Joa, ist ja nichts anderes mit dem Sex oder der Beziehung.Egil hat geschrieben: ↑Sonntag 2. Juni 2024, 08:56Ich glaube, das Problem, das Ferienhaus in seinem Beitrag adressiert , ist nicht, dass das Geld den Kern der Anziehung bildet (was es auch häufig genug gibt, aber da muss doch wohl mehr Geld im Spiel sein, als der Durchschnitts-Wohlhabende so hat; habe vorhin erst in der Zeitung gelesen, dass "Mörtel" Lugner wieder ein 49 Jahre jüngeres"Bienchen" geheiratet hat), sondern dass man sich bei krass unterschiedlichem Einkommen eben auch ein unterschiedliches Verhältnis zum Geld haben dürfte und sich der Ärmere einfach manche Dinge nicht leisten kann, die für den anderen nichts besonderes sind. Ist die Frau diejenige mit weniger Einkommen, ist das Problem nicht so groß, aber die meisten Männer sind eben so geprägt, dass sie es sein sollten, der die Frau beispielsweise zum Essen einlädt, und nicht umgekehrt. Gibt bestimmt auch Männer, denen es gefällt, sich ein faules Leben von ihrer Frau finanzieren zu lassen, aber die meisten dürften dann Minderwertigkeitsgefühle entwickeln.
Wir alle haben da ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Vorstellungen und Erfahrungen...
Ich glaube, das die meisten Menschen keine Minderwertigkeitsgefühle entwickeln müssen, die haben wir alle schon genug.
Und wenn ein Mann sich entscheidet, "sich ein faules Leben von ihrer Frau finanzieren zu lassen", dann ist entweder sein Minderwertigkeitsgefühl eh schon im Keller so das es ihm egal ist oder aber ihm ist klar geworden das viel Geld haben, seinen Wert nicht steigert oder wenig Geld haben mindert.
Darf man dann daraus schließen das du dich weniger Wert fühlen würdest, würde eine Frau quasi dein Leben finanzieren, wäre es anders herum wäre dem aber nicht so?Egil hat geschrieben: ↑Sonntag 2. Juni 2024, 08:56 Ich habe selbst neulich über diese Frage nachdenken müssen: Womit bei mir die in meinem Thread erwähnte Trennung-oder-auch-nicht Fahrt aufnahm, war die Frage meiner Herzensdame, ob ich, wenn sie ganz viel Geld hätte, ich dann mit ihr reisen und mir die Welt anschauen oder weiterhin viel arbeiten würde. Es wurde mir schnell klar , dass ich unter der Prämisse des kursiv Geschriebenen mich für die Arbeit entscheiden würde. Wäre es andersherum, würde ich zumindest darüber nachdenken.
Wobei ich denke das es bei dir nochmal speziell ist, wenn du sehr viel Geld haben würdest, würdest du ja sicher jemanden einstellen, der deine Arbeit weiter macht um den Betrieb am Leben zu erhalten?
Also ich glaube das ist bei den meisten so in unseren Köpfen?
Bei mir ist diese Tradition "Frau in die Küche, Mann auf Arbeit" auch noch stark verankert.
Altmodisch. Wenn man so möchte.
Wenn ich da jetzt an meine Eltern denke, mein Vater musste richtig Gas geben, hat sehr viel Geld verdient!! Hat sich selber mega viel Druck gemacht, 3 Kinder + Muddi versorgen.
Hat, wenn man so möchte, meiner Mutter das Leben finanziert. Nicht weil er reich war sondern weil er sich selber mega viel Druck gemacht hat und Scheiß viel Geld verdient hat, um den Lebensstandard den wir hatten, zu halten.
So habe ich das gelernt, der Mann muss viel Geld verdienen, für Frau, Haus und Auto.
In meiner jetzigen Beziehung ist das für mich völlig irrelevant wer mehr Geld verdient.
Etwas unfair der Vergleich, da wir keine 3 Kinder, Haus und Auto haben das wir finanzieren müssen...
Die Zeit, die Erziehung, die Werte die man transportiert hat usw. sehr unterschiedlich sind und waren.
Habe das vorgelebte meiner Eltern nie nach gemacht. (weil gefühlt nichts Wertvolles vorgelebt wurde) War sowieso immer rebellisch. Meine Geschwister, die weniger rebellisch waren, aber auch nicht.
Denke unsere Erziehung war eine ganz andere, meine Eltern waren viel zu überfordert um irgendwelche Wünsche (das wir bitte schnell Kinder kriegen sollen zB) zu transportieren.
Das einzige was mir mitgegeben wurde ist von meinem Vater, Geld ist das wichtigste!
Es ist sehr schwer diese ganzen Bewertungen im Kopf weg zu schieben.
Aber es funktioniert bei mir zumindest bedingt.
Schatzi schmeißt (fast) den ganzen Haushalt und geht arbeiten.
Ich gehe nur arbeiten.
Fühle mich deswegen nicht weniger wert.
Zugegeben, würde nur ich arbeiten gehen und Schatzi "nur" den Haushalt machen, würde ich mich dabei wohler fühlen, hätte mehr das Gefühl gleichwertig mit Schatzi zu sein.
Es würde sich fairer anfühlen.
Aber ich denke, würde Schatzi oder ich da zu viel Wert drauf legen, würde das spätestens längerfristig zu Problemen führen(, weil derjenige der sich mehr Wert fühlt aufrechnet mit Zinsen...)