dfg82 hat geschrieben: ↑Dienstag 4. Juni 2024, 21:24
Levyn hat geschrieben: ↑Dienstag 4. Juni 2024, 21:03
Ich finde ja solche Konversationen laufen immer ziemlich einseitig ab. Bei Frauen wird einfach akzeptiert, dass sie gewisse Dinge brauchen, um sich weiblich zu fühlen, während bei tendenziell männlichen Bedürfnissen von altertümlichen Strukturen die Rede ist. Der Mann soll doch einfach mal modern werden.
Welche denn zum Beispiel? Also auf Männer und Frauen bezogen.
Männer dürfen z.B. nicht unsicher sein. Bei Frauen ist das absolut akzeptiert. Es wird den Männern gesagt, dass sie doch mal selbstbewusster sein sollen, während bei unsicheren Frauen dann die gesellschaftlichen Strukturen der Männer Schuld dafür sind, dass sie keine Empathie für sie aufbringen können, siehe z.B. Gehaltsverhandlungen.
Auch beim Thema Dating ist es das gleiche. Männer, die unsicher sind, dürfen im sozialen Kontext übersehen werden, während es bei Frauen kein Nachteil ist.
Frauen dürfen z.B. Männer bevorzugen, die deutlich größer sind als sie, denn dann fühlt sie sich weiblich und beschützt. Bei Männern wirkt das komisch, wenn sie auf deutlich kleinere Frauen stehen, die auch noch von zierlicher Statur sind. Der Beschützerinstinkt ist ein Relikt aus alter Zeit, die man zu hinterfragen hat.
Cavia hat geschrieben: ↑Dienstag 4. Juni 2024, 21:31
Hm. Hast du mal gehört, wie abfällig heute über Frauen geredet wird, die nicht mehr arbeiten und sich nur um Haushalt und Kinder und Mann kümmern? Oder kennst du den Begriff "Teilzeitmutti"? Das ist nicht als Kompliment gedacht. Oder "Latte-Macchiato-Mutti"?
Nein, höre ich tatsächlich zum aller ersten Mal und dabei beschäftige ich mich sogar viel mit der Problematik.
Teilzeit und Kindererziehung ist doch das moderne Ideal. Zumindest in meiner Generation.
Wenn das gesellschaftlich so stark stigmatisiert ist, dann frage ich mich warum fast 50% davon in Teilzeit arbeiten.
Reinhard hat geschrieben: ↑Dienstag 4. Juni 2024, 22:18
Es gibt durchaus auch eine gesellschaftlichen Erwartung, dass Frauen in den "männlichen" Bereichen erfolgreich sein sollen, also dass sie auch Professorenstellen, Managerposten besetzen oder Ingenieure usw. werden. Die gesamte Frauenförderung soll ja auch irgendwann mal auch Erfolge zeigen ...
Ich finde eher schlimm, dass den Frauen eingeredet wird, sie müssten alles auf einmal können, um "modern" zu sein.
Vogel hat geschrieben: ↑Dienstag 4. Juni 2024, 22:29
Zuhause darf er sich dann anhören, dass er alles falsch gemacht hat, er keine Ahnung habe und besser doch die Frau das übernimmt.
Diese Einstellung sehe ich bei vielen Frauen, selbst denen, die in kinderlosen Beziehungen sind, aber zusammen wohnen. Der Mann macht alles falsch und legt nicht so viel Wert auf Ordnung wie es die Frau tut. Da macht die Frau das halt kurzer Hand lieber selbst, bevor es noch schlimmer wird.
Am Ende ist halt trotzdem der Mann Schuld, weil er ja nicht so funktioniert wie es sich Frau vorstellt und alles an ihr hängen bleibt.