Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Gedanken zum Thema "Absolute Beginner", Erlebnisse und was einem auf dem Herzen liegt
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TheSilence
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Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von TheSilence »

Hallo Zusammen,

ich lese immer mal wieder von ABs, dass sie einen Partner suchen, der sie überhaupt erst glücklich macht. Dementsprechend wird es dann gerne als Hindernis gesehen, alleine glücklich sein zu können, weil man dann wohl quasi den Druck nicht mehr verspürt, unbedingt eine Beziehung haben zu müssen.

Ich habe auch mal so gedacht, aber mittlerweile sehe ich das anders. Ich bin alleine glücklich und ich halte das persönlich auch für gesünder. Trotzdem hätte ich gerne eine Freundin - allerdings keine, die mich erst glücklich machen muss und auch idealerweise keine, die ich erst glücklich machen muss. Es sollte meiner Meinung nach nicht darum gehen, da ich die Gefahr sehe, dass der Partner so zu einem Mittel zum Zweck wird. Es geht dann weniger um die Person an sich als um das Glücklichwerden. Ich sehe es als gesünder für eine langfristige Beziehung, wenn sich zwei glückliche Menschen finden, die sich halt bewusst dazu entscheiden, dieses Glück miteinander zu teilen (und natürlich entstehen dann auch neue, gemeinsame Glücksmomente).

Allerdings bin ich aktuell auch nicht wirklich aktiv auf der Suche. Das könnte man natürlich auch als Bestätigung für die Theorie sehen, dass es einem bei der Partnersuche im Weg steht. Der Druck, den ich früher verspürt habe, hat mir aber auch nichts gebracht. Und ironischerweise fühle ich mich heute auch mehr bereit, eine Beziehung führen zu können als früher.

Wie seht Ihr das? Ist es eher hinderlich oder vielleicht sogar besser alleine glücklich sein zu können? Oder irgendetwas dazwischen?
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Mit müden Augen »

Alleine glücklich sein zu können ist sehr gut, denn es reduziert das Leid das durch die fehlende Partner(in) entsteht. Allerdings braucht es um alleine glücklich zu sein ein gesundes soziales Umfeld usw oder anders gesagt: "alleine" vs "einsam".
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TheSilence
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von TheSilence »

Mit müden Augen hat geschrieben: Sonntag 17. September 2023, 14:30 Alleine glücklich sein zu können ist sehr gut, denn es reduziert das Leid das durch die fehlende Partner(in) entsteht. Allerdings braucht es um alleine glücklich zu sein ein gesundes soziales Umfeld usw oder anders gesagt: "alleine" vs "einsam".
Da hast du wohl Recht. Ich bin zwar alleine, fühle mich aber tatsächlich nicht einsam.

Daraus könnte man schliessen, dass es eigentlich weniger ums Glücklichsein geht - sondern mehr darum, die Einsamkeit abzulegen, in der Hoffnung, dass das Glück quasi als Nebenprodukt entsteht. Was aber nicht zwingend der Fall sein muss. Im ungünstigsten Fall kann eine Beziehung ja auch sehr unglücklich machen, wie ich schon öfters bei anderen beobachten konnte (was wiederum wohl auch seinen Anteil daran hat, dass ich mit meinem AB-Status mittlerweile entspannter umgehen kann).
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

TheSilence hat geschrieben: Sonntag 17. September 2023, 10:38 Ist es eher hinderlich oder vielleicht sogar besser alleine glücklich sein zu können? Oder irgendetwas dazwischen?
Die Beantwortung hängt da von der eigenen Einstellung wie auch den Lebensumständen ab bzw. kann im Lauf des Lebens unterschiedlich ausfallen. Kann man sie überhaupt beantworten wenn man nicht beides kennen gelernt, ausprobiert hat?

Bei mir fühlte sich das Alleinsein bis zum Ende des 4. Lebensjahrzehntes immer wie "Plan B" an. Nach fast 15 Jahren, in denen ich jetzt verpartnert bin wäre es das nicht mehr. Andererseits ist z.B. die Erfahrung, das eigene Kind aufwachsen zu sehen etwas, das ich um keinen Preis der Welt missen möchte.

Trotzdem würde ich heute sagen: Wären wir ab Morgen getrennt, aus welchen Gründen auch immer, dann bliebe ich lieber wieder allen.
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Tania
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Tania »

Puh, diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ich glaube, es hängt vom jeweiligen Glückslevel ab. Wer "wunschlos glücklich" ist, wäre ja wohl verrückt, wenn er etwas ändern würde, nur um seinem Leben den Stempel "hab eine Beziehung" hinzufügen zu können. Beim anderen Extrem - jemand ist ausgesprochen unglücklich - müsste schon ein Prinz/Prinzessin auf weißem Pferd, mit goldenem Schloss und mehrjähriger Prychotherapieausbildung kommen, um besagtes Unglück in Glück zu verwandeln Und warum sollte besagte/r Prinz/Prinzessin das tun?

Realistisch wäre also wohl nur das Szenario "Mein Leben ist an sich ganz okay, aber jemand, mit dem ich es teilen kann, mit dem ich kuscheln etc. kann und der sich freut, wenn ich abends nach Hause komme, wäre schon schön". Allerdings tut es da auch ein Haustier ... mit wesentlich weniger Ansprüchen als ein/e Partner/in.

Deswegen würde ich die Sache eher von der Seite betrachten: warum will ein Mensch eigentlich eine Beziehung?

Manchmal sind es "sachliche" Gründe. Man möchte einen Begleiter auf Reisen oder jemanden, mit dem man sein Hobby ausüben kann, eine Familie gründen kann, ein Haus bauen kann, täglich Sex haben kann, auf den Plan hinarbeiten kann, mit 55 eine dreijährige Weltreise zu machen .... Dann muss man eigentlich "nur" jemanden mit kompatiblen Vorstellungen suchen und gut ist. Allerdings lauert dann wieder die Falle der Vergleichbarkeit. Gäbe es nicht vielleicht doch jemanden, der die Anforderungen etwas besser erfüllt? Mit dem es etwas unkomplizierter wäre? Der weniger eigene Wünsche mitbringt? Aber wenn beide irgendwann sagen "Okay, passt, das ziehen wir durch", dann kann das prima funktionieren. Es ist halt deutlich schwerer geworden, seitdem das liebe Internet uns dermaßen viele Vergleichsangebote präsentiert. Die Wahl zwischen den 3 halbwegs passenden Singles im Dorf damals war deutlich einfacher... :oma:


Ich selbst habe nur wenig sachliche Gründe für eine Beziehung. Klar, gemeinsam pflegen sich Haus und Garten leichter, und für regelmäßigen guten Sex wäre ich durchaus zu begeistern - aber beides krieg ich ja seit Jahren auch allein einigermaßen hin. Und bei meinem Talent, Männer mit hohem Anstrengungsvermeidungspotential zu finden .... Nee, das ist kein Grund, eine Beziehung in Erwägung zu ziehen.

Ich glaube, ich bin leider glücklich genug, um nur noch dann eine Beziehung zu wollen, wenn es mich aus irgendeinem Grund unglücklicher macht, einen bestimmten Menschen nicht täglich in meinem Leben zu haben. Und dann bin ich auch bereit, ein paar der Dinge aufzugeben, die mich bisher glücklich gemacht haben. Was ja nicht allzu leicht ist - das sind nicht nur liebgewonnene, sondern auch erprobte und verlässliche Dinge, auf die ich mich im Gegensatz zu einem Partner verlassen kann ...

Um mal den Bogen zurück zum Thema zu kriegen: ich glaube nicht, dass "allein glücklich sein" per se ein Beziehungshindernis ist. Es kann aber zu einem werden, wenn man mit Dingen allein glücklich ist, die dazu führen, dass man einfach keinen Menschen mehr begegnet, in die man sich verlieben könnte. Oder keine Zeit hat, sie gut genug kennen zu lernen, um sich zu verlieben.

Und wenn man tatsächlich mal jemanden findet, den man toll findet und der einen umgekehrt auch toll findet - dann kann das Glücklichsein ein Problem werden, wenn man es nicht schafft/will, einen Teil der liebgewonnenen Single-Gewohnheiten aufzugeben. Was mir in mit zunehmendem Alter (und entsprechend zunehmender Dauer der Singlezeit meiner Dates) vergleichsweise häufig begegnet ist .... ein Herr erläuterte mir, dass er mich maximal einmal im Monat treffen kann, weil die anderen Tage für Hobby, Eltern, Freunde und Me-Time verplant sind, ein anderer ließ sich zwar auf "alle 14 Tage" ein, sagte dann aber immer mal ab, weil er z.B. einen Kurs machen wollte (der auch an anderen Tagen angeboten wurde - aber er war es halt nicht gewohnt, seinen Pläne mit einer Partnerin abstimmen zu müssen). Und ich fürchte, auch mir würde es aktuell sehr schwer fallen, jemanden öfter als einmal pro Woche zu treffen. Man gewöhnt sich halt dran, Dinge allein zu tun - und dann gibt es plötzlich sehr viele Dinge, die man tut :oops: Da muss für einen Partner erst Raum geschaffen werden. Und wozu sich diese Mühe machen, wenn man doch eigentlich auch so glücklich ist?

Darüber hinaus sind potentielle Partner zuweilen etwas verunsichert, wenn sie das Gefühl haben, nicht gebraucht zu werden, bzw. in der Prioritätsliste irgendwo hinter Zocken, Freunde und Haustier zu kommen. Wer will schon jemanden zu seiner Nummer 1 machen, bei dem man selbst irgendwo hinter Platz 3 liegt?
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

Tania hat geschrieben: Dienstag 19. September 2023, 16:51 ...Dann muss man eigentlich "nur" jemanden mit kompatiblen Vorstellungen suchen und gut ist. Allerdings lauert dann wieder die Falle der Vergleichbarkeit.
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
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Tania
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Tania »

Zwerg hat geschrieben: Dienstag 19. September 2023, 20:39
Tania hat geschrieben: Dienstag 19. September 2023, 16:51 ...Dann muss man eigentlich "nur" jemanden mit kompatiblen Vorstellungen suchen und gut ist. Allerdings lauert dann wieder die Falle der Vergleichbarkeit.
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Magst Du die teilen? Oder wenigstens präzisieren, auf welchen von beiden Sätzen Du Dich beziehst?

Ich habe meine "Weisheit" von meinen Eltern und Großeltern. Beide haben anlässlich von Ehejubiläen (und beide durften tatsächlich ihre Goldene Hochzeit feiern) so etwas gesagt wie "Wir haben uns damals füreinander entschieden und wenn es Probleme gab, haben wir uns an diese Entscheidung erinnert und zu ihr gestanden." Und natürlich gab es durchaus Probleme ... Die Entscheidung füreinander war allerdings auch davon begünstigt, dass es in dem Dorf/Kleinstadt nicht sooooo viele Alternativen gab. Oma war zwar die Dorfschönheit, allerdings auch junge 25jährige Mutter mit im Osten verschollenen Mann (Beziehungsstatus: "kompliziert"), Opa ein gerade 18jähriger Vertriebener - auf Tinder hätten die wohl nicht gematcht ;)
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2023, 07:50 ...
Es bezog sich auf deinen ersten Satz. Jedenfalls bei mir war Pragmatismus allein ("kompatible Vorstellungen") an Stelle von Schmetterlingen im Bauch eben nicht ausreichend ("und gut ist"). Da war bedeutend mehr nötig. Hätte ich mich nicht zusätzlich u. a. irgendwann auf das ferne Ausland verlegt wäre da gar nix passiert.

Gemeinsamkeiten haben wir eigentlich nahezu keine. Warum sind wir trotzdem zusammen wirst Du fragen. Die Antwort ist einfach: Wir denken genau wie deine Großeltern.

Hier im neuen Forum kann ich das schreiben. Wir sind sozusagen fast "unter uns".
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Tania
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Tania »

Zwerg hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2023, 13:40 Jedenfalls bei mir war Pragmatismus allein ("kompatible Vorstellungen") an Stelle von Schmetterlingen im Bauch eben nicht ausreichend ("und gut ist"). Da war bedeutend mehr nötig.
Nur zum Verständnis: War für Dich mehr nötig, oder für die Damen, oder für beide?
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

Tania hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2023, 15:07 Nur zum Verständnis: War für Dich mehr nötig, oder für die Damen, oder für beide?
Dame, denn es gab nur eine die damals geantwortet hat. Schwierige Kommunikation zu Anfang :lol:

Ich würde sagen: Beide

Wir schweifen allerdings gerade weit vom Thema ab.
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von blank pager »

TheSilence hat geschrieben: Sonntag 17. September 2023, 10:38 Hallo Zusammen,

ich lese immer mal wieder von ABs, dass sie einen Partner suchen, der sie überhaupt erst glücklich macht. Dementsprechend wird es dann gerne als Hindernis gesehen, alleine glücklich sein zu können, weil man dann wohl quasi den Druck nicht mehr verspürt, unbedingt eine Beziehung haben zu müssen.
Nun, es gibt durchaus Stimmen, die der Meinung sind, der Mensch geht im DU auf. Also nicht die ICH-Bezogenheit ist relevant sondern eben das Zusammenleben mit jemand anderen.
Persönlich kann ich mir das durchaus vorstellen, wenngleich ich kein Fachmann/Experte auf diesem Gebiet bin und heute einfach das Verlangen nach einem Partner habe, wie fast noch nie zuvor im Leben. Gut, ich kann meine Vergangenheit nicht rückgängig machen und es nicht ändern heute, dass ich mit Mitte 20 oder Anfang 30 überhaupt kein Interesse an einer Beziehung hatte - da war ich ohne Partnerin glücklich.
Heute ist das anders, ich habe irgendwie den Eindruck, mir fehlt was und ich möchte einfach mein Leben auch mit jemandem teilen und nicht alles alleine machen. (bitte nicht den Einwand jetzt liefern, man kann mit Freunden das auch tun - stimmt, sind aber nur Freunde und keine Lebenspartnerin)
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

blank pager hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2023, 17:54 ...
Klar ist der Mensch ein soziale Wesen. Für das Zusammenleben mit einem Partner oder einer Partnerin, wäre aber der Ausdruck Zusammenraufen passender. Vermutlich ist der Trend, dass sich Männer und Frauen nur noch gegenseitig besuchen, Ergebnis einer allgemein zurückehenden Leidensfähigkeit :lol:
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von blank pager »

Zwerg hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2023, 22:02
blank pager hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2023, 17:54 ...
Klar ist der Mensch ein soziale Wesen. Für das Zusammenleben mit einem Partner oder einer Partnerin, wäre aber der Ausdruck Zusammenraufen passender. Vermutlich ist der Trend, dass sich Männer und Frauen nur noch gegenseitig besuchen, Ergebnis einer allgemein zurückehenden Leidensfähigkeit :lol:
Nun, ich würde es als eine Form der Toleranz dem anderen gegenüber sehen. Sehr viele Menschen stellen ihre eigenen Interessen in einer Beziehung nach vorne, sodass der eine seinen Kopf durchsetzt und der andere zurück ziehen muss. Wenn sich das die Balance hält, also 1x der eine den Kopf durchsetzt ein anderes mal der andere mag das vielleicht noch irgendwie in einem Gleichgewicht über längere Zeit hinweg sein. Jedoch vermute ich, dass es eben nicht so ist, sondern dass permanent eine der beiden Beteiligten einer Beziehung zulasten des anderen agiert und irgendwann ist dann die Leidensfähigkeit bei der anderen Person auch erschöpft, denn sowas geht nicht dauerhaft gut.
Vielleicht sehe ich es ob meines langem Single-Daseins anders, aber eine Partnerschaft/Beziehung erfordert für mich nun mal ein gewisses Maß (ich weiß, ein schwammiger Begriff) an Zusammenleben erfordert. Sonst verbleibt das ganze auf einer flüchtigen, oberflächlichen Ebene und ich keine (Liebes-)Beziehung, sondern einfach Freundschaft.
Dass durchaus Menschen es anders sehen ist mir bewußt und ich denke, es könnte daher kommen, dass viele Menschen in ihrem Leben das umgekehrte erlebt haben: langjährige Beziehung, unglücklich. Dann Trennung > Freiheit > Besserung. Nun können solche Menschen Schwierigkeiten haben sich erneut zu binden, denn sie kennen beide Seiten (Beziehung, Singleleben) und versuchen einen Zwischenweg aus beidem. Na ja.
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

blank pager hat geschrieben: Donnerstag 21. September 2023, 08:55 ..
Da habe ich wohl den Ironie-Smiley vergessen, was die Interpretation des Phänomens angeht. Es gibt Gott sei Dank keinen "Typenzwang" (mehr) was die Form angeht in der wir Beziehungen mit anderen ausgestalten und vieles bleibt Definitionsfrage. In meinem Umfeld entscheiden sich aber nicht nur Leute nach einer Trennung oder mit (vermuteten) Bindungsproblemen dafür, ihre Selbständigkeit räumlich so weit wie möglich -auch durch getrennte Wohnungen- zu behalten. Das ist lediglich eine wertungsfreie Beobachtung.

Meiner Meinung hängt dem ein Hauch "Unverbindlichkeit" an, aber auch das liegt im Trend.
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Dominik »

Mir persönlich stets nichts im Wege, allein glücklich zu sein. Wenn es keine Frau für mich gibt, mit der ich den Rest meines Lebens teilen kann, ist das schon in Ordnung für mich. Allerdings hätte ich dann doch ganz gerne eine oder vielleicht zwei Beziehungen in meinem Leben. Möglicherweise mache ich damit so schlechte Erfahrungen, dass ich sage ,,nie wieder!". Dann könnte ich glücklich mit einem Leben sein. Aber nie die Erfahrung zumindest ein oder zwei Mal gemacht zu haben... zerreist mein Herz. :sadwoman:
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von oldfield2283 »

Wie hier von einigen schon geschrieben, ich denke ea ist weder von Vorteil selbst allein schon total glücklich mit sich allein zu sein oder ganz unglücklich zu sein, wenn man gedenkt sich einen Partner oder eine Partnerin zu suchen, um eventuell gemeinsam dieses Glück zu strapazieren oder zu verbessern. Ein Partner oder eine Partnerin kann sicher viele schöne Dinge für einen bringen oder machen, aber die Erwartung, dass alles besser und anders wird zu zweit, ist wohl etwas übertrieben. Mir fehlt alleine die Erfahrung gemeinsamen Sex aber ich genieße auch die Freiheit, alleine auf niemand Rücksicht nehmen zu müssen und würde viele meiner Marotten und so auch niemandem zumuten wollen. Also kurz, jein es kann einem vielleicht im Wege stehen, schon so glücklich zu sein mit sich, wenn man einen Partner oder eine Partnerin sucht.. Man weiß nie, was kommt und was man eintauscht aber man weiß schon mal was man hat bzw ist. Da helfen auch gutgemeinte Tips von anderen nichts
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Nephthys79 »

TheSilence hat geschrieben: Sonntag 17. September 2023, 10:38 Hallo Zusammen,

ich lese immer mal wieder von ABs, dass sie einen Partner suchen, der sie überhaupt erst glücklich macht. Dementsprechend wird es dann gerne als Hindernis gesehen, alleine glücklich sein zu können, weil man dann wohl quasi den Druck nicht mehr verspürt, unbedingt eine Beziehung haben zu müssen.

Ich habe auch mal so gedacht, aber mittlerweile sehe ich das anders. Ich bin alleine glücklich und ich halte das persönlich auch für gesünder. Trotzdem hätte ich gerne eine Freundin - allerdings keine, die mich erst glücklich machen muss und auch idealerweise keine, die ich erst glücklich machen muss. Es sollte meiner Meinung nach nicht darum gehen, da ich die Gefahr sehe, dass der Partner so zu einem Mittel zum Zweck wird. Es geht dann weniger um die Person an sich als um das Glücklichwerden. Ich sehe es als gesünder für eine langfristige Beziehung, wenn sich zwei glückliche Menschen finden, die sich halt bewusst dazu entscheiden, dieses Glück miteinander zu teilen (und natürlich entstehen dann auch neue, gemeinsame Glücksmomente).

Allerdings bin ich aktuell auch nicht wirklich aktiv auf der Suche. Das könnte man natürlich auch als Bestätigung für die Theorie sehen, dass es einem bei der Partnersuche im Weg steht. Der Druck, den ich früher verspürt habe, hat mir aber auch nichts gebracht. Und ironischerweise fühle ich mich heute auch mehr bereit, eine Beziehung führen zu können als früher.

Wie seht Ihr das? Ist es eher hinderlich oder vielleicht sogar besser alleine glücklich sein zu können? Oder irgendetwas dazwischen?
Ich finde mich in dem was du schreibst ziemlich gut wieder. Die Idee, dass einen ein Partner "glücklich" macht/ machen soll teile ich nicht. Der Gedanke dahinter, dass ein anderer irgendwas für einen machen muss, stößt mich eher ab. Ich kann mir vorstellen, dass es einem selbst Freude bereiten kann, wenn man etwas für jemanden machen kann oder mit jemandem machen kann, aber das ist dann eher die Frage, was kann/möchte ich einbringen und nicht "was soll der andere für mich tun".
Ein Setting zusammen zu schaffen, in dem beide sich wohl fühlen und diese kleinen Freuden und Glücksmomente miteinander erleben, wäre ideal mMn. Wenn man schon lange sein Leben wuppt und entsprechend autonom vor sich hinlebt braucht es eine bewusste Entscheidung, den Weg mit jemandem zusammen zu gehen, ohne Druck und Erwartungen von außen. Fänd ich ziemlich ideal. Ein Umstand, der mich regelmäßig abturnt ist, wenn jemand mit diesem Riesenpaket an Ewartungen/Skripten und vorgefertigten Ideen auf mich zukommt und nur einen Erfüllungsgehilfen sucht, um diese vielleicht nicht einmal reflektierten Pläne umzusetzen. Ich meine jetzt nicht Wünsche, die man an ein Leben mit jemand anderem hat, sondern Pläne die man jemandem überstülpt.
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Zwerg »

Nephthys79 hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 10:46 ...
Bewusste Entscheidung? Hmm. Ich würde vermuten, dass dein Partnerwunsch erst später entstanden ist und Du Dir in der Jugend bzw. im jungen Erwachsenenalter eine dicke Rüstung angelegt hattest.
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von Nephthys79 »

Zwerg hat geschrieben: Freitag 29. Dezember 2023, 09:18
Nephthys79 hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2023, 10:46 ...
Bewusste Entscheidung? Hmm. Ich würde vermuten, dass dein Partnerwunsch erst später entstanden ist und Du Dir in der Jugend bzw. im jungen Erwachsenenalter eine dicke Rüstung angelegt hattest.
Nein nicht wirklich, ich habe keinen dringenden "Partnerwunsch". Es wäre definitiv eine bewusste Entscheidung.
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Re: Steht es einem im Weg, alleine glücklich zu sein?

Beitrag von DocSumisu »

Alleine glücklich sein zu können, ist sicherlich nicht verkehrt. Wenn ich nicht, wie seit Jahren, Depressionen habe, geht das auch klar. So grob vor 15 Jahren hatte ich meinen bisherigen positiven Zenit erreicht, jetzt erforsche ich, ungewollt, die negativen Aspekte des Gegenteils etwas zu genau. :roll:

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«Die Mutter der Dummheit ist immer schwanger.»
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