Ok, wenn Du von ALG1 = 60 % Deines (aktuellen) Nettolohns gut leben kannst, dann sollten derzeit jeweils 40+ % übrig bleiben.captain-slow hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 11:06 ... Job ... auf der Titanic, der Eisberg ist unausweichlich und das Schiff wird sinken, nur das genaue Datum ist noch offen. Danach gibt es erst mal ALG1 wovon ich gut leben kann, ...
Bereits mit ALG1 geht dir die Agentur gewaltig auf den Sack. Für mich war das keine schöne Zeit. Ich fühle mich lieber mit als ohne Job beschissen.captain-slow hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 11:06 An sich macht meinem Job Spass, wenn da nicht der eine Kollege wäre...
Ich bin nebenbei im Betriebsrat, das ist sehr interessant und man lernt eine Menge dazu, aber eigentlich bin ich Steuermann auf der Titanic, der Eisberg ist unausweichlich und das Schiff wird sinken, nur das genaue Datum ist noch offen. Danach gibt es erst mal ALG1 wovon ich gut leben kann, aber danach muss ich vermutlich wohl wieder irgendwo arbeiten...
Gilt das in dieser Allgemeinheit?
Ich war sogar in einer Transfergesellschaft. 2021. Dennoch wollte die Agentur über meine Bewerbungstätigkeiten auf dem Laufenden sein. Hat dann aber rumgezickt bei meiner zweiten Weiterbildung, die ich in der Zeit wollte und sowieso vom vorigen Arbeitgeber finanziert wurde.time4change hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 15:51Gilt das in dieser Allgemeinheit?
Ich war 2003 mal 5 1/2 Monate arbeitslos:
Hatte wenn ich mich recht erinnere genau drei Termine beim Arbeitsamt - irgendwann vorher mal diese 3+ Monate vor Ablauf meines (befristeten) Arbeitsvertrags, dann am ersten Tag zur Arbeitslosmeldung + Ausfüllen des Antrags, und am Schluss um Bescheid zu sagen, daß und ab wann ich wieder einen neuen Job - ohne Mitwirkung des Arbeitsamts gefunden! - hatte.
Kann evtl. auf die "Vermittlungsfachkraft" und wie man mit dieser interagiert ankommen???
Ja das stimmt, wobei ich 67% statt 60% bekomme, aber in ALG2 möchte ich nun nicht landen. Ich bin ja auch etwas traurig den Job zu verlieren, weil so viel Geld bekommt man irgendeine Ausbildung normalerweise nicht so schnell.time4change hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 13:25 Ok, wenn Du von ALG1 = 60 % Deines (aktuellen) Nettolohns gut leben kannst, dann sollten derzeit jeweils 40+ % übrig bleiben.
Also solltest Du für eine mögliche nach-ALG1-Zeit auch noch einen Puffer haben/ansparen können...
(je weiter der Eisberg noch weg ist, um so mehr)
2003 war doch noch vor Hartz IV und allem, was damit zusammenhängt (und derzeit unter dem neuen Namen Bürgergeld wieder neu an Fahrt aufnimmt) - das lässt sich doch überhaupt nicht vergleichen.time4change hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 15:51Gilt das in dieser Allgemeinheit?
Ich war 2003 mal 5 1/2 Monate arbeitslos:
Hatte wenn ich mich recht erinnere genau drei Termine beim Arbeitsamt - irgendwann vorher mal diese 3+ Monate vor Ablauf meines (befristeten) Arbeitsvertrags, dann am ersten Tag zur Arbeitslosmeldung + Ausfüllen des Antrags, und am Schluss um Bescheid zu sagen, daß und ab wann ich wieder einen neuen Job - ohne Mitwirkung des Arbeitsamts gefunden! - hatte.
Kann evtl. auf die "Vermittlungsfachkraft" und wie man mit dieser interagiert ankommen???
Doch, schon. Denn Hartz IV bzw. Bürgergeld kommt ja erst NACH dem ALG1-Bezug.eine hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 22:512003 war doch noch vor Hartz IV und allem, was damit zusammenhängt (und derzeit unter dem neuen Namen Bürgergeld wieder neu an Fahrt aufnimmt) - das lässt sich doch überhaupt nicht vergleichen.time4change hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 15:51Gilt das in dieser Allgemeinheit?
Ich war 2003 mal 5 1/2 Monate arbeitslos:
...
Dass viel von den jeweiligen Zuständigen abhängt, ist klar. Doch ich denke auf jeden Fall, dass sich die Situation seit Hartz IV deutlich verschärft hat und auch beim ALG 1 alles angespannter wurde. Weil alle wissen, was danach kommt - und eine der größten grundlegenden Unterschiede zu "früher" war und ist ja, dass es mittlerweile eben "normal" ist, dass die jeweilige Qualifizierung nur noch bedingt entscheidend ist - solche Dinge, wie Du, Tania, sie erzählst, wurden ja (leider) längst "normal". Ich habe es mehrmals mitgekriegt (zum Glück nicht als selbst Betroffene, sondern "nur" in meinem Umfeld/von Erzählungen), dass Leute mit Studium o.ä. in völlig absurde "Umschulungen" geschickt wurden, ganz ähnlich, wie Du es beschreibst. Als Hartz IV begann, war das mehr oder weniger Alltag. Und davor hatte ich schon sehr stark den Eindruck, dass eher hingeschaut wurde auf die jeweiligen Hintergründe, und Leute in dem gefördert wurden, was sie wirklich konnten - auch wenn das dann (erstmal) Mehrkosten für die Arbeitsagentur (bzw. damals noch das Arbeitsamt) bedeutete. Ich habe immer wieder mitgekriegt, dass manche ein oder zwei Jahre lang in "Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen" (ABM) zu ihrem Studium passende Jobs zurechtgeschneidert bekamen bzw. das selber zurechtschneidern konnten und dabei finanziert wurden - und sich dadurch dann Wege für eine andere, unabhängige Finanzierung dieser neugeschaffenen Jobs fanden in dieser Zeit. Sowas habe ich seit Hartz IV bei niemandem mehr mitgekriegt. Dabei wäre das ja eine wirklich sinnvolle Förderung, weil es dauerhaft weiterführt...Tania hat geschrieben: ↑Montag 5. August 2024, 01:23Doch, schon. Denn Hartz IV bzw. Bürgergeld kommt ja erst NACH dem ALG1-Bezug.eine hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 22:512003 war doch noch vor Hartz IV und allem, was damit zusammenhängt (und derzeit unter dem neuen Namen Bürgergeld wieder neu an Fahrt aufnimmt) - das lässt sich doch überhaupt nicht vergleichen.time4change hat geschrieben: ↑Sonntag 4. August 2024, 15:51
Gilt das in dieser Allgemeinheit?
Ich war 2003 mal 5 1/2 Monate arbeitslos:
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Und ich fürchte, es hängt wirklich sehr am Sachbearbeiter (m/w/d). Bei meiner ersten Arbeitslosenphase hatte ich eine, die mich begrüßte mit "Ach, Sie waren vorher also bei der Uni R. Haben Sie denn Ihr Studium dort erfolgreich abgeschlossen?" Ich so: "Ja, ansonsten hätte ich da ja nicht die letzten Jahre Vollzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet.".
Als nächstes wurde ich verpflichtet, an einem Eignungstest teilzunehmen. Es sollte geprüft werden, ob ich vielleicht für eine Umschulung zum Fachinformatiker in Frage komme. Mein Einwand, dass ich bereits Diplominformatiker sei, blieb fruchtlos - für Diplominformatiker hätte sie keine Stellen, für Fachinformatiker schon, und außerdem wird die Umschulung gefördert. Naja, ich hab den Test tatsächlich bestanden, wurde in die Bildungseinrichtung zum Vorstellungsgespräch geschickt, die beiden Dozenten bekamen einen Lachanfall, als sie mich erkannten (wir hatten schon in diversen EU-Projekten zusammengearbeitet), wir haben nen Kaffee getrunken und sie haben dann netterweise jemand anderen in die Umschulung gesteckt.
Die nächste Sachbearbeiterin war ein völlig anderes Kaliber. Sie hat sich meine Bewerbungsmappe angesehen, mich über die Unterstützung, die ich bei der Jobsuche bekommen kann, informiert (z.B. Übernahme von Bewerbungskosten, Bezuschussung eventuell erforderlicher Zusatzqualifikationen) und sich dann alle 3 Monate die Liste der Firmen, wo ich mich beworben habe, erzählen lassen.
Ich glaube, nach dem ALG1 wäre der Ton etwas rauher geworden. Aber so weit ist es nie gekommen.
"danach" = nach einem ALG 1-Bezug kommt unter Umständen gar nix mehr (von den "Arbeitsamt"-Nachfolgeorganisationen):
ja klar, das weiß ich doch. Das war ja auch einer der zentralen Punkte bei Hartz IV - und eine einschneidende gesellschaftliche Wende. Das alles hatte und hat viele Folgen auf allen Ebenen.time4change hat geschrieben: ↑Montag 5. August 2024, 11:32"danach" = nach einem ALG 1-Bezug kommt unter Umständen gar nix mehr (von den "Arbeitsamt"-Nachfolgeorganisationen):
Hartz IV bzw. neusprech "Bürgergeld" gibt es ja nur bei Bedürftigkeit!
Wer längere Zeit gut verdient hat UND nicht nicht alles verjubelt/-amazont oder verhurt hat, dürfte an der Schonvermögensgrenze scheitern!