Mann oder Bär?

Gedanken zum Thema "Absolute Beginner", Erlebnisse und was einem auf dem Herzen liegt

Würdest du allein im Wald lieber einem Mann oder einem Bär begegnen?

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Vogel
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Vogel »

Tania hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 16:32 Und da nun mal leider die statistische Wahrscheinlichkeit, von einem Mann angegriffen zu werden, größer ist, als die, von einem Bären angegriffen zu werden, und wohl auch deutlich mehr Frauen Gewalt von einem Mann erlebt haben als ....
Und das ist statistisch betrachtet irreführend.

Wie viel freilebenden Grossbären ( also nicht Waschbären) wohnen in Deiner Umgebung? Wieviel Männer leben in der gleich grossen Umgebung?
Wievielen bist Du begegnet?

In Europa gibt es 17.000 Bären. Dagegen ca. 360.000.000 Männer.

Im Zeitraum 2016-2021 gab es in Europa 154 Bärenangriffe, 14 Menschen starben dabei.
Also:
154/17000= 0.009 Wahrscheinlichkeit eines Angriffs
14/17000= 0.0008 Wahrscheinlichkeit einer Tötung durch einen Bären.

Die Wahrscheinlichkeit für Frauen Gewaltopfer durch einen Mann zu werden, bzw. zu sterben ist nicht ganz so leicht zu beantworten, da es teilweise an Statistiken mangelt was an sich schon negativ ist, oder verschiedene Gewaltarten zusammengezählt werden und logischerweise ein Bär einen finanziell nicht ausnimmt.
Hier gibt es aber eine Übersicht:https://voxeurop.eu/de/femizide-gewalt- ... in-europa/ deren grafische Darstellung aber teilweise zu wünschen übrig lässt, da nicht detailliert in der Ansicht.
Der Grafik nach komme ich auf konservativ gerechnet auf ca. 3300 Femizide in Europa im gleichen Zeitraum: Edit:
3300/360.000.000 = 0,0000091667 Wahrscheinlichkeit

Bei nur physischen Gewalttaten allg. - die sexuellen Gewalttaten bleiben zusammen unter 20.000 und ändern kaum was an der Statistik - sieht es so aus:
694.227/360.000.000 = 0,0019284083

Nur wenn man alle Gewalttaten- physisch, psychisch, ökonomisch und sexuell - nimmt, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 0.004% und damit höher! Und hier muss erwähnt werden, dass die allermeisten Gewalttaten im familiären, freundschaftlichen oder bekanntschaftlichen Umfeld geschieht - nicht der fremde Mann, und schon gar nicht im Wald- was aber die Frage suggeriert!

Klar ist: jede Gewalttat ist eine zuviel. Und Frauen sind sehr häufig betroffen, in manchen europ. Länder soll es für Frauen sogar tödlicher sein als für Männer. Nur Gruppenzuweisungen bringt nix und hilft nicht.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von RomNey »

Tania hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 16:57
RomNey hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 16:50 Es hat sich bisher leider keine Frau hier im Forum getraut dazu Ernsthaft was zu sagen.
Ähm .... Du findest also alles, was die Frauen hier im Thread geschrieben haben, un-ernsthaft?
Nein, dein Post kam während ich meinen geschrieben habe, habe den nicht durchgelesen vorher.
Das hätte ich nochmal machen können, Sorry dafür.
Ernsthaft ist auch nicht das richtige Wort, vielleicht meinte ich mehr auf Erfahrungen basierend.
Weil ich denke da könnte jede Frau was dazu beitragen.
Es scheint aber auch irgendwie ein Tabu Thema zu sein, mein Schatzi sagt das zumindest, darüber redet "man" nicht.
Was wohl am meisten davon her rührt das schnell das Opfer auf einmal Täter ist usw.... :wuetend:
Naja fällt mir nichts mehr zu ein... Menschen...
Im Laufe eines typischen Frauenlebens (das nun mal nicht darin besteht, ständig in einem Wald herumzulatschen, in dem sich gleich viele Männer und Bären befinden) ist die Chance, von einem Mann angegriffen zu werden, aber ungleich höher.
Das glaube ich sofort.
Ich glaube das es vielen Männern nicht so bewusst ist.
Das wollte der Artikel oder die Umfrage an sich ja auch erreichen, das die Männer mehr reflektieren und sich das ganze mal von der anderen Seite ansehen.
Wo ich leider befürchte, die für die es gut wäre das Ernst zu nehmen, sich auf andere Fakten stürzen wie man ja auch gut hier sieht...
Und ja, ich bin auch schon belästigt worden. Mehrfach. Ich weiß, wovon ich rede.
Das Problem ist die meisten wissen es nicht, denke ich.
Das jemand einen anstarrt ist ja nur die Spitze vom Eisberg und das ist vielen nicht bewusst.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Vogel »

RomNey hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:48
...
...e das Ernst zu nehmen, sich auf andere Fakten stürzen wie man ja auch gut hier sieht...
Öhm... Meinst Du mich?

Hatte eine Kollegin- die ist seit 10 Jahren tot- umgebracht (klassischer Femizid nach Trennung) von ihrem Expartner. Ich hatte bei einem ehemaligen Nachbarn ("Guter Doitscher Holigan") bereits die Polizei geholt. Ich hatte Auszubildende, die im Frauenhaus lebten, wegen Gewalt, und ein anderer Teil ist davon betroffen und halten es einfach aus... ich sehe ständig die Realität, als Berufsschullehrer aber schwierig was dazu unternehmen, ausser an entsprechende Stellen zu vermitteln.

Nur die Männer, die es eigentlich betreffen sollte, werden mit so einem Video nicht erreicht. Und bei anderen führt dies noch nur erneut zu mehr Ablehnung. Helfen würden ganz andere Dinge ....
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Levyn »

dfg82 hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:01
Cavia hat geschrieben: Samstag 25. Mai 2024, 23:18 Wie die meisten. Mir geht dieses neue Opfer-Verhalten von Frauen so auf den Sack.
"IIIIIiiieeehhhhh, der hat mich angeguckt. Was für ein Widerling. Wie kann er es wagen!"

Dann denke ich mir immer so: Na, wenn du gar keine Beachtung bekommen würdest, wäre es dir auch nicht Recht.
Frauen adressieren heutzutage eben, wenn sie belästigt werden. Das nennt man Fortschritt. Dass du es einfach als bloßes Anschauen bezeichnest, ist unredlich.
Bist du dann auch der Meinung, man kann jemanden sexuell belästigen, weil man ihn anschaut?
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Cavia »

Dazu fällt mir ein Beispiel ein. In meinem Sportverein gibt es neuerdings einen Arschwackel-Kurs - natürlich nur für Frauen. Die Türen sind durchsichtig, und der Kurs im Raum nebenan beginnt etwas später. Man sitzt dort also und quatscht und wartet, und wirft nebenbei auch mal einen kurzen Blick in den Raum, in dem die Frauen zu lauter Musik mit dem Arsch wackeln. Jedes Mal riss irgendeine Frau die Tür auf und schrie einen völlig verdutzten wartenden Mann an, er solle nicht glotzen. Das wurde schon zum Running Gag, aber wurde durchaus auch ernsthaft diskutiert. Die Männer haben es mit Humor genommen. Sie waren völlig desinteressiert an den Frauen in dem Kurs. (Es sah jetzt auch für meinen Geschmack nicht besonders sexy aus.) Man sollte Männern nicht unterstellen, sie seien alle Gaffer und Triebtäter.
Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt, so fällt er auf den Fuß dir prompt! So ist es nun mal auf der Welt: ein Kummer geht, ein Kummer kommt…

(Heinz Ehrhardt)
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Levyn »

Cavia hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 19:31 Dazu fällt mir ein Beispiel ein. In meinem Sportverein gibt es neuerdings einen Arschwackel-Kurs - natürlich nur für Frauen. Die Türen sind durchsichtig, und der Kurs im Raum nebenan beginnt etwas später. Man sitzt dort also und quatscht und wartet, und wirft nebenbei auch mal einen kurzen Blick in den Raum, in dem die Frauen zu lauter Musik mit dem Arsch wackeln. Jedes Mal riss irgendeine Frau die Tür auf und schrie einen völlig verdutzten wartenden Mann an, er solle nicht glotzen. Das wurde schon zum Running Gag, aber wurde durchaus auch ernsthaft diskutiert. Die Männer haben es mit Humor genommen. Sie waren völlig desinteressiert an den Frauen in dem Kurs. (Es sah jetzt auch für meinen Geschmack nicht besonders sexy aus.) Man sollte Männern nicht unterstellen, sie seien alle Gaffer und Triebtäter.
Da gebe ich dir recht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass einige Frauen diese vermeintliche Aufmerksamkeit haben möchten und sie dann vom Mann bestätigt sehen möchten, wenn Frau sie damit konfrontiert.
Im Gym gibt es auch genügend Ladies, die Leggings tragen, die besonders die A*ritze betonen soll. Wenn die nicht Aufmerksamkeit sucht, dann weiß ich auch nicht.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von time4change »

Vogel hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:29 Klar ist: jede Gewalttat ist eine zuviel. Und Frauen sind sehr häufig betroffen, ...
... Männer übrigens noch häufiger!

siehe Polizeiliche Kriminalstatistik (Stand Feb. 2023, also wohl die Zahlen für 2022)
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads ... onFile&v=3
Von insgesamt 235820 Opfern von Gewaltkriminalität waren 163473 Opfer männlich und 72.347 Opfer weiblich.

Da mehr als 2/3 der Opfer von Gewaltkriminalität männlich sind:
Wo bleibt die politische Initiative, um nichtgewalttätige Männer vor Gewalttätern zu schützen???
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Reinhard »

time4change hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 20:32 Wo bleibt die politische Initiative, um nichtgewalttätige Männer vor Gewalttätern zu schützen???
Die gibt es doch. Nennt sich "Polizei" und "Justiz".
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Tania
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Tania »

Vogel hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:29
Tania hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 16:32 Und da nun mal leider die statistische Wahrscheinlichkeit, von einem Mann angegriffen zu werden, größer ist, als die, von einem Bären angegriffen zu werden, und wohl auch deutlich mehr Frauen Gewalt von einem Mann erlebt haben als ....
Und das ist statistisch betrachtet irreführend.
Nein. Denn wir reden von zwei verschiedenen Dingen. Ich habe von der Wahrscheinlichkeit geredet, dass eine Frau Gewalt durch einen Mann erlebt, und diese mit der Wahrscheinlichkeit verglichen, dass sie Opfer von Bärengewalt wird. Dass erstere deutlich höher ist, ist offensichtlich - schon aufgrund der (auch von Dir genannten) Tatsache, dass es wesentlich mehr Männer als Bären gibt, und dass Frauen eher im Lebensraum von Männern als von Bären unterwegs sind.

Steht aber eine Frau in ihrem Leben genauso vielen zufällig ausgewählten Bären wie zufällig ausgewählten Männern gegenüber, dann ist (wie Deine Zahlen belegen) die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Bären angreift, deutlich höher als die, dass einer der Männer angreift. Was allerdings ein rein theoretisches Szenario ist.
Vogel hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:29 Nur Gruppenzuweisungen bringt nix und hilft nicht.
Da sind wir uns einig. Und ich sehe in dieser "Mann vs. Bär" Frage so eine Gruppenzuweisung. Denn sie provoziert Frauen dazu, irgendwann einmal von einem Mann erlebte (oder befürchtete) Gewalt auf den hypothetischen Mann im Wald - der stellvertretend für alle Männer steht - zu projizieren.

Prägende Erfahrungen sind einfach kacke. Wenn man einmal Gewalt durch einen Mann erlebt hat, ist es sehr schwer, diese Erfahrung unter "Das war nur ein Gewalttäter unter Tausenden von Männern. Eine absolute Ausnahme." abzulegen. Auch Tausende Begegungen mit netten und völlig harmlosen Männern ändern das nicht. Mit Glück schafft man es, diese Gewalterfahrung nicht mit "Mann" zu verbinden, sondern mit einer etwas selektiveren Eigenschaft als "XY-Chromosomen". Bei mir war (und ist) es z.B. der Geruch nach Bier - meine Angreifer hatten eine echt eklige Fahne. Der Geruch triggert mich heute noch. Mir ist völlig bewusst, dass die allermeisten Biertrinker nicht gewalttätig sind. Trotzdem, wenn mich jemand fragen würde "Würdest Du lieber einen Biertrinker treffen oder einen Bären?", würde mein Instinkt wohl auch spontan "Bär" sagen. Einfach weil ich mit Bären noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe.

Allerdings würde ich danach wohl das Hirn einschalten und genau wissen, dass ein netter Biertrinker wohl doch die harmlosere Gesellschaft ist als der Bär. Nur bekäme ich mit dieser Antwort dann wohl keine Klicks auf TikTok.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Vogel »

Tania hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 21:31
Nein. Denn wir reden von zwei verschiedenen Dingen. Ich habe von der Wahrscheinlichkeit geredet, dass eine Frau Gewalt durch einen Mann erlebt, und diese mit der Wahrscheinlichkeit verglichen, dass sie Opfer von Bärengewalt wird. Dass erstere deutlich höher ist, ist offensichtlich - schon aufgrund der (auch von Dir genannten) Tatsache, dass es wesentlich mehr Männer als Bären gibt, und dass Frauen eher im Lebensraum von Männern als von Bären unterwegs sind.

Steht aber eine Frau in ihrem Leben genauso vielen zufällig ausgewählten Bären wie zufällig ausgewählten Männern gegenüber, dann ist (wie Deine Zahlen belegen) die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Bären angreift, deutlich höher als die, dass einer der Männer angreift. Was allerdings ein rein theoretisches Szenario ist.
Dass Frauen Gewalt durch Männer ausgesetzt sind, ist bekannt- die absolute Wahrscheinlichkeit "Gewalt durch Mann" ist höher als "Gewalt durch Bären".

Nur ging es in der ursprünglichen Fragestellung aber darum, ob Frau im Wald lieber "Mann" oder "Bär" begegnen will. Also Dein theoretisches Szenario von oben, das nun aber nicht die absoluten Wahrscheinlichkeiten betrachtet. Und die Antworten tendierten nunmal zu "Bär".

Hier wird nunmal die relative Wahrscheinlichkeit betrachtet. Und die ist nunmal höher, durch den Bären angegriffen zu werden als durch den Mann. Eigentlich ist "Bär" deshalb eine dumme Antwort....

Darum: Immer die Fragestellung beachten!

Und das ist auch der Fehler, den der Mensch mit seinem Video gemacht hat. Mal abgesehen davon, dass hier eine Gruppe von Menschen mit einem Raubtier verglichen wird....
Tania hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 21:31
Da sind wir uns einig. Und ich sehe in dieser "Mann vs. Bär" Frage so eine Gruppenzuweisung. Denn sie provoziert Frauen dazu, irgendwann einmal von einem Mann erlebte (oder befürchtete) Gewalt auf den hypothetischen Mann im Wald - der stellvertretend für alle Männer steht - zu projizieren.

Prägende Erfahrungen sind einfach kacke. Wenn man einmal Gewalt durch einen Mann erlebt hat, ist es sehr schwer, diese Erfahrung unter "Das war nur ein Gewalttäter unter Tausenden von Männern. Eine absolute Ausnahme." abzulegen. Auch Tausende Begegungen mit netten und völlig harmlosen Männern ändern das nicht. Mit Glück schafft man es, diese Gewalterfahrung nicht mit "Mann" zu verbinden, sondern mit einer etwas selektiveren Eigenschaft als "XY-Chromosomen". Bei mir war (und ist) es z.B. der Geruch nach Bier - meine Angreifer hatten eine echt eklige Fahne. Der Geruch triggert mich heute noch. Mir ist völlig bewusst, dass die allermeisten Biertrinker nicht gewalttätig sind. Trotzdem, wenn mich jemand fragen würde "Würdest Du lieber einen Biertrinker treffen oder einen Bären?", würde mein Instinkt wohl auch spontan "Bär" sagen. Einfach weil ich mit Bären noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe.

Allerdings würde ich danach wohl das Hirn einschalten und genau wissen, dass ein netter Biertrinker wohl doch die harmlosere Gesellschaft ist als der Bär. Nur bekäme ich mit dieser Antwort dann wohl keine Klicks auf TikTok.
Und nachdem ich immer wieder lesen muss, wie Männer (und bisher zählte ich mich eigentlich auch als Mann) immer pauschalisiert als "gewalttätig" abgestempelt werden und jetzt sogar als Raubtier das nur nach Instinkten handelt, hat sich das auch langsam in mein Hirn eingebrannt! Nicht so prickelnd als (HC)-MAB, der eh schon ständig Ablehnung von Frauen erfährt! Und Gewalt durch andere Männer - die aber bei Frauen erstaunlich gut ankamen - habe ich auch erlebt.

Und ich würde ich tatsächlich lieber einem Bären statt einer Frau im Wald treffen: die Wahrscheinlichkeit das sie die Polizei ruft, mich mit Pfefferspray besprüht oder mich gleich in Notwehr erschiesst wäre vermutlich höher, als das der Bär mich auffrisst- vielleicht würde der sogar mit mir kuscheln wollen? :shylove: Ausserdem halten Bär und ich gerne Winterschlaf.... :mrgreen:
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Tania »

Vogel hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 22:36
Und nachdem ich immer wieder lesen muss, wie Männer (und bisher zählte ich mich eigentlich auch als Mann) immer pauschalisiert als "gewalttätig" abgestempelt werden und jetzt sogar als Raubtier das nur nach Instinkten handelt, hat sich das auch langsam in mein Hirn eingebrannt!
Das ist die wirklich traurige Folge dieser Gruppenzuweisungen. Und die bittere Ironie daran ist, dass sich für gewöhnlich nur die Männer abgestempelt fühlen und verunsichert sind, die niemals Frauen gegenüber gewalttätig werden würden. Was wiederum die Chance senkt, dass Frauen mit diesen Männern positive Erfahrungen sammel können.
Und ich würde tatsächlich lieber einem Bären statt einer Frau im Wald treffen: die Wahrscheinlichkeit das sie die Polizei ruft, mich mit Pfefferspray besprüht oder mich gleich in Notwehr erschiesst wäre vermutlich höher, als das der Bär mich auffrisst ...
Jetzt hast Du genauso geantwortet wie die Frauen, die lieber den Bären treffen würden :sadwoman:
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von dfg82 »

Cavia hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:18
dfg82 hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:01
Cavia hat geschrieben: Samstag 25. Mai 2024, 23:18 Wie die meisten. Mir geht dieses neue Opfer-Verhalten von Frauen so auf den Sack.
"IIIIIiiieeehhhhh, der hat mich angeguckt. Was für ein Widerling. Wie kann er es wagen!"

Dann denke ich mir immer so: Na, wenn du gar keine Beachtung bekommen würdest, wäre es dir auch nicht Recht.
Frauen adressieren heutzutage eben, wenn sie belästigt werden. Das nennt man Fortschritt. Dass du es einfach als bloßes Anschauen bezeichnest, ist unredlich.
Nope, ist es nicht. Ich rede vom bloßen Anschauen, bei dem sich einige Frauen bereits belästigt fühlen. Anscheinend konsumieren wie unterschiedliche Medieninhalte. Nirgendwo schrieb ich, dass es keine Belästigungen gibt.

Und ja, ich bin auch schon belästigt worden. Mehrfach. Ich weiß, wovon ich rede.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Vogel »

dfg82 hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 23:10
Männer schauen nie einfach nur bloß an.
Sprichst Du von Dir?
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Mit müden Augen »

Ach Leute... :roll: :roll: :roll:
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Tania »

dfg82 hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 23:10 Männer schauen nie einfach nur bloß an.
Schönes Beispiel für Gruppenverurteilung.

Warum zur Hölle sollten Männer denn nicht einfach nur etwas oder jemanden anschauen? Manchmal schauen sie - wie auch Menschen jedes anderen Geschlechts - auch einfach nur vor sich hin und sind gedanklich gar nicht bei den Dingen oder Personen, die zufällig in ihrer Blickrichtung sind.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von RomNey »

Tania hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 21:31
Vogel hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:29 Nur Gruppenzuweisungen bringt nix und hilft nicht.
....
Bei mir war (und ist) es z.B. der Geruch nach Bier - meine Angreifer hatten eine echt eklige Fahne. Der Geruch triggert mich heute noch. Mir ist völlig bewusst, dass die allermeisten Biertrinker nicht gewalttätig sind. Trotzdem, wenn mich jemand fragen würde "Würdest Du lieber einen Biertrinker treffen oder einen Bären?", würde mein Instinkt wohl auch spontan "Bär" sagen. Einfach weil ich mit Bären noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe.

Allerdings würde ich danach wohl das Hirn einschalten und genau wissen, dass ein netter Biertrinker wohl doch die harmlosere Gesellschaft ist als der Bär. Nur bekäme ich mit dieser Antwort dann wohl keine Klicks auf TikTok.
Tut mir leid das du derartige Erfahrungen machen musstest.
:umarmung2:

"Meine Angreifer", finde das kommt sehr beiläufig rüber.
So als wenn es was ganz normales ist und jeder sowas hat.
Was ja leider wohl auch Realität ist, zumindest für Frauen.

Ich denke, es ist wie du schreibst "instinktiv" antworten die Frauen und entscheiden sich für den Bären.
Die erste Reaktion die wir auf irgendwas haben ist nach der Aufnahme durch Sinnesorgane ja erstmal Emotionen?
Und da wir negative Erfahrungen viel eher abgespeichert haben, kommen diese auch als erstes ins Spiel in Form von Emotionen.
Also sehr große Angst, die realistisch ist und schon am eigenen Leib erfahren wurde, dann lieber den Bären vielleicht hat er ja kein Hunger oder quält mich nich Jahrzehnte lang..
Wobei letzteres im ersten Moment gar nicht in den Kopf kommt, denke ich.
Man sieht erstmal nur die Gefahr die auf Erfahrungen basiert, einem Bär is man ja noch nie begegnet.
Würde man den Frauen nochmal eine Minute Zeit geben, würden sich die meisten wohl umentscheiden.
Aber ist auch nur Spekulation und tut eh nichts zur Sache.

Macht mich wieder wütend und traurig...
An den meisten Traumata die wir Menschen haben, sind scheinbar Männer schuld.
Die Gesellschaft die Männer in bestimmte Rollen stecken möchte...
Naja was war zuerst da, der Mann oder die Gesellschaft...
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Tania »

RomNey hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 07:09 An den meisten Traumata die wir Menschen haben, sind scheinbar Männer schuld.
Ich weiß nicht, ob das so ist oder ob die von Männern verursachten Traumata einfach nur sichtbarer sind. Aber wie auch immer: selbst wenn die meisten Täter männlich sind, sind sie immer noch nur ein Bruchteil aller Männer. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Typ, der einer Frau nachts auf der Straße begegnet, einfach nur nach Hause will, ist deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass er sie angreifen möchte. Vielleicht schreckt seine Gegenwart sogar potentielle Angreifer ab.

Nebenbei bemerkt: zwar waren die Typen, die mich angegriffen haben, Männer - es war aber auch ein Mann, der die Polizei gerufen hat, und der dann später aufs Revier gegangen und seine Beobachtungen geschildert hat. Nur habe ich davon erst 25 Jahre später erfahren ...
RomNey hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 07:09 Die Gesellschaft die Männer in bestimmte Rollen stecken möchte...
Ich glaube irgendwie, dass das Problem schon bei der Sprache anfängt. Warum sagen und schreiben die meisten Leute "Die Männer, die die Tat begangen haben?" Mit der Aussage soll doch eigentlich nicht die Männlichkeit ins Zentrum gestellt werden, sondern der Angriff. Warum also nicht "Die Angreifer" / "die Schläger" / "die Vergewaltiger"? Irgendein Begriff, mit dem nicht auch eine völlig unschuldige Teilmenge der Menschheit bezeichnet wird. Das kriegt die Presse doch bei gemischten Gruppen auch hin - zum Beispiel bei den "Nazi-Schnöseln", die kürzlich auf Sylt Parolen gesungen hat, oder bei den "Randalierern" vom 1.Mai.

Ja, Angreifer von Frauen sind überwiegend männlichen Geschlechts. Aber wenn das Geschlecht andauernd betont wird, entsteht in den Köpfen irgendwie auch der Umkehrschluss "Die überwiegende Zahl von Männern greift Frauen an". Und das ist einfach falsch - und führt dazu, dass die normale, freundliche Interaktion zwischen Männern und Frauen belastet wird. Und das ist vielleicht sogar die größere Gefahr - wie soll eine Gesellschaft aussehen, in der 50% der Bevölkerung den anderen 50% voller Misstrauen, Ablehnung und Unverständnis gegenüberstehen?
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von oldfield2283 »

Naja, die 2 Täter, die mich vor etwas mehr als 30 Jahren angegriffen haben und damit schlagartig die paradisische Idyllle meines bisherigen DDR/Holland-Daseins beendeten, 1993 willkommen im Westen waren auch Männer. Es hätte für mich keine Rolle gespielt, wären es Frauen gewesen. Und soweit ich mich erinnere, kam die rettende "Hilfe" vom Balkon auch von einer männlichen Stimme.
Es ist dies meine einzige Gewalterfahrung im Leben und ja, ich weiß daß ich damit eher im Nischendasein lebe und mir vieles, was Frauen widerfährt - öffentlich oder viel öfter und fast ausschließlich hinter der eigenen Tür - weder bewußt noch präsent ist. Ich kenne nur die Zahlen aus Veröffentlichung.
Wir würden uns oft unserer edelsten Taten schämen, wenn die Welt alle ihre Motive kennte.
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von RomNey »

Tania hat geschrieben: Montag 27. Mai 2024, 09:19 ..
Ja, ist am Ende ein Drahtsteilakt.

Auf die Gefahr Aufmerksam machen ohne dabei alle Männer über einen Kamm zu scheren.

Weiß nicht wie so eine Gesellschaft aussehen würde.
Ähnlich ungut wie es aktuell ist, vermute ich.
Finde das Wort eh kacke..
Gesellschaft, da denke ich erstmal an gesellig, also jeder kann mit jedem chillen...
Wo wir ja Lichtjahre von entfernt sind..
Aber gut ich schweife ab.

Ist ein sehr komplexes Thema und übersteigt meinen Horizont.

Ich weiß nur das ich früher Frauen objekifiziert und sexualisiert habe.
Es war für mich normal, das haben gefühlt alle Männer/jungs die ich kannte so getan, allen voran mein Vater.

Und ich vermute das es da vielen anderen Männern auch so geht oder ging.

Was das ganze Thema nochmal extra verkompliziert.
I love u and u are Beautiful just the way u are! Never ever give up! - Nick Vujicic
Egil
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Re: Mann oder Bär?

Beitrag von Egil »

Vogel hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 18:09
RomNey hat geschrieben: Sonntag 26. Mai 2024, 17:48
...
...e das Ernst zu nehmen, sich auf andere Fakten stürzen wie man ja auch gut hier sieht...
Öhm... Meinst Du mich?

Hatte eine Kollegin- die ist seit 10 Jahren tot- umgebracht (klassischer Femizid nach Trennung) von ihrem Expartner. Ich hatte bei einem ehemaligen Nachbarn ("Guter Doitscher Holigan") bereits die Polizei geholt. Ich hatte Auszubildende, die im Frauenhaus lebten, wegen Gewalt, und ein anderer Teil ist davon betroffen und halten es einfach aus... ich sehe ständig die Realität, als Berufsschullehrer aber schwierig was dazu unternehmen, ausser an entsprechende Stellen zu vermitteln.

Nur die Männer, die es eigentlich betreffen sollte, werden mit so einem Video nicht erreicht. Und bei anderen führt dies noch nur erneut zu mehr Ablehnung. Helfen würden ganz andere Dinge ....
Ich stimme auch zu, dass eine derartige sarkastische Zuspitzung kontraproduktiv ist. So kann man sein eigenes Anliegen auch gekonnt selbst ins Lächerliche ziehen und merkt es nicht einmal.
"Uns... hilft kein Gott... uns're Welt... zu erhalten."
- Karat, "Der blaue Planet "
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