"Introvertiert" und "ängstlich/unsicher/schüchtern" sind zwei paar Schuhe. Während Introversion eine mehr oder weniger feste Persönlichkeitseigenschaft ist, kann man sich Mut im sozialen Umgang antrainieren. Als "Übungsfeld" dafür braucht man nicht zwingend eine Paarbeziehung, sondern man kann auch im Umgang mit anderen Menschen ausprobieren, wie das ist, wenn man auch mal nein sagt oder etwas fordert. In der Regel sind die Konsequenzen nämlich gar nicht so schlimm wie man es oft befürchtet. Und diese Erfahrung wirkt sich dann auf das allgemeine Selbstbewusstsein aus.
Sehe ich auch so. Schüchternheit und Introversion sind einfach 2 Paar Schuhe. Man sieht es vielen Leuten auch gar nicht an, dass sie eher introvertiert sind, weil wir teilweise beide Eigenschaften in einen Topf werfen.Obelix hat geschrieben: ↑Freitag 12. April 2024, 18:52"Introvertiert" und "ängstlich/unsicher/schüchtern" sind zwei paar Schuhe. Während Introversion eine mehr oder weniger feste Persönlichkeitseigenschaft ist, kann man sich Mut im sozialen Umgang antrainieren. Als "Übungsfeld" dafür braucht man nicht zwingend eine Paarbeziehung, sondern man kann auch im Umgang mit anderen Menschen ausprobieren, wie das ist, wenn man auch mal nein sagt oder etwas fordert. In der Regel sind die Konsequenzen nämlich gar nicht so schlimm wie man es oft befürchtet. Und diese Erfahrung wirkt sich dann auf das allgemeine Selbstbewusstsein aus.
Eine Frau, die einem neuen Freund gleich schon erzählt (und das immer wieder), wie bescheuert ihre Ex-Freunde waren, wäre mir suspekt. Kein guter Charakterzug, finde ich. Klar erzählt man mal Geschichten, in Form von Anekdoten, oder auch negative Erfahrungen ("er hat mich mit meiner Nachbarin betrogen"), aber was du da schreibst, klingt für mich eher nach lästern. Das könnte in diesem Kontext auf eine Person hindeuten, die Schuld stets bei anderen sucht. Aber vielleicht interpretiere ich ja auch was falsch.
Wie lief es denn innerhalb Deiner ersten Beziehung ab? Immerhin 5 Jahre…
Oh ja, sie hat sehr viel gelästert. Eigentlich täglich. Über ihre Freunde, über mich, über ihre Kollegen. Ich muss wohl noch gestehen, dass sie Alkoholikerin war. Zumindest hab ich nicht einen Abend erlebt, an dem sie keine Flasche Wein geleert hat. Vielleicht ist das aber noch im Rahmen bzw jeder hat sein Laster...keine Ahnung. Ich war jeden Tag bei ihr. Nach der Arbeit bin ich abends zu ihr gefahren und es war immer gleich. Sie hatte in ihrer Wohnung keinen Fernseher, was nicht schlimm für mich ist. Nur das hieß, dass sie am Abend immer in der Küche saß und geraucht + Wein getrunken hat und dann in Redelaune war. Ich musste mich immer dann für 2 Stunden dazusetzen u mir anhören, wie unfähig und bescheuert ihre Kollegen und Vorgesetzten sind. Sie hat halt nur im Homeoffice gearbeitet und somit niemanden zu reden während der Arbeit. Ich denke das ist auf Dauer nicht gut. Naja, sie hat immer von mir erwartet, dass ich sie da besser unterstütze und Halt gebe bei ihren Problemen mit der Arbeit. Ich hab mir das auch immer angehört und probiert mit ihr darüber zu reden. Aber sie meinte ich kann das nicht und ist dann auch teilweise auf mich los. Sie meinte zu mir: "Wenn du mich hierbei nicht unterstützen kannst, wie willst du in Zukunft deine Kinder psychologisch unterstützen bei Problemen?" Leider kann ich in den Situation nie schlagfertig antworten bzw überhaupt was antworten. Natürlich hätte ich sagen sollen, dass die zukünftigen Probleme meiner Kinder nicht ihre Angelegenheit ist. Da sie nie Kinder Kinder haben wollte, hätte ich auch einfach fragen sollen, ob sie keine Kinder will, weil sie einfach mal 9 Monate nüchtern bleiben müsste.Egil hat geschrieben: ↑Freitag 12. April 2024, 23:29Eine Frau, die einem neuen Freund gleich schon erzählt (und das immer wieder), wie bescheuert ihre Ex-Freunde waren, wäre mir suspekt. Kein guter Charakterzug, finde ich. Klar erzählt man mal Geschichten, in Form von Anekdoten, oder auch negative Erfahrungen ("er hat mich mit meiner Nachbarin betrogen"), aber was du da schreibst, klingt für mich eher nach lästern. Das könnte in diesem Kontext auf eine Person hindeuten, die Schuld stets bei anderen sucht. Aber vielleicht interpretiere ich ja auch was falsch.
Da lief es wirklich anders bzw die Voraussetzungen waren anders. Meine Partnerin von damals hatte eine ähnliche Vorgeschichte wie ich. Sie hatte vorher einen Freund gehabt, wo es nicht gut lief. Und sie wollte unbedingt Kinder. Wir sind dann zusammen gekommen und es lief ganz gut. Nach 6 Monaten Beziehung ist sie dann (ungeplant) schwanger geworden. Für einen Softcore AB wie mich damals mit 3...4 kurzen Beziehungsversuchen im Leben, ging das wohl schon ziemlich schnell. Naja...2 Jahre später kam das zweite Kind dazu und unsere Beziehung hielt dann wohl auch nur noch, weil wir wegen der Kinder uns nicht trennen wollten. Irgendwann kam die Trennung dann eben doch nach 5 Jahren. Ich würde mir einfach mal eine normale, glückliche und stabile Beziehung wünschen. Das wünschen sich sicher viele...nicht nur hier im Forum.
O.k., aber wie war denn all das mit deiner Unsicherheit, Unbeholfenheit, usw. in deiner Beziehung? Immerhin 5 Jahre, da scheinst du wohl einiges richtig gemacht zu haben. Auf diese Erfahrungen könntest du doch zurückgreifen, oder hatte deine Partnerin ähnliche Kritik geäußert?memento hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 01:22Da lief es wirklich anders bzw die Voraussetzungen waren anders. Meine Partnerin von damals hatte eine ähnliche Vorgeschichte wie ich. Sie hatte vorher einen Freund gehabt, wo es nicht gut lief. Und sie wollte unbedingt Kinder. Wir sind dann zusammen gekommen und es lief ganz gut. Nach 6 Monaten Beziehung ist sie dann (ungeplant) schwanger geworden. Für einen Softcore AB wie mich damals mit 3...4 kurzen Beziehungsversuchen im Leben, ging das wohl schon ziemlich schnell. Naja...2 Jahre später kam das zweite Kind dazu und unsere Beziehung hielt dann wohl auch nur noch, weil wir wegen der Kinder uns nicht trennen wollten. Irgendwann kam die Trennung dann eben doch nach 5 Jahren. Ich würde mir einfach mal eine normale, glückliche und stabile Beziehung wünschen. Das wünschen sich sicher viele...nicht nur hier im Forum.
Hmm...das hatte ich auch damals mit in die Beziehung gebracht. Aber meine Partnerin damals hatte dafür wohl mehr Verständnis bzw war toleranter. Wohl einfach auch, weil sie ähnliche Erfahrung gemacht hat wie ich bzw recht wenig / schlechte Beziehungserfahrung bis dahin gesammelt hat. Das hat es mir wohl erleichtert, die Unsicherheit und co abzulegen. Ich dachte wohl einfach auch, ich hab das mit der damaligen Beziehung in den Griff bekommen bzw es wäre nicht mehr so schlimm. Aber ich lag da ziemlich daneben. Ich kann ja nun auch nicht erwarten, jedes mal wenn ich eine Frau kennenlerne, dass sie ebenfalls eine Vorgeschichte hat wie ich oder dass sie geduldig und tolerant ist, bis ich das alles in den Griff bekomme. Erst recht in dem Alter jetzt (Ende 30).Aurel hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 01:47O.k., aber wie war denn all das mit deiner Unsicherheit, Unbeholfenheit, usw. in deiner Beziehung? Immerhin 5 Jahre, da scheinst du wohl einiges richtig gemacht zu haben. Auf diese Erfahrungen könntest du doch zurückgreifen, oder hatte deine Partnerin ähnliche Kritik geäußert?memento hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 01:22Da lief es wirklich anders bzw die Voraussetzungen waren anders. Meine Partnerin von damals hatte eine ähnliche Vorgeschichte wie ich. Sie hatte vorher einen Freund gehabt, wo es nicht gut lief. Und sie wollte unbedingt Kinder. Wir sind dann zusammen gekommen und es lief ganz gut. Nach 6 Monaten Beziehung ist sie dann (ungeplant) schwanger geworden. Für einen Softcore AB wie mich damals mit 3...4 kurzen Beziehungsversuchen im Leben, ging das wohl schon ziemlich schnell. Naja...2 Jahre später kam das zweite Kind dazu und unsere Beziehung hielt dann wohl auch nur noch, weil wir wegen der Kinder uns nicht trennen wollten. Irgendwann kam die Trennung dann eben doch nach 5 Jahren. Ich würde mir einfach mal eine normale, glückliche und stabile Beziehung wünschen. Das wünschen sich sicher viele...nicht nur hier im Forum.
Ich verwende den Begriff "toxisch" nicht gerne in Bezug auf Personen - hier wird er gegenwärtig m.E. inflationär gebraucht - aber in diesem Fall erscheint er mir angebracht. Leider sind das oft Personen, die einen besonders beschäftigen. Gerade, wenn man selbst unsicher und liebesbedürftig ist, kann man da gefährdet sehen, an so jemanden zu geraten. Ich rate dir, die Schuld nicht bei dir zu suchen, sondern dich zu bemühen, diese Frau zu vergessen und das als lehrreiche Erfahrung zu verbuchen. Im Übrigen bist du mit 5 Jahren Beziehungserfahrung und zwei Kindern hier schon ganz ganz weit vorne (was dich natürlich nicht abhalten soll, um Rat zu fragen).memento hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 01:06Oh ja, sie hat sehr viel gelästert. Eigentlich täglich. Über ihre Freunde, über mich, über ihre Kollegen. Ich muss wohl noch gestehen, dass sie Alkoholikerin war. Zumindest hab ich nicht einen Abend erlebt, an dem sie keine Flasche Wein geleert hat. Vielleicht ist das aber noch im Rahmen bzw jeder hat sein Laster...keine Ahnung. Ich war jeden Tag bei ihr. Nach der Arbeit bin ich abends zu ihr gefahren und es war immer gleich. Sie hatte in ihrer Wohnung keinen Fernseher, was nicht schlimm für mich ist. Nur das hieß, dass sie am Abend immer in der Küche saß und geraucht + Wein getrunken hat und dann in Redelaune war. Ich musste mich immer dann für 2 Stunden dazusetzen u mir anhören, wie unfähig und bescheuert ihre Kollegen und Vorgesetzten sind. Sie hat halt nur im Homeoffice gearbeitet und somit niemanden zu reden während der Arbeit. Ich denke das ist auf Dauer nicht gut. Naja, sie hat immer von mir erwartet, dass ich sie da besser unterstütze und Halt gebe bei ihren Problemen mit der Arbeit. Ich hab mir das auch immer angehört und probiert mit ihr darüber zu reden. Aber sie meinte ich kann das nicht und ist dann auch teilweise auf mich los. Sie meinte zu mir: "Wenn du mich hierbei nicht unterstützen kannst, wie willst du in Zukunft deine Kinder psychologisch unterstützen bei Problemen?" Leider kann ich in den Situation nie schlagfertig antworten bzw überhaupt was antworten. Natürlich hätte ich sagen sollen, dass die zukünftigen Probleme meiner Kinder nicht ihre Angelegenheit ist. Da sie nie Kinder Kinder haben wollte, hätte ich auch einfach fragen sollen, ob sie keine Kinder will, weil sie einfach mal 9 Monate nüchtern bleiben müsste.Egil hat geschrieben: ↑Freitag 12. April 2024, 23:29Eine Frau, die einem neuen Freund gleich schon erzählt (und das immer wieder), wie bescheuert ihre Ex-Freunde waren, wäre mir suspekt. Kein guter Charakterzug, finde ich. Klar erzählt man mal Geschichten, in Form von Anekdoten, oder auch negative Erfahrungen ("er hat mich mit meiner Nachbarin betrogen"), aber was du da schreibst, klingt für mich eher nach lästern. Das könnte in diesem Kontext auf eine Person hindeuten, die Schuld stets bei anderen sucht. Aber vielleicht interpretiere ich ja auch was falsch.
Sicher kann man jetzt denken, die Beziehung mit ihr wäre sowieso zum Scheitern verurteilt. Allerdings denke ich, da wir ja definitiv Gefühle und Erwartungen füreinander hatten, hätte ich mit ihrer einen Flasche Wein am Tag leben können und mit ihren Attacken besser und souveräner umgehen müssen. Oder mich eben besser mit ihrer Situation auf ihrer Arbeit beschäftigen müssen und ihr den Halt geben müssen.