Skurrile Erlebnisse beim Online-Dating

[Automobilist]

@ Automobilist

Das klingt einerseits sehr bedauernswert, aber andererseits kannst du so auch deinen Ausgleich ganz einfach und anders finden. Z.B. mit einem Haustier oder Hobby.

Wer könnte schon sagen, ob mir da viel entgangen ist. Vermutlich nicht. Ich widme den Rest des Lebens ganz simpel meinen Autos, eigene Tiere habe ich zwar nicht, doch stets Gesellschaft von Katzen und Hund....

[MoritzPdm]

Mir hilf lange Zeit auch mein Kumpel Alkohol über so manches Weib hinweg

[Automobilist]

Dieser " Hilfe " bedurfte ich als Abstinenzler - nicht.

[Reinhard]

Und der auch kein wirkliches Bestreben hat, etwas über mich herausfinden zu wollen.

Das wiederum ist eine Unterstellung.

Das sehe ich anders. Wenn jemand kein Interesse daran hat, dem Gegenüber Fragen über sich zu stellen, folgt für mich daraus, dass er kein Interesse hat, etwas über diese Person rauszufinden. Sonst würde er ihm/ihr Fragen stellen. Etwas anderes wäre, wenn man einfach nicht weiß, welche Fragen man stellen soll. Das war aber nicht der von SebX geschilderte Sachverhalt.

Ich weiß nicht, wie das bei Seb-X ist. Ich zumindest hätte bei sowas schon ein gewisses Interesse an der Person (nicht unbedingt viel, das Interesse entwickelt sich ja erst), aber wahrscheinlich nicht wirklich eines an den Antworten auf die gestellen Fragen. Die sind in dieser Stufe des Kennenlernens doch nur Mittel zum Zweck des Miteinander-Im-Gespräch-Bleibens. Oder vielleicht zum Gemeinsamkeiten-Finden. Aber wenn ich nicht -- beispielsweise -- Krimiserien-Gucker bin, dann ist es keine hilfreiche Information zu erfahren, dass sie das ist.

Letzlich muss man da wohl seine vorbereiteten Interview-Fragen durchgehen, in der Hoffnung auf etwas zu stoßen, das verbindet. Ob man über etwas gemeinsam lachen kann, oder grübeln muss, oder nicht leiden kann, das ist dann Detail.

[Seb-X]

Um tatsächlich weiter zu kommen, braucht es dann doch etwas mehr Anziehung bzw. eine geistige Verbindung, die du dann eben aufbauen musst.

Ach sag bloß....

[Seb-X]

Wenn jemand kein Interesse daran hat, dem Gegenüber Fragen über sich zu stellen, folgt für mich daraus, dass er kein Interesse hat, etwas über diese Person rauszufinden. 

Ich stelle gerne Fragen. Aber wenn man jemanden will, der ernste Absichten hat, soll man auch mit jemanden klarkommen, der ernst ist. Ich will dann eine ernsthafte, sachliche Unterhaltung, kein blödes Flirten oder ähnliche Spielchen. Das Leben ist nicht Hollywood und Flirten passt nicht zu mir.

[katebe]

Vielleicht nochmal etwas on topic:
Ich hatte mal ein Tinder-Date mit einer Frau, das wirklich furchtbar war, weil sie praktisch gar nichts zur Unterhaltung beigetragen und mir die komplette Gesprächsführung überlassen hat. Für mich war direkt klar, dass ich kein Interesse habe. Ich meldete mich danach nicht, sie sich auch nicht. Zehn Tage später bekam ich doch eine Nachricht von ihr mit der Frage, ob ich gut zu Hause angekommen wäre. Das fand ich schon schräg, weil es so spät kam, sie hatte auch noch irgendeine Begründung dazugeschrieben, die ich aber auch merkwürdig fand. Naja, ich antwortete noch nett, machte aber keine Anstalten, das Gespräch am Laufen zu halten und so versandete es nach zwei, drei weiteren Nachrichten und ich löschte die Nummer. Fünf Monate später (!) bekam ich eine Nachricht von ihr, sie wäre dann und dann in B. bei einem Fußballspiel und fragte, ob ich Lust hätte, mitzukommen. Ich brauchte erstmal zehn Sekunden um zu begreifen, wer mir da überhaupt geschrieben hat Das fand ich echt skurril. Wenn ich an dem Tag Zeit gehabt hätte, wäre ich sogar mitgegangen, einfach nur aus Neugier (dann natürlich nicht im Dating-Rahmen).

[Undomiel]

Wenn jemand kein Interesse daran hat, dem Gegenüber Fragen über sich zu stellen, folgt für mich daraus, dass er kein Interesse hat, etwas über diese Person rauszufinden. 

Ich stelle gerne Fragen. Aber wenn man jemanden will, der ernste Absichten hat, soll man auch mit jemanden klarkommen, der ernst ist. Ich will dann eine ernsthafte, sachliche Unterhaltung, kein blödes Flirten oder ähnliche Spielchen. Das Leben ist nicht Hollywood und Flirten passt nicht zu mir.

Und für die meisten Menschen ist das Leben nicht nur Schwarz oder Weiß sondern hat viele Nuancen. Da gibt es nicht nur rein sachlich auf der einen und Spielchen auf der anderen. Sondern sehr viele Ausprägungen dazwischen. Wenn man nur das eine Extrem möchte ist es zumindest wahrscheinlich, dass ein gewisser Anteil an Gesprächspartnern (nämlich die, die eher in die andere Richtung tendieren) das Gespräch nicht als angenehm empfinden.
Aber das ist eigentlich auch nicht Thema des Threads.

[NeC]

Aber das ist eigentlich auch nicht Thema des Threads.

Och naja, ein bisschen schon!

Wenn man ein Date mit jemanden hat, der so gar nicht auf flirtige oder lockere Unterhaltung eingeht, und zu 100% bierernst Themen bespricht oder gar einen Fragenkatalog abarbeitet... also, die meisten Menschen würden das schon recht skurril finden!

@Seb-X: bitte nicht falsch verstehen, das soll gar nicht gegen Dich gehen. Ich kann Dich sogar ganz gut verstehen, weil ich lange selbst so meine Schwierigkeiten hatte, halbwegs locker in so eine Datingsituation hineinzugehen. Geholfen hat mir letztlich Übung ... aber ich möchte auch gar nicht zwingend so ernst sein, sondern war das nur, weil die Situation so selten und besonders war, und ich es nicht verkacken wollte. Mit der Erkenntnis, dass es beim Daten ohnehin nur ganz selten beiderseitig passt, kam dann die Leichtigkeit ein wenig zurück.


Und noch On-Topic:
Ich hatte mal ein paar Dates mit einer Frau, bei denen wir zwar schon gut im Gespräch waren und gegenseitig Dinge übereinander erfragt haben, aber es blieb trotzdem irgendwie seltsam distanziert. Ich hatte eher das Gefühl, als würde eine Reporterin einer Zeitung einen Artikel über mich schreiben müssen, und aus diesem Anlass mit mir reden und Fragen stellen, aber alles, was ich so sage, landet bloß im Artikel und interessiert sie eigentlich nicht die Bohne.

[Seb-X]

aber ich möchte auch gar nicht zwingend so ernst sein

Ich bin gerne ernst. Und wenn ich erst ein bestimmtes Flirtverhalten beim Date zeigen muss, um als attraktiv wahrgenommen zu werden, dann passt es doch bereits nicht mehr.

Und für die meisten Menschen ist das Leben nicht nur Schwarz oder Weiß sondern hat viele Nuancen. Da gibt es nicht nur rein sachlich auf der einen und Spielchen auf der anderen. Sondern sehr viele Ausprägungen dazwischen.

So formuliert man es gerne. Aber i.d.R. ist damit nur eines gemeint: die goldene Mitte, die damit nur zum dritten Extrem wird.
Die vielen Nuancen, das ist zwar schön formuliert, überfordert aber viele.

[Obelix]

Und noch On-Topic:
Ich hatte mal ein paar Dates mit einer Frau, bei denen wir zwar schon gut im Gespräch waren und gegenseitig Dinge übereinander erfragt haben, aber es blieb trotzdem irgendwie seltsam distanziert. Ich hatte eher das Gefühl, als würde eine Reporterin einer Zeitung einen Artikel über mich schreiben müssen, und aus diesem Anlass mit mir reden und Fragen stellen, aber alles, was ich so sage, landet bloß im Artikel und interessiert sie eigentlich nicht die Bohne.

Ich hatte ja kürzlich ein erstes Date mit einer Frau, und das Gespräch lief weitgehend so, wir du es hier beschrieben hast. Ihre Fragen waren meist so formuliert: "Du hast (im OD-Profil oder eben im Gespräch) das Thema xy erwähnt. Erzähl mir doch etwas darüber!" Ich habe also erzählt, und sie hat paar kurze Rückfragen gehabt, aber irgendwann hat sich das Thema tot gelaufen. Bis einer von uns dann das nächste Thema aufgemacht hat. Aber eine richtig flüssige Unterhaltung (die ich bei früheren Dates durchaus hatte) war das nicht.

[Serendipity]

Ich bin gerne ernst.

Immer?
Kannst du dir keine Situation(en) vorstellen, in der du locker und sogar humorvoll agierst und auch noch Freude daran hast?

Wie müsste man sich dann deinen Beziehungsalltag vorstellen? Vor allen Dingen, welcher Typus Frau wäre da von Nöten?

[Pocolino]

Und noch On-Topic:
Ich hatte mal ein paar Dates mit einer Frau, bei denen wir zwar schon gut im Gespräch waren und gegenseitig Dinge übereinander erfragt haben, aber es blieb trotzdem irgendwie seltsam distanziert. Ich hatte eher das Gefühl, als würde eine Reporterin einer Zeitung einen Artikel über mich schreiben müssen, und aus diesem Anlass mit mir reden und Fragen stellen, aber alles, was ich so sage, landet bloß im Artikel und interessiert sie eigentlich nicht die Bohne.

Ich hatte ja kürzlich ein erstes Date mit einer Frau, und das Gespräch lief weitgehend so, wir du es hier beschrieben hast. Ihre Fragen waren meist so formuliert: "Du hast (im OD-Profil oder eben im Gespräch) das Thema xy erwähnt. Erzähl mir doch etwas darüber!" Ich habe also erzählt, und sie hat paar kurze Rückfragen gehabt, aber irgendwann hat sich das Thema tot gelaufen. Bis einer von uns dann das nächste Thema aufgemacht hat. Aber eine richtig flüssige Unterhaltung (die ich bei früheren Dates durchaus hatte) war das nicht.

Sowas kann passieren. Dann stimmt die Chemie einfach nicht.

Generell glaube ich, dass es besser ist, wenn man beim Kennenlernen versucht, einfach eine geile Zeit miteinander zu haben. Das ist - so vermute ich - deutlich wichtiger, als herauszufinden, ob jemand Geschwister hat oder welchen Beruf oder Hobbys man hat.

[Undomiel]

Und für die meisten Menschen ist das Leben nicht nur Schwarz oder Weiß sondern hat viele Nuancen. Da gibt es nicht nur rein sachlich auf der einen und Spielchen auf der anderen. Sondern sehr viele Ausprägungen dazwischen.

So formuliert man es gerne. Aber i.d.R. ist damit nur eines gemeint: die goldene Mitte, die damit nur zum dritten Extrem wird.
Die vielen Nuancen, das ist zwar schön formuliert, überfordert aber viele.

Ich würde es nicht als drittes Extrem sehen. Aus meiner Sicht schließt sich das aus, wenn etwas zwischen zwei Polen ist. Aber mit Sicherheit überfordert es einige. Wie viele weiß ich nicht. Der größte Teil der Menschheit kriegt es ja zumindest so ausreichend hin, dass es nicht zum Problem wird. Letztendlich muss man halt jemanden finden, mit dem man selbst kompatibel ist. Und je "massentauglicher" man selbst ist desto einfacher ist das halt.

[Tony2021]

Und noch On-Topic:
Ich hatte mal ein paar Dates mit einer Frau, bei denen wir zwar schon gut im Gespräch waren und gegenseitig Dinge übereinander erfragt haben, aber es blieb trotzdem irgendwie seltsam distanziert. Ich hatte eher das Gefühl, als würde eine Reporterin einer Zeitung einen Artikel über mich schreiben müssen, und aus diesem Anlass mit mir reden und Fragen stellen, aber alles, was ich so sage, landet bloß im Artikel und interessiert sie eigentlich nicht die Bohne.

Ich hatte ja kürzlich ein erstes Date mit einer Frau, und das Gespräch lief weitgehend so, wir du es hier beschrieben hast. Ihre Fragen waren meist so formuliert: "Du hast (im OD-Profil oder eben im Gespräch) das Thema xy erwähnt. Erzähl mir doch etwas darüber!" Ich habe also erzählt, und sie hat paar kurze Rückfragen gehabt, aber irgendwann hat sich das Thema tot gelaufen. Bis einer von uns dann das nächste Thema aufgemacht hat. Aber eine richtig flüssige Unterhaltung (die ich bei früheren Dates durchaus hatte) war das nicht.

Sowas kann passieren. Dann stimmt die Chemie einfach nicht.

Generell glaube ich, dass es besser ist, wenn man beim Kennenlernen versucht, einfach eine geile Zeit miteinander zu haben. Das ist - so vermute ich - deutlich wichtiger, als herauszufinden, ob jemand Geschwister hat oder welchen Beruf oder Hobbys man hat.

Ja, nette Aktivitäten, die ein zusammenschweißen oder körperliche Nähe ermöglichen, und an die man sich vielleicht auch bei einem Korb trotzdem gerne erinnern mag. Dann entsteht auch ein Gespräch viel natürlicher. Sonst hat es oft was von „Liste abhaken“ oder „Fragebogen ausfüllen“, eben so verkopft.

[Reinhard]

Aber das ist eigentlich auch nicht Thema des Threads.

Och naja, ein bisschen schon!

Wenn man ein Date mit jemanden hat, der so gar nicht auf flirtige oder lockere Unterhaltung eingeht, und zu 100% bierernst Themen bespricht oder gar einen Fragenkatalog abarbeitet... also, die meisten Menschen würden das schon recht skurril finden!

Ich habe ja weiter oben skizziert, wie es dazu kommen kann. Man geht zu einem Date, ohne dass man eine Erwartung hat, eine Gemeinsamkeit schon entdeckt zu haben oder noch zu finden. Dann muss man sich durchhangeln und das Gespräch am Laufen halten und will es ja irgendwie auch sinnvoll nutzen.

Aber das passiert wahrscheinlich eher dann, wenn man keine massentauglichen Anknüpfpunkte hat. Also Leuten, die auch Gefahr laufen, ABs zu werden ...

[Cavia]

Und schon wieder mitten im Gespräch weg. Und ein anderer schreibt eine Nachricht und löst das Match dann auf. Schön, lol, die kann ich dann nicht mehr lesen.

Ich hätte mal eine Strichliste führen sollen. Aber ich hatte seit August bestimmt 40 Kontakte und kein einziges Date. Das höchste der Gefühle waren geplante Dates, die kurz vorher verschoben und dann "vergessen" wurden.

(Ein paar Mal habe ich den Kontakt beendet, aber beim Bildungsniveau kann ich keine großen Abstriche machen. Jeder hat halt seine Ausschlusskriterien. Dafür ist mir z.B. die Körpergröße egal.)

[captain-slow]

Ein Kollege von mir meinte mal zu mir, wenn es das verdammte Vögeln nicht gäbe, dann wäre er definitiv mit einem Mann in fester Partnerschaft. Was ich oftmals leider bestätigen kann.

Ja, wir Heteros stellen uns Homosexualität wie ein Lottogewinn vor, aber ein Schwuler hat mir gesagt, dass homosexuelle Männer genau so schwierig sind wie Frauen. Also typischer Fall von das Gras scheint grüner...

[Seb-X]

Ich bin gerne ernst.

Immer?
Kannst du dir keine Situation(en) vorstellen, in der du locker und sogar humorvoll agierst und auch noch Freude daran hast?

Wie müsste man sich dann deinen Beziehungsalltag vorstellen? Vor allen Dingen, welcher Typus Frau wäre da von Nöten?

Wieso ist das ein Problem? Man hört doch überall, dass eine Beziehung nicht einfach ist und viel Mühe erfordert. Schwierige Dinge meister ich nur mit Ernst und Anspannung. Entweder ich genieße - oder ich gebe mir Mühe.
Ich bleibe dabei: Wer jemanden will, der es ernst meint, muss auch mit jemanden zurechtkommen können, der ernst ist. Entertainer ("Er muss mich zum Lachen bringen können.") gibt's im Fernsehen, Clown im Zirkus.
Eine Beziehung ist nicht der Ausgleich zum harten Leben, sondern ein Teil davon. Wahrscheinlich gehen so viele Beziehungen in die Brüche, weil man sie zu sehr als Wellness betrachtet.

[Settembrini]

Ich finde es beim „Dating“ (früher sagte man „Treffen“) schon wichtig, nicht seinen Charakter zu verändern oder gar zu schauspielern, um vielleicht attraktiver zu wirken. Solche Verbiegungen des Inneren Ichs werden sehr schnell analysiert.
Insofern finde ich ausgesprochen legitim, dass es auch die ernsthaften und vielleicht auch introvertierten Menschen gibt, die nicht zur Spaßkugel alleine ob des als notwendig angesehenen Humors werden.

Was beim menschlichen Miteinander aber eine Rolle spielen mag, ist die Mimik; Wir Menschen reagieren auf Willkommensgesten, das heißt, wir empfinden ein lächelndes Gesicht als positiv, eine heruntergezogene Mundpartie aber als Ablehnung. Es ist dabei durchaus möglich, ernste Gespräche mit einem Lächeln zu führen.
Eine Besonderheit dürfte die Mimik der Trauer darstellen, die bei uns bekannten Personen als bemitleidenswert empfunden wird, da wir sie auch schon anders wahrgenommen haben, bei uns neuen Mitmenschen aber vielleicht als negativer Ausdruck wahrgenommen werden könnte. Und bei denjenigen, die schlechte Erfahrungen hatten oder niedergeschlagen ob ihres AB-Status sind, könnte eine solche Traurigkeit durchaus wahrgenommen werden.

Ich vermute, dass die so genannte „Echtheit“ des Charakters auch bei einem ersten Treffen gelten sollte, vergleichsweise etwa zu Einstellungsgesprächen, bei denen auch niemand sich anders repräsentieren sollte, als er oder sie ist. Wenn es dann nicht passt, dann passt es eben nicht.

Soweit meine Theorie. Ich weiß, dass die Praxis oft als anders empfunden wird.