir dazu tendieren uns Meinungen zu bilden, die mit der sogenannten "Bestätigungstendenz" zur Überzeugung werden können.
Das trifft unter anderem bei den Evolutionstheorien zu, die gerne als Erklärungsversuch bei der Partnersuche und
-wahl herangezogen werden;
die unübersehbar immer härtere weibliche Selektion bei der Wahl der männlichen Partner ist nämlich ein Phänomen, das erst mit den Liberalisierungen aufkam, die die gesellschaftlichen Veränderungen seit den Neunzehnhundertsechzigern mit sich brachten.
Also zunächst einmal missfällt mir, dass du 'Theorien' dort gefettet hast, das erinnert mich vom Tenor so ein wenig an die Kreationisten. Aber lassen wir das, sonst heißt es da wieder, ich würde irgendwen beleidigen.
Was mich mehr interessiert,wie kommst du auf die Idee, die 'härtere weibliche Selektion' wäre erst in den Sechzigern aufgekommen? Vielleicht wurden bis dahin anderen Kriterien der Vorzug gegeben, und vielleicht waren auch weniger die Frauen die alleinige Entscheidungsinstanz, aber dass die Partnerwahl vordem egalitärer gewesen wäre, zweifle ich doch stark an. (Dass Frauen dabei gar nichts zu melden, ist in unserem Kulturkreis, bis auf Ausnahmen vielleicht, zumindest deutlich länger her. Aber das ist dabei nicht einmal der Punkt.) Da waren halt solche Dinge wie Besitz und Renommee des künftigen Ehemannes wichtiger als sein Aussehen. Für jüngere Männer war es erheblich schwerer, in eine Beziehung (eigentlich sollte ich stattdessen schreiben 'Ehe', denn solche lockeren Sachen wie heute gab es natürlich nicht) zu kommen. Das übersiehst du völlig.
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Obwohl ich dir hier in der Sache Recht gebe, stimme ich in der Bewertung mit mmA überein.
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Uff ... jetzt war ich gestern nicht online, weil ich den ganzen Tag unterwegs war und keine Zeit hatte, und dann logg ich mich heute hier ein und sehe, wie sich der Thread verselbstständigt hat ... irgendwie schön zu sehen, auch wenn ich ein bisschen den Anschluss verloren hab :schwitzen:
Tania hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 19:42
Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Mittwoch 17. Juli 2024, 18:02 Deinen Vergleich einer toxischen Beziehung zu Mobbing in der Schule versteh ich noch nicht so ganz leider.
Weil bei einer Beziehung ist es doch so, dass die Frau sich freiwillig auf den Mann einlässt, der nachher Gewaltexzesse an ihr verübt, bzw. umgekehrt die Frau am Mann? Anders als bei Mobbing-Opfern.
Das müsstest du mir bitte nochmal erklären, wie du deinen Post gemeint hast :schwitzen:
In beiden Fällen scheinen die Täter irgendwie herauszufinden, mit wem sie ihre Sch... durchziehen können. Sprich, es scheint in beiden Konstellationen irgendwelche Charaktereigenschaften oder Verhaltensmuster der späteren Gewaltopfer zu geben, die die Täter irgendwie "wittern". Oder vielleicht probieren sie auch einfach nur so lange herum, bis sie jemanden gefunden haben, der bei den ersten Anzeichen nicht sofort Grenzen zieht.

Dein "freiwillig" verstehe übrigens ich nicht. Ich glaube, es ist leichter, die Schule zu wechseln, als den Ehemann und Vater der gemeinsamen Kinder ... (bzw.die Ehefrau/Mutter).
Ja, du gehst da vom falschen Zeitpunkt aus.
Ich meinte zu Anfang einer Beziehung, da kann sich die Frau ja immer noch jederzeit rausziehen, bevor das Gegenüber anfängt, sie zu manipulieren und emotional unter Druck zu setzen. Zu Anfang entscheidet sich die Frau also freiwillig für den Mann, bevor alles bergab geht - so zumindest meine Beobachtung.
Ein Mobbing-Opfer sucht sich aber nicht aus, gemobbt zu werden. Er sucht nicht nach einem Mobbing-Partner, der ihn mobbt und kann gehen, sobald es ihm zu viel wird und nicht mehr gefällt. Mobbing-Opfer sind von Anfang an in ihrer Rolle gefangen.

Und im Übrigen ist ein Schulwechsel für Mobbing-Opfer keine Lösung. Hab ich sogar ne Bachelorarbeit drüber geschrieben :lol:

Edit: So, jetzt habe ich mal alles nachgelesen. Erstmal zu der Fachdebatte, welche Theorien denn jetzt haltbar und worauf anwendbar sind, empfehle ich euch mal, die Begriffe "Induktion" und "Deduktion" zu Gemüte zu führen, um nichts falsch zu pauschalisieren (Induktion), aber auch nichts falsch auf jemanden projizieren (Deduktion). Und da Außenseiter ja schon richtig sagte, dass wir uns hier eher in einem Feld der Geisteswissenschaften als der Naturwissenschaften bewegen, sind natürlich auch die Erkenntnistheorien interessant. Ich lege euch da mal den kritischen Rationalismus nach Popper ans Herz ("Nur weiße Schwäne sehen heißt nicht, dass es keine schwarzen Schwäne gibt") und vielleicht auch den radikalen Konstruktivismus, u. a. n. Watzlawick und Luhmann (I love that guys :D ).
Oft ist es doch so, dass die Gewalt in der Beziehung erst auftritt, wenn die Beziehung eben nicht mehr funktioniert und die Frau sich trennen will. Den Männern fällt dann nichts mehr ein als der Frau mit Gewalt solche Gedanken an Trennung auszutreiben.
@Egil und an dieser Stelle möchte ich dich mal bitten, über dieses Zitat zu reflektieren. Du wirst es sicher nicht so gemeint haben, also ich will dir keine bösen Absichten unterstellen, aber diese zwei Sätze implizieren, wenn eine Frau unter Gewaltexzessen ihres Ehemannes leidet, ist sie u. U. selbst Schuld, weil sie sich ja vorher trennen wollte. Das halte ich für überaus fragwürdig.

Ebenso übrigens auch einige andere Aussagen hier ^^
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Tania »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 09:51 Ich meinte zu Anfang einer Beziehung, da kann sich die Frau ja immer noch jederzeit rausziehen, bevor das Gegenüber anfängt, sie zu manipulieren und emotional unter Druck zu setzen. Zu Anfang entscheidet sich die Frau also freiwillig für den Mann, bevor alles bergab geht - so zumindest meine Beobachtung.
Ein Mobbing-Opfer sucht sich aber nicht aus, gemobbt zu werden. Er sucht nicht nach einem Mobbing-Partner, der ihn mobbt und kann gehen, sobald es ihm zu viel wird und nicht mehr gefällt. Mobbing-Opfer sind von Anfang an in ihrer Rolle gefangen.
Ein Gewalt-Opfer sucht sich ebenfalls nicht aus, Gewalt zu erleben. Es sucht nicht nach einem gewalttätigen Partner, der es schlägt. Gewalt-Opfer sind von Anfang an in ihrer Rolle gefangen - denn würden sie beim ersten Anzeichen von Gewalt sofort gehen, würden sie nie in einer Täter-Opfer-Beziehung leben. Genau wie Mobbing-Opfer oft monate- oder jahrelang mit den Tätern friedlich in derselben Klasse sitzen, ahnt das zukünftige Gewaltopfer anfangs nicht, was da im Gegenüber schlummert. Es wird erst in dem Moment zum Opfer, in dem die Gewalthandlungen beginnen und es nichts dagegen unternehmen kann.

Die Frage ist nur: wissen die zukünftigen Täter, wer ein "gutes Opfer" sein wird, und wählen ihre Beziehungspartner entsprechend gezielt aus? Oder ist es eher wie beim Mobbing: man nimmt, was sich zufällig da ist, und testet aus, wie weit man gehen kann?
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Tania hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 11:39 Ein Gewalt-Opfer sucht sich ebenfalls nicht aus, Gewalt zu erleben. Es sucht nicht nach einem gewalttätigen Partner, der es schlägt. Gewalt-Opfer sind von Anfang an in ihrer Rolle gefangen - denn würden sie beim ersten Anzeichen von Gewalt sofort gehen, würden sie nie in einer Täter-Opfer-Beziehung leben. Genau wie Mobbing-Opfer oft monate- oder jahrelang mit den Tätern friedlich in derselben Klasse sitzen, ahnt das zukünftige Gewaltopfer anfangs nicht, was da im Gegenüber schlummert. Es wird erst in dem Moment zum Opfer, in dem die Gewalthandlungen beginnen und es nichts dagegen unternehmen kann.
Ich habe das Gefühl, wir reden bisschen aneinander vorbei, kann das sein? :lol:

Ich meine, in einer Schulklasse kannst du dir ja deine Mitschüler nicht aussuchen. Da werden unweigerlich künftige Mobbing-Täter mit künftigen Mobbing-Opfern in einen "Topf" geworfen, ohne, dass die Mobbing-Opfer etwas dagegen sagen können (naja gut, also sie können schon die Klasse wechseln... ist aber auch nicht zielführend)

Auf dem Dating-Markt können sich aber Singles den künftigen Partner aussuchen. Gewalt spielt an der Stelle noch überhaupt keine Rolle. Gehen wir mal vom Ausgangsfall aus, auf dem Dating-Markt als Single wirkt der Mann noch selbstbewusst, handzahm, liebevoll, hat Durchsetzungsvermögen und geht seinen Weg.
Und dann sucht sich die Frau ihn aus, weil sie diese Attribute an ihm mag.
Und dann zeigt der Mann sein wahres Wesen und schlägt die Frau. Das sie im Falle exzessiver häuslicher Gewalt natürlich nicht mehr freiwillig bei ihm ist, ist klar.
Nur frage ich mich, was kam dann an der Stelle zuerst; die Hochzeit und gemeinsamen Kinder, oder die Gewaltexzesse?
Wenn Ersteres; hat sie nicht schon dieses Monster in ihrem Mann kommen sehen?
Wenn Letzteres; warum hat sie ihn dann noch geheiratet und ihm Kinder geschenkt? (Klar, wegen der Gefangenschaft, aber ich glaube, es gibt doch für jeden Menschen unüberwindbare Grenzen; also wenn man häufiger geschlagen wird, hat man seltener Sex, vielleicht ist man aufgrund des körperlichen Leidens auch irgendwann unfruchtbar, man geht auseinander usw. und ich denke, man sucht sich dann ja auch schon irgendwie Hilfe, um diesem Leid zu entkommen)
Und warum ist es zur Gewalt gekommen eigentlich?
Tania hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 11:39 Die Frage ist nur: wissen die zukünftigen Täter, wer ein "gutes Opfer" sein wird, und wählen ihre Beziehungspartner entsprechend gezielt aus? Oder ist es eher wie beim Mobbing: man nimmt, was sich zufällig da ist, und testet aus, wie weit man gehen kann?
Ich denke, diese Frage kann man pauschal nicht beantworten. Dafür müsste man wissen, wie der Täter veranlagt ist, warum er Gewalt anwendet. Ich denke, beide Fälle gibt es durchaus; die einen sind auf dem Datingmarkt, um ihr Gegenüber zu lesen und zu studieren, um die Schwachstellen herauszufinden und dann genau darauf einzuwirken, um den Partner zu terrorisieren. Oder es gibt halt solche, die so sozialisiert wurden, dass sie für Konflikte nur eine Lösung kennen; Gewalt. Und auch in romantischen Beziehungen, so toll sie auch sonst sein mögen, wird es unweigerlich Konflikte geben, dafür sind wir einfach alle zu unterschiedlich (Konflikte meint hier noch nicht zwingend was Negatives; anderer Meinung bei einem Thema zu sein ist ja schon so gesehen ein Konflikt). In diesem Sinne ist eher von einer "zufälligen Auswahl" auszugehen (wobei auch nicht da so wirklich, weil der Mann sich ja diese Frau (oder umgekehrt) ausgesucht hat, weil man irgendwas an ihr (oder ihm) gefunden hat, was einem gefällt, was man mag, weswegen man mit dieser Person seine Zeit und sein Leben gern verbringen will).
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Re: Schlechte Menschen haben mehr Glück?

Beitrag von Egil »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: Freitag 19. Juli 2024, 09:51 Und im Übrigen ist ein Schulwechsel für Mobbing-Opfer keine Lösung. Hab ich sogar ne Bachelorarbeit drüber geschrieben :lol:
Meine eigenen Erfahrungen sind da unterschiedlich. Für mich war es eine der besten Entscheidungen meines Lebens, als ich nach der 10. Klasse beantragt habe, direkt in den 12. Jahrgang zu wechseln und die 11. zu überspringen. Das war für mich wie eine andere Welt, kein Mobbing mehr, stattdessen haben sich alle um mich bemüht und versucht, mich zu integrieren. Leider war ich da schon zu "angeknackst", um das nutzen zu können.
Dafür ging es dann mit dem Mobbing wieder los, als ich beim Bund war, aber nur in der Grundausbildung, später, in einer anderen Batterie, dann wieder nicht mehr.
Oft ist es doch so, dass die Gewalt in der Beziehung erst auftritt, wenn die Beziehung eben nicht mehr funktioniert und die Frau sich trennen will. Den Männern fällt dann nichts mehr ein als der Frau mit Gewalt solche Gedanken an Trennung auszutreiben.
@Egil und an dieser Stelle möchte ich dich mal bitten, über dieses Zitat zu reflektieren. Du wirst es sicher nicht so gemeint haben, also ich will dir keine bösen Absichten unterstellen, aber diese zwei Sätze implizieren, wenn eine Frau unter Gewaltexzessen ihres Ehemannes leidet, ist sie u. U. selbst Schuld, weil sie sich ja vorher trennen wollte. Das halte ich für überaus fragwürdig.

Ebenso übrigens auch einige andere Aussagen hier ^^
Ähm... es wenn ich dich jetzt nicht falsch verstehe, hast du mich komplett falsch verstanden. Eine Frau (wie natürlich ein Mann auch) hat doch jederzeit das Recht, eine Beziehung zu beenden, wenn es für sie nicht mehr passt - so schmerzhaft das für den Partner auch sein mag (erfahre ich gerade selbst am eigenen Leib). Wenn der Mann dann seine Gefühle nicht im Griff hat und glaubt, seine vermeintlichen Ansprüche mit Gewalt durchsetzen zu dürfen/können/müssen, ist das zwar das Problem der Frau, aber doch mitnichten ihre Schuld, sondern einzig die des Mannes.
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