Wüsste man bei diesem Menschen denn überhaupt etwas von dem Migrationshintergrund? Okay, wenn er nicht-europäisch aussieht, vielleicht - aber auch dann könnte seine familäre Migrationsgeschichte schon so lange zurück liegen, dass es schon keinen Einfluss mehr hat.Lilia hat geschrieben: ↑Freitag 26. Januar 2024, 22:20 ... mal angenommen, ihr trefft einen Menschen, keine gravierenden sprachlichen Hindernisse, sich mit euch auszutauschen, keine zu erwartenden unterschiedlichen religiösen Ansichten zwischen euch, sehr um Integration bemüht, keine Probleme mit dem Bleiberecht, ...
Ist das nicht völlig praxisfern? Bevor man jemanden so gut kennt, dass man etwas über die Abstammung seiner Großeltern erfährt, hat man doch für gewöhnlich längst entschieden, ob dieser Mensch als Partner in Frage kommt ...
Ach, Du meinst solche Menschen wie den deutschen Nationalspieler Lukas Podolski?
Lukas Podolski würde wohl rausfallen, da seine Mutter keinen Migrationshintergrund hat.Tania hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 01:04Ach, Du meinst solche Menschen wie den deutschen Nationalspieler Lukas Podolski?
Allerdings, selbst bei dem weiß ich nur dank Wikipedia, dass er als selbst eingewandeter Mensch in Deine Definition passt, und nicht etwa der in Deutschland geborene Sohn von der Deutschen Agathe Müller und dem Polen Pawel Podolski ist, der dann laut Definition keinen Migrationshintergrund hätte.
Bei dem "Hallo, ich bin Tomas"-Mann im Club ist es unwahrscheinlich, dass ich ihn spontan bei Wikipedia finde. Und ich wusste auch bei den Kollegen mit asiatischem Aussehen nie, ob sie in Deutschland geboren wurden, und wenn ja, ob sie vielleicht einen (Groß-)Elternteil ohne Migrationshintergrund haben.
Ich fände Deine Frage hochinteressant, wenn Du "Migrationshintergrund" als "Wird von Mitmenschen als 'Ausländer' wahrgenommen" definiert hättest. Aber der Unterschied zwischen "hat keinen Migrationshintergrund" und "hat auf dem Papier Migrationshintergrund, der aber weder durch sein Aussehen noch durch sein Verhalten erkennbar ist" ist für mich einfach zu klein, um irgendwie partnersuchrelevant zu sein.
Er fällt doch schon unter Teil 1 der Definition
Da muss man die Mutter gar nicht betrachten.
Wenn der Krisztof es ähnlich macht wie der Łukasz P. und seinen Namen in Christoph ändert, bin ich immer noch ahnungslos.Was ist aber, wenn ein Sergej, ein Mohammed, ein Krisztof, eine Aishe, eine Mai Lin, eine Inaya oder ein Rijad suchen
Also Du entscheidest erst, ob eine Frau für Dich als Partnerin in Frage kommt, wenn Du ihre Familie und ihren Freundeskreis kennst?Settembrini hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 09:18 Richtig kennenlernen bedeutet für mich auch das Umfeld dieses Menschen zu kennen, die Familie, den Freundeskreis.
Für mich spielt ist die Schublade "Migrationshintergrund" bei der Partnersuche keine Rolle; sehr wohl aber all die konkreten kleinen Dinge, die sich aus Unterschieden in Sprache, Kultur, Gemeinschaftswerten, Traditionen, Vorurteilen, Religion, Familie, Persönlichkeit, Abgrenzung und Offenheit gegenüber diesen Unterschieden von beiden Seiten ergeben.Lilia hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 06:01 Lukas Podolski würde wohl rausfallen, da seine Mutter keinen Migrationshintergrund hat.
Was ist aber, wenn (...) du die erste Person in der Familie ohne Migrationshintergrund wärst.
Ich hab es bewusst offen gelassen, damit User genau den Unterschied machen können, den sie machen wollen. (...) kulturelle Kluft (...)
Du könntest Dich fragen, wie Du Dich gegenüber den Leuten verhalten hast, die Du entweder gern als Partner gehabt hättest oder die später dann auch Deine Partner wurden. Vermutlich war da ein gewisses Interesse, eine Neugier, ... hast Du das je auch gegenüber Leuten aus Deiner Schublade "Migrationshintergrund" empfunden? Und Dich dann auch so verhalten, wie Du es bei den erfolgreichen Partnerschaftsanbahnungen gemacht hast?
Ich vermutlich schon - zumindest hatte er einen sehr polnischen Nachnamen und seine Eltern wohnten früher in derselben Stadt, aus der mein Opa im 2. Weltkrieg fliehen musste. Beides wusste ich beim ersten Kuss (ab dem mir klar war, dass er durchaus in Frage kommt) nicht. Beides war allerdings auch später nie irgendwie Thema in unserer Beziehung.
Wobei dann ja formal die Frage wäre, ob seine Eltern VOR Kriegsende = innerhalb des Deutschen Reichs umgezogen sind?
Normativ würde ich das so nicht sehen. Aber bei einem Menschen, den ich sehr eng an mich binden möchte, ist mir das Umfeld dieses Menschen ziemlich wichtig. Denn ebendiese Menschen werden zwangsweise in meinem Leben eine Rolle spielen, wenn es ernster wird. Es ist nicht so, dass man sagen kann: „Was soll’s, wir haben ja uns!“
Meinen Eltern kann ich keine Frau mehr vorstellen, dazu ist es viel zu spät, da sie nicht mehr leben. Und ich würde im möglichen gegenteiligen Fall auch gewiss nicht die Uhr nach einem Kennenlernen stellen. Aber so etwas rundet für mich die ganze Sache einfach ab.Tania hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 11:11 Dann wäre aus uns nie etwas geworden. Ich stelle einen Mann meiner Familie erst vor, wenn ich ihn als "meinen Freund" vorstellen kann, oder wenn wir beide uns sehr sicher sind, dass zwischen uns nur Freundschaft ist und auch nie etwas anderes wachsen wird. Meine Eltern sind einfach Freunde klarer Verhältnisse - ich würde ihnen nie einen "Hmmm, wir kennen uns jetzt 4 Wochen und er weiß noch nicht, ob er es 'ernst meint'" Mann vorstellen.
Ich hatte gehofft, dass sich diese Frage aufgrund der Tatsache, dass es sich um zwei verschiedene Generationen handelt, gar nicht stellen würde. Aber ja: Opa war noch innerdeutsch Vertriebener, die Eltern dann Jahre später echte Migranten.time4change hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 12:37Wobei dann ja formal die Frage wäre, ob seine Eltern VOR Kriegsende = innerhalb des Deutschen Reichs umgezogen sind?
(was keine "Migration" gewesen wäre)
Oder erst nach der neuen Grenzziehung aus Polen in die SBZ migriert sind?
Wenn ihr das schon klar war, als sie Dich eingeladen hat, ist das ja kein Widerspruch zu meinen Erfahrungen. Dann kann sie Dich ja bedenkenlos als "ein Freund" vorstellen.Settembrini hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 12:38 Bei der einen Frau, bei der es kurzzeitig ernster wurde, war es der Frau selbst wichtig, dass ich zu ihrem runden Geburtstag kam. ....
Sie aber wollte mich (wie üblich) als tollen Freund haben, nicht als Partner.
Nehmen wir die Generation derjenigen, die in den 1960er, 70er und/oder 80er Jahren aufgewachsen sind:
Manchmal merkt man das durchaus ... Aber ich glaube, darum ging es Lilia nicht.time4change hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 13:55 Ist dann bei Leuten/potentiellen Partnern dieser Generation auch die Frage, in welchem der beiden Deutschlande und somit Systeme ihr "Mindset" geprägt wurden?
Nein, das war ihr damals noch nicht klar, wie ich von ihr selber zu einem späteren Zeitpunkt erfuhr.Tania hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 13:20Wenn ihr das schon klar war, als sie Dich eingeladen hat, ist das ja kein Widerspruch zu meinen Erfahrungen. Dann kann sie Dich ja bedenkenlos als "ein Freund" vorstellen.Settembrini hat geschrieben: ↑Samstag 27. Januar 2024, 12:38 Bei der einen Frau, bei der es kurzzeitig ernster wurde, war es der Frau selbst wichtig, dass ich zu ihrem runden Geburtstag kam. ....
Sie aber wollte mich (wie üblich) als tollen Freund haben, nicht als Partner.