elfriede hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Januar 2025, 13:48
Männer wollen doch immernoch meistens eine attraktive, schlanke, langhaarige und langbeinige Frau, mit der sie im Freundeskreis Eindruck schinden können. Frauen wünschen sich hingegen einen durchsetzungsstarken, beruflich erfolgreichen und dazu noch körperlich durchtrainierten Mann, der eine Familie zumindest vorübergehend versorgen kann.
Dem muss ich zumindest in grober Tendenz zustimmen.
elfriede hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Januar 2025, 13:48
Wer verbringt die Nächte am Bett des kranken Kindes? Wer wäscht die Wäsche? Wer kauft ein und sorgt für die bio-dynamische Ernährung der Familie? Wer putzt das Klo, reinigt die Küche und wer geht zum nächsten Elternabend in die Schule der Kinder? Spätestens jetzt purzelt auch noch die letzte rosa Brille von der wohlgeformten, weil plastisch operierten Nase.
Ach Mensch Leute, macht es euch doch nicht so schwer! Dating ist ein Markt! Liebe, auch die zum Partner, ist irgendwann kein Gefühl mehr, sondern eine glasklare und knallharte Entscheidung. Gut beraten ist, wer sich diese Fakten eingesteht und es sich trotzdem erlaubt Liebe anzunehmen und zu geben. Nicht das Bankkonto ist ein nice-to-have, sondern die Liebe selbst.
Würde ich jetzt nicht sagen. Ich kenne auch verheiratete Paare, die absolute glücklich sind und die sich die Arbeit geteilt haben. Bei denen merkt man dann schon, dass sie sich selbst nie aufgegeben haben, nur weil sie jetzt Kinder haben. Das finde ich sehr erstrebenswert. Natürlich gibt es auch genügend Familien, die nur noch funktionieren, wenn das Kind da ist und wo die Liebe halt zurückfällt. Man ist nur noch für die Kinder da und die Ehe ist nur noch eine Arbeitsgemeinschaft. Das finde ich schade, aber beobachte ich bei einigen meiner Freunde auch. Das war bei meinen Eltern auch nicht anders. Meine Mutter hat sich dann eben für mich und meinen Bruder aufgeopfert, weil sie in dieser Aufgabe ihre Erfüllung gefunden hat bzw. die Langeweile überbrückt. Jetzt wo wir nicht mehr so regelmäßig Zuhause sind, fällt es ihr auch schwer etwas neues zu finden und vor allem etwas, was sie selbst will. Diese Frage hat sich bei unserer Erziehung gar nicht gestellt. Es ging ja selten um sie, sondern primär um uns. Sowas finde ich super traurig und ich möchte das in Zukunft auch besser machen.
elfriede hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Januar 2025, 14:03
Okay, das wäre natürlich ideal. Aber leider ist das in der Realität nur selten umzusetzen. Mein Mann arbeitete z.B. als Akademiker und Spezialist seines Fachbereichs täglich ca. 10 bis 12 Stunden. Da blieb keine Zeit unseren Sohn von der Kita abzuholen, zumal zu meiner Zeit der Kindergarten noch pünktlich um 12:30 Uhr endete.
Man hätte ja vorausschauend einen anderen Job suchen können, der besser zu einer Familienplanung mit 50/50 gepasst hätte, aber du hast ja bereits irgendwo verlauten lassen, dass du deinen Job sowieso gehasst hast und es dir also ziemlich gelegen kam Zuhause zu bleiben.
elfriede hat geschrieben: ↑Donnerstag 9. Januar 2025, 14:03
Heute hat sich vieles gebessert. Aber manche Probleme lassen sich eben auch durch noch so gute staatliche Kinderbetreuung nicht lösen. Unser Sohn z.B. war ständig krank. Abgesehen von seinen zahlreichen Operationen, die er als Kleinkind über sich ergehen lassen musste, war er sehr infektanfällig. Zum Glück konnten wir es uns leisten, dass ich zu Hause blieb und für ihn sorgen konnte. Viel später dann habe ich selbst ein Jahr lang in einer Kita mitgearbeitet und mich Schrecken erlebt, dass Familien gezwungen waren, ihre kranken Kinder mittels Zäpfchen fieberfrei zu bekommen, damit sie bei der morgendlichen Kontrolle im Kindergarten nicht sofort wieder nach Hause geschickt wurden. 10 Tage Sonderurlaub für junge Eltern sind nämlich schnell aufgebraucht.
Naja, du sprichst ja fast ausschließlich von den Problemen deines Sohnes als Kleinkind, aber zwischen seinem 30. Lebensjahr und dem Kleinkindalter gab es ja auch noch eine lange Zeit. Gerade wenn man Helikoptermutter ist, würde ich davon ausgehen, dass man für das Kind auch zu übervorsorglich ist und in vielen Dingen Probleme sieht, die andere Eltern gar nicht so wahrnehmen würden. Es ist also auch ein subjektives Empfinden. Klar, wenn man einen gutverdienenden Part in der Familie hat, dann kann man es sich möglicherweise leisten, dass der andere Part dann ausschließlich Zuhause ist, aber man sollte sich auch fragen wie viel eine Familie an materiellem Wohlstand überhaupt benötigt, um glücklich zu sein oder ob man das mehr an materiellem Wohlstand dafür aufgibt, dass das Kind mehr von einem seiner Elternteile mitbekommt.
Als Kind einer Familie, wo ich den Vater selten zu Gesicht bekommen habe, weil er eben jeden Tag 10-12 Stunden gearbeitet hat, würde ich mir wünschen, dass wir weniger Wohlstand gehabt hätten, aber ich dafür meinen Vater öfters gesehen hätte.
In meinem Umfeld ist dieses Phänomen omnipräsent und die Kinder haben dadurch alle einen Knacks erlitten. Erfolgreicher Vater, wo die Mutter Zuhause geblieben ist und im erwachsenen Alter erlebt man so einige Überraschungen, die damit zusammenhängen, dass der Vater eben selten bis nie Zuhause war. Materiell sind wir alle mehr als gut aufgestellt, aber die zwischenmenschlichen Beziehungen leiden darunter, dass man "keinen" Vater hatte.
Das sollte man auch immer bedenken, wenn man eine Familie als Transaktion sieht. Ich wäre wohl glücklicher, wenn ich aus einem durchschnittlichen Haushalt käme, aber wo beide Elternteile gleichermaßen mein Heranwachsen geprägt hätten.